Murtal

Neue Test-Lösungen gefunden

Gemeinden und Ärzte bieten teils Corona-Tests auf eigene Faust an.

MURAU/MURTAL. Aufgrund der Verpflichtung, sich vor der Inanspruchnahme von körpernahen Dienstleistungen auf Corona testen lassen zu müssen, ist der Ansturm auf Testzentren groß. Mittlerweile bieten auch (fast) alle Apotheken der Region kostenlose Tests an (Übersicht). Das Problem: In den Bezirken Murau und Murtal gibt es 14 Apotheken in neun Gemeinden, die restlichen 25 Gemeinden sind damit also nicht versorgt.

Kooperation

Deshalb kümmern sich immer mehr Kommunen selbst um Lösungen und haben diese auch bereits gefunden. In Obdach wird etwa in Kooperation mit der Landschafts-Apotheke Judenburg an mehreren Tagen in der Gemeinde getestet. "Wir haben viele Anmeldungen und wollen das Angebot eventuell sogar ausweiten", berichtet Bürgermeister Peter Bacher. Zuvor habe man beim Land um einen eigenen Teststandort angesucht, das wurde allerdings abgelehnt. "Am besten wäre es natürlich, wenn die Hausärzte das gratis anbieten könnten", sagt Bacher. Dort ringt man allerdings noch immer um eine Lösung mit der Ärztekammer.

Zusammenarbeit

Deshalb bietet Medizinerin Mariella Reichsthaler in ihrer Praxis in Weißkirchen mittlerweile auf eigene Faust kostenlose Tests an. Diese sollen vor allem ältere, nicht mobile Patienten ansprechen. Eine ähnliche Lösung wurde in Unzmarkt-Frauenburg gefunden. In Zusammenarbeit mit Arzt Leon Vetta werden in dessen Praxis die Tests zum Selbstkostenpreis von 15 Euro durchgeführt.

Shuttlefahrt

Außerdem bietet die Gemeinde kostenlose Shuttlefahrten zur nächsten Teststation an. "Ich bin enttäuscht, dass da noch keine bessere Lösung angeboten wurde", sagt Bürgermeister Eberhard Wallner. "Es gibt viele Leute, die keine Möglichkeit haben, selbst zur nächsten Teststation zu fahren. Und viele Gemeinden am Land haben eben keine Apotheke." Das Land hat unterdessen einen Ausbau der Test-Infrastruktur angekündigt. Ein Testbus soll unter anderem auch in Murau unterwegs sein.