Judenburg: Wirbel um das Erlebnisbad
SPÖ Judenburg startet Unterschriftenaktion, FPÖ und ÖVP sehen das als "Panikmache".
JUDENBURG. Nach einem verregneten Vorsommer ist der Ansturm auf das Judenburger Erlebnisbad derzeit groß. Zwischen 50.000 und 60.000 Besucher zählt man dort pro Jahr. Auch rundherum gibt es Trubel. Die SPÖ Judenburg hat eine Unterschriftenaktion "zum Erhalt und Fortbestand des Judenburger Erlebnisbades" initiiert.
Finanzen
Hintergrund sind Diskussionen im Gemeinderat, Teile der Opposition kritisieren die Finanzgebarung. Laut Stadt müssen jährlich rund 300.000 Euro zugeschossen werden. ÖVP und FPÖ verweisen in einer gemeinsamen Aussendung auf einen Gebarungsbericht des Landes, wonach Abgänge zwischen 400.000 und 500.000 zur Diskussion stehen. "Es wurden daraufhin mehrere Maßnahmen diskutiert, bis heute wurde aber keine einzige davon umgesetzt", schreiben FPÖ-Vizebürgermeister Erich Koroschetz und ÖVP-Stadtrat Norbert Steinwidder und werfen der SPÖ mit der Unterschriftenaktion "Panikmache" vor. "Die SPÖ hat die absolute Stimmenmehrheit im Gemeinderat, zusperren kann also nur von ihr ausgehen." Zudem sei eine Schließung nie gefordert worden.
Maßnahmen
Bürgermeister Hannes Dolleschall (SPÖ) weist den Vorwurf zurück und erklärt: "Die ständigen Diskussionen nerven - die Unterschriftenaktion war auch von den Gästen gewünscht. Wir wollen damit aufzeigen, wie wichtig das Bad den Leuten ist." Im Gemeinderat sei ein Grundsatzbeschluss zur Erhaltung des Erlebnisbades gefasst worden. "Wir wollen mit verschiedenen Maßnahmen den Abgang senken, auf Null werden wir aber nicht kommen", sagt Dolleschall. "Wenn so ein Bad gewinnbringend wäre, dann würden überall Investoren einsteigen."
Kooperationen
Die Stadt verweist außerdem auf Kooperationen mit umliegenden Schulen und Kindergärten. "Über 3.000 Kinder lernen in Judenburg schwimmen", sagt der Stadtchef. Die SPÖ will nun bis zur nächsten Gemeinderatssitzung im September die Unterschriften sammeln und dann dem Gemeinderat präsentieren. Für nötige Investitionen in das Schwimmbad wurde um Förderungen des Landes angesucht. ÖVP und FPÖ kritisieren dabei eine fehlende Planrechnung.
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