Rotes Kreuz
Über 1.300 Flugrettungseinsätze der Pinzgauer Stützpunkte
Während die strengen Hygienerichtlinien die Notarzthubschrauber-Teams forderten, kam es während des Lockdowns im Frühjahr zu weniger Alarmierungen. Ein Rückblick des Roten Kreuzes:
PINZGAU, SALZBURG. Ein herausforderndes Jahr in der Flugrettung ist vorüber. Insgesamt zählt das Rote Kreuz 3.563 Flugrettungseinsätze von den Stützpunkten in Salzburg im Jahr 2020.
Hubschraubereinsätze in Schutzausrüstung
"Die Kolleginnen und Kollegen haben von Beginn an die strengen Hygienerichtlinien umgesetzt. So wurde jeder Einsatz vorsichtshalber als Covid-Fall eingestuft", erklärt der leitende Notarzt Wolfgang Fleischmann.
Er ergänzt: "Im Arbeitsalltag bedeutet das, dass die Teams mit voller Schutzausrüstung ihre Notfalleinsätze leisten. Gerade im Sommer war das bei den steigenden Temperaturen eine große körperliche Belastung."
Haupt-Einsatzgrund: Sport- und Freizeitunfälle
Der Lockdown im Frühjahr hat das öffentliche Leben abrupt gestoppt, daher kam es zu 285 Alarmierungen weniger als im Vorjahr. (2019 waren es insgesamt 3.848 Einsätze.) Doch weil später die Betätigung im Freien wieder erlaubt war, machen auch im Jahr 2020 die Sport- und Freizeitunfälle mit rund 40 Prozent den größten Teil der Notarzthubschrauber-Einsätze aus.
Alarmierungsgründe nach Häufigkeit:
- An erster Stelle stehen Sport- und Freizeitunfälle.
- Zu den zweit- und dritthäufigsten Alarmierungsgründen zählten lebensgefährliche Erkrankungen, wie z.B. Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Hirnblutungen: davon 29 Prozent wegen internistischer und 13 Prozent wegen neurologischer Notfälle.
- Etwa 10 Prozent der Einsätze erfolgten nach Unfällen, die sich bei der Arbeit oder im häuslichen Umfeld ereignet hatten.
- In fünf Prozent der Einsätze rückten die Flugretter zu Verkehrsunfällen aus.
Alarmierung durch Rotkreuz-Leitstellen
Die Rot-Kreuz-Leitstellen Nord in der Stadt Salzburg und Süd in Zell am See koordinieren und beauftragen die Einsätze. Auf Basis der Angaben aus dem Notruf entscheidet der Leitstellenmitarbeiter, ob der Hubschrauber startet.
Bei jedem Notarzthubschraubereinsatz sind neben dem Piloten ein Notarzt und ein Notfallsanitäter bzw. HCM (= Hems Crew Member: Bergspezialist und Flughelfer) an Bord. An den vier Stützpunkten sind derzeit 22 Notfallsanitäter des Roten Kreuzes und 75 Notärzte an 365 Tagen im Dienst.
Erfolgreiche Kooperation
Das Rote Kreuz betreibt seit 1983 die Flugrettung im Auftrag des Bundeslandes Salzburg. Mit der Neuregelung 2011 vereinheitlichten die Kooperationspartner die Qualitätsstandards sowie die Stationierungs- und Bereitschaftszeiten.
Gemeinsam mit vier Partnern und fünf Rettungshubschraubern, koordiniert das Rote Kreuz Einsätze und führt die Abrechnung durch. In der Sommersaison sind vier Rettungshubschrauber im Einsatz, in der Wintersaison sind es fünf.
„Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Partnern – Heli Austria, Schider Helicopter, Wolf Helicopter und dem ÖAMTC – für die ausgezeichnete Zusammenarbeit“, sagt Landesrettungskommandant Anton Holzer.
Stützpunkte und Einsätze im Detail
- Stützpunkt Flughafen Salzburg: Christophorus 6, EC 135
Zusammenarbeit mit: Christophorus Flugrettungsverein (ÖAMTC)
1.359 Rettungsflüge im Jahr 2020
- Stützpunkt St. Johann (10 Monate): Martin 1, EC 135 T3H
Stützpunkt St. Johann (Wintersaison 3 Monate): Martin 10, MD 902
Zusammenarbeit mit: Heli Austria GmbH (Roy Knaus)
888 Rettungsflüge im Jahr 2020
- Stützpunkt Zell am See: Heli-Alpin 6, EC 135 T3
Zusammenarbeit mit: ÖAMTC, Schider Helicopter Service GmbH
736 Rettungsflüge im Jahr 2020
- Stützpunkt Hinterglemm: Saisonal (Sommer- und Wintersaison)
Zusammenarbeit mit: Martin 6, EC 135 T3; Wolf Helicopter GmbH & Co KG
580 Rettungsflüge im Jahr 2020
Diese Informationen sind vom Roten Kreuz Salzburg.
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