Tag des Wassers
Der Weg vom Hochbehälter bis in die Wasserleitung

Die Stadtwerke Judenburg versorgen die Bezirksstadt rund um die Uhr mit Wasser aus vier Hochbehältern und zwei Brunnen. Ein Wassermeister berichtet über Bestnoten, Störfällen und Spitzenzeiten im Verbrauch.

JUDENBURG. Der Weltwassertag am 22. März soll jährlich daran erinnern, wie wertvoll die Ressource ist und dass weltweit betrachtet nicht jede Region damit gesegnet ist. Selbst in der Südsteiermark gibt es teilweise bereits ausgetrocknete Böden, niedrige Grundwasserpegel und versiegte Brunnen. "Bei uns ist das glücklichweise kein Thema. Trotzdem machen wir immer gerne auf den Tag des Wassers aufmerksam", sagt Sabine Haßler, Abteilungsleiterin Wasser bei der Stadtwerke Judenburg AG.

Vier Hochbehälter

Rund um Judenburg sprudelt das kostbare Gut aus neun Quellen und zwei Brunnenanlagen und wird von den Stadtwerken in vier Hochbehältern aufbereitet. Der größte davon ist das sogenannte Kuhtürl, von wo rund 4.000 Kubikmeter Wasser über die Stadt verteilt werden - und zwar in bester Qualität. Das wird durch die regelmäßigen und behördlich vorgeschriebenen "Gesundheitschecks" überprüft.

"Wir sind in der glücklichen Lage, dass unser Wasser bereits in bester Qualität bei uns ankommt. Wir müssen es nicht zusätzlich aufbereiten oder behandeln."
Sabine Haßler, Abteilungsleiterin Wasser

Sabine Haßler und Bernhard Schmidt im Herzen des Hochbehälters. | Foto: Gerold
  • Sabine Haßler und Bernhard Schmidt im Herzen des Hochbehälters.
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Immer in Bewegung

"Bei uns im Behälter ist das Wasser immer in Bewegung - damit bleibt es automatisch sauber und in bester Qualität", erzählt Wassermeister Bernhard Schmidt, einer von acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung. "Ein weiterer Vorteil ist die hohe Lage des Behälters. Dadurch fließt das Wasser durch Eigendruck in die Stadt und es ist keine zusätzliche Energie nötig."

Gerüstet für Störfälle

Bernhard Schmidt arbeitet seit dem Jahr 2000 in dem "abwechslungsreichen und vielseitigen" Job und erinnert sich an die Anfänge: "Früher mussten wir die Behälter ständig vor Ort kontrollieren und dokumentieren - auch am Wochenende. Mittlerweile ist alles digitalisiert und wir erkennen sofort, wenn etwas nicht stimmen sollte." Die Hochbehälter sind ohnehin störfallresistent ausgelegt und könnten auch während eines Stromausfalls Wasser liefern. "Eine gewisse Menge ist immer sichergestellt - etwa für die kritische Infrastruktur wie Krankenhäuser", berichtet Schmidt. Kleinere Störfälle werden durch Schieber automatisch behoben, bei größeren müssen auch mal die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Fehlersuche ausrücken. Ein hochmoderner Leitungskataster unterstützt dabei und kommt auch bei Bauarbeiten und der Wasserüberwachung zum Einsatz.

Genug Wasser

Auch in Sachen Wassermenge sei Judenburg gesegnet, obwohl dort teils ebenfalls schon Rückgänge bemerkbar sind. "Die Judenburgerinnen und Judenburger verbrauchen im Schnitt 1.700 Kubikmeter am Tag, das sind etwa 110 Liter pro Person", berichtet Sabine Haßler. Der österreichweite Schnitt liegt mehreren Studien zufolge bei 130 Litern. "Wir waren also immer schon sparsam", schmunzelt Haßler. Zu Spitzenzeiten kann sich das freilich ändern: "In der Halbzeit eines Fußballmatches ist der Verbrauch oft dreimal so hoch", erklärt Schmidt. Spitzen gibt es auch am Morgen oder zu Mittag. Aber: "Wir sind mit insgesamt 5.000 Kubikmetern gut gerüstet und unsere Behälter gleichen alles aus ..."

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