Murtal/Murau
Freiheitliche wollen das "Gesundheitssystem retten"

Im LKH Knittelfeld gibt es aktuell Personalsorgen. | Foto: Verderber
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FPÖ startet eine Petition zur Verbesserung des steirischen Gesundheitssystems und will damit "Druck nach oben" ausüben. Freiheitliche positionieren sich klar gegen weitere Spitals-Zusammenlegungen.

MURAU/MURTAL. Die angespannte Lage im Gesundheitssystem ist seit Wochen Thema in der Region. "Wir haben seit Jahren Ideen und Lösungsansätze geliefert - und nichts ist passiert", ärgert sich FPÖ-Landesobmann Mario Kunasek, der am Dienstag zur Pressekonferenz in Knittelfeld ausgerückt ist. Die Freiheitlichen starten jetzt nämlich eine Petition unter dem Motto "Gesundheitssystem retten". Das erklärte Ziel: Rund 10.000 Unterschriften bis Anfang kommenden Jahres und damit "Druck aufbauen - das Thema sollte Chefsache sein."

"Eklatante Fehler"

FP-Gesundheitssprecher Marco Triller sieht eklatante Fehler in der Vergangenheit: fehlende Studienplätze, ausgedünnte Infrastruktur, Schlechtreden der Spitalsstandorte oder ein Zwei-Klassen-System zählt er dazu. Die Freiheitlichen fordern nun in allen Bereichen massive Verbesserungen: Etwa bessere Tarife für Kassenärzte, mehr Notarzt-Stützpunkte und eine Personalmachbarkeitsstudie der KAGes. 

FPÖ startet Petition: Thomas Auer, Marco Triller, Mario Kunasek und Wolfgang Zanger. | Foto: Verderber
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"Ordentliche Konditionen"

"Das alles hat nämlich auch Auswirkungen auf die Stimmung der Mitarbeiter", sagt Nationalrat Wolfgang Zanger, der damit den Personalmangel am Standort Knittelfeld des LKH Murtal anspricht. "Es braucht ordentliche Konditionen für alle Mitarbeiter - sonst sehe ich schwarz." Zanger will sich dafür einsetzen, dass Mittel des Bundes aus der Coronahilfe ins Gesundheitssystem umgeleitet werden. 

"Da haben wir eine Pandemie, geben dafür Milliarden aus und nichts wird ins System gepumpt - das ist absolut unverständlich."
Wolfgang Zanger, FP-Nationalrat

Zusammenlegungen befürchtet

Im Zuge der Diskussion um den Gesundheitsstandort gibt es aktuell wieder Spekulationen um eine Zusammenlegung der Spitäler. "Die Stolzalpe wird laufend ausgedünnt. Es gibt schon die Befürchtung einer Schließung, wenn das so weitergeht", sagt Muraus FP-Bezirksobmann Thomas Auer. Die FPÖ spricht sich klar gegen solche Spekulationen aus: "Wir fordern die Aufrechterhaltung aller Krankenhäuser - wenn schon, dann muss man an den Standorten spezialisieren", sagt Mario Kunasek.

Juliane Bogner-Strauß mit Mitarbeitern des LKH Knittelfeld. | Foto: LKH Murtal
  • Juliane Bogner-Strauß mit Mitarbeitern des LKH Knittelfeld.
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Besuch der Landesrätin

Unterdessen war Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) diese Woche im LKH Knittelfeld zu Besuch, um sich ein Bild vom "evidenten Fachärztemangel an der Abteilung für Innere Medizin" zu machen. Dabei tauschte sie sich auch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort aus. "Ich bin ausgesprochen stolz auf den Mut und die Konstruktivität der Belegschaft im LKH Murtal sowie auf die Bereitschaft aller Mitarbeiter, sich den täglichen Herausforderungen zu stellen", teilte die Landesrätin im Anschluss mit. Das Direktorium des LKH Murtal brachte Ideen und Bedenken vor und zeigte sich zuversichtlich: "Wir konnten konstruktive Gespräche führen und hoffen nun, dass wir gemeinsam zufriedenstellende Lösungen umsetzen können", sagt der Ärztliche Direktor Michael Jagoditsch. Er versicherte, dass "wir alles uns Mögliche unternehmen werden, um der Problematik entgegenzuwirken."

Situation um Personalmangel in Knittelfeld spitzt sich zu
Der Kampf gegen den Ärztemangel geht weiter
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