Berufsfotografen Oberösterreichs
"Dürfen arbeiten, nur weiß das keiner"

Österreichs Berufsfotografen dürfen auch während der Corona-Pandemie arbeiten. (Symbolbild) | Foto: olly18/panthermedia
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Die Corona-Pandemie hat auch Oberösterreichs Berufsfotografen wirtschaftlich hart getroffen. Und das, obwohl sie aus rechtlicher Sicht eigentlich arbeiten dürfen.

OÖ. Martin Dörsch – er ist seit vergangenem Sommer Landesinnungsmeister der Berufsfotografen – fordert daher unter anderem von der Bundesregierung eine klarere Kommunikation. "Die Berufsfotografen dürfen auch während der Corona-Pandemie arbeiten. Das hat die Regierung leider versäumt mitzuteilen. Daher weiß niemand, dass wir eigentlich 'offen haben'", sagt Dörsch kürzlich während einer Online-Pressekonferenz.

Viele Einzelkämpfer

Da ihre Betriebe nicht behördlich geschlossen wurden, bekommen Berufsfotografen auch keinen Umsatzersatz. "Den Großteil des Berufsstandes bilden 'Einzelkämpfer'. Entsprechend dramatisch ist ihre Lage durch Pandemie und Auflagen geworden", sagt Dörsch. So haben zum Beispiel jene, die im Bereich der Kindergarten- und Schulfotografie tätig sind, ihre Einkünfte verloren. Im Bereich der Unternehmensfotografie wurden zahlreiche Aufträge auf die "lange Bank" geschoben. "Viele ergriffen die Initiative und bildeten sich weiter. Andere spezialisierten sich", sagt Dörsch.

Wie hoch der tatsächliche Umsatzverlust in der Branche ist, lässt sich nicht sagen. "Es kommt eben ganz darauf an, in welchem Bereich die Fotografen tätig sind. Fielen die Einkünfte der Schulfotografen weg, war im Business-to-Business-Bereich sicherlich ein bisschen was möglich", sagt Thomas Oberngruber, Geschäftsführer der Landesinnung.

"KI" als Herausforderung

Zusätzlich zur Corona-Krise müssen sich Berufsfotografen gegen "Künstliche Intelligenz", kurz KI, in modernen Smartphone-Kameras beweisen. Da KI, Kameras und Chips mit jeder Smartphone-Generation besser werden, könne heute fast jeder ein "technisch korrektes" Foto machen. "Die Person hinter der Kamera, der 'Faktor Mensch' und die professionelle Herangehensweise an ein Projekt werden daher immer wichtiger. Es braucht jemanden, der Emotionen transportieren kann und das Produkt des Kunden 'ins rechte Licht rückt'", sagt Dörsch.

Blick in die Zukunft

In den kommenden Jahren wird sich das Berufsbild der Berfsfotografen zudem verändern. Die Bereiche Fotografie, Grafik, Design und Bewegtbild wachsen nämlich immer mehr zusammen. "Aus diesem Grund werden den Mitgliedern der Innung Weiterbildungen und Workshops angeboten. Dazu laden wir zum Beispiel internationale Fotografen ein", sagt der Landesinnungsmeister. 

Zuwachs trotz Krise

Trotz Krise und wirtschaftlicher Rückschläge traten der Innung im Vorjahr 133 neue Mitglieder bei. "Mit 31. Dezember zählten wir 1.645 Berufsfotografen. Von ihnen sind jedoch 70 bis 80 Prozent nur nebenberuflich als solche tätig. Während der vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Mitglieder übrigens fast verdreifacht", sagt Dörsch.

Österreichs Berufsfotografen dürfen auch während der Corona-Pandemie arbeiten. (Symbolbild) | Foto: olly18/panthermedia
Landesinnungsmeister der Berufsfotografen Martin Dörsch.  | Foto: Dörsch
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