"Ausbau lang überfällig"
B317 – Gefährliches Verkehrskapitel bald Geschichte?
- Eine Variante des Ausbaus, die bereits vor Jahren für diesen Abschnitt bei Zwischenwässern ausgearbeitet wurde.
- Foto: Grafik: Asfinag
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Nach 20 Jahren Diskussionen, Plänen und Baustopps gibt es jetzt (höchstwahrscheinlich) grünes Licht für den Sicherheitsausbau der B317. – „Es geht nicht mehr darum, ob wir bauen, sondern wie wir bauen“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber. Bund, Land und Asfinag haben dafür bereits eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingerichtet, die Planer können weitgehend auf vorhandene Unterlagen zurückgreifen.
ST. GEORGEN, MICHELDORF, MÖLBLING, KAPPEL. Noch offen ist, ob Asfinag oder das Land Kärnten das Projekt umsetzt. Klar ist aber: Zahlen muss in jedem Fall der Bund – die Kosten werden voraussichtlich 300 Millionen Euro oder mehr betragen. Die Bürgermeister entlang der Strecke machen deutlich, dass die Erwartungen hoch sind.
Eigene Auf- und Abfahrt
Helmut Schweiger (Wir für Micheldorf), Bürgermeister von Micheldorf, ist seit jeher ein Befürworter des Sicherheitsausbaus der B317: "Meine Erwartung an dieses Projekt ist, dass es zügig vorangeht und nicht erneut durch politische Einwände oder Verschiebungen verzögert wird. "Besonders wichtig sei zudem eine eigene Auf- und Abfahrt für die Gemeinde. „Damit können wir Micheldorf für Wirtschaftsbetriebe attraktiv halten – die Brauerei Hirt ist hier nur ein Beispiel.“ Der Micheldorfer Bürgermeister betont: „Die Straße ist ein zentraler Faktor, um unsere Gemeinde lebendig und wettbewerbsfähig zu halten. Sie verbindet uns nicht nur mit der Region, sondern sichert Arbeitsplätze und Standortqualität.“
Erwartungshaltung für die nächsten Jahre: „In fünf Jahren möchte ich eine B317 sehen, die sicher, modern und vollständig ausgebaut ist – und mit unserer eigenen Zufahrt, die Micheldorf wirtschaftlich stärkt."
- Micheldorfs Bürgermeister Helmut Schweiger
- Foto: Gde. Micheldorf
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"Rascher entscheiden"
So lautet der Appell an die Politik von St. Georgens Bürgermeister (FPÖ). "Der Sicherheitsausbau Richtung Friesach wäre dringend notwendig. Wir erwarten uns weniger Unfälle im Wolschartwald. Vor allem die langgezogene S-Kurve im Norden ist immer wieder ein Unfallpunkt." Zudem spielt der Ausbau für die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde eine große Rolle.
"Im Bereich der Abfahrt des Längsee befindet sich die Firma Steindorfer und mithin ein Gewerbegebiet", so Wolfgang Grilz, und spricht damit das Thema der Arbeitsplatzsicherung an, denn: "Was die Region Mittelkärnten anbelangt, ist die wirtschaftliche Entwicklung in Althofen und Raum Friesach wichtig. Damit bleiben auch für unsere Bevölkerung Arbeitsplätze und Lebensqualitäten im Nahraum bestehen", betont er, "außerdem ist eine sichere Anfahrt in eine Urlaubs- und Tourismusdestination positiv zu werten."
"Nicht überbordend"
Grilz spricht sich für einen "qualitätsvollen, aber nicht überbordenden Sicherheitsausbau bis Micheldorf" aus – damit gemeint vor allem die Engstelle Pöckstein sowie die Gefahrenquelle Wolschartwald. Man könne Kosten sparen, wenn man die erlaubten Geschwindigkeiten bewusst niedrig hält, so das St. Georgener Gemeindeoberhaupt abschließend.
- Bürgermeister der Längseegemeinde, Wolfgang Grilz
- Foto: MeinBezirk/Katja Pagitz
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"Genug tragische Unfälle"
Der Ausbau der B317 ist für Kappels Bürgermeisterin Andrea Feichtinger-Sacherer (ÖVP) "schon lange überfällig". Dass die Ausführungen nun doch in absehbarer Zeit erfolgen sollen, kommentiert sie mit: "Geschehenes kann nicht rückgängig gemacht werden, aber vieles kann man durch den Ausbau künftig verhindern." Damit spricht sie auf die zahlreichen tragischen Unfälle an, bei denen immer wieder etliche Einsatzkräfte im Einsatz waren.
Lebenswichtig für Region
Die B317 sei grundsätzlich für Pendler, Betriebe und die gesamte Region lebenswichtig. „Wirtschaftlich ist sie enorm wichtig – viele Zulieferungen laufen über diese Strecke. Ich wünsche mir eine finanziell leistbare Variante, damit der Ausbau schnellstmöglich umgesetzt werden kann. Auf der Strecke ist genug Leid geschehen.“ Denn: „Straßen sind Lebensadern für die Bevölkerung am Land. Wenn sie so stark befahren sind wie die B317, müssen sie sicher gestaltet sein – und dem Stand der Technik entsprechen.“
- Kappels Bürgermeisterin Andrea Feichtinger-Sacherer
- Foto: MeinBezirk/Katja Pagitz
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Breite Zustimmung
In der Gemeinde Mölbling überwiegt der Wunsch nach einer raschen Umsetzung. Gleichzeitig ist Bürgermeister Bernd Krassnig (Unser Mölbling – Liste für Alle) aber ein respektvoller Umgang mit allen Betroffenen wichtig: „Uns ist ein faires und transparentes Miteinander mit den Grundstückseigentümern entlang der Trasse ein großes Anliegen." Die B317 hat für Mölbling eine zentrale Funktion: Sie verbindet die Gemeinde mit regionalen Zentren, erleichtert das Pendeln und ist für Betriebe unverzichtbar: „Die B317 ist für Mölbling sowohl in der Verkehrssicherheit als auch wirtschaftlich von großer Bedeutung“, sagt der Bürgermeister.
- Mölblings Bürgermeister Bernd Krassnig
- Foto: Gde. Mölbling
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Ein Blick in die Zukunft
„Mein Wunsch wäre, dass die B317 weitgehend als Autobahn ausgebaut und in ihrer gesamten Länge verkehrssicher gestaltet wird – idealerweise mit einem Lückenschluss bis Scheifling."
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