Welttag des Buches

Eintauchen in fremde Welten: Die Steiermark liest

Anlässlich des Welttags des Buches informieren wir über die Vorteile des Lesens, Leseinitiativen und literarische Veranstaltungen in der Steiermark.

STEIERMARK. Im Jahr 1995 wurde von der UNESCO der 23. April zum Welttag des Buches erklärt, um auf diese Weise die Meinungs- und Kunstfreiheit hochleben zu lassen. Darüber hinaus erinnert dieser Welttag daran, dass verschiedene Bücher immer auch die Begegnung mit fremden Vorstellungen, Erfahrungen und Weltdeutungen ermöglichen und es so erlauben, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.

Einen niederschwelligen Zugang zu den unterschiedlichsten Inhalten herzustellen bzw. aufrecht zu erhalten, stellt demnach ein zentrales Ziel der UNESCO dar. Daher geht es an diesem Welttag auch weniger um das Buch als bloße Hülle, sondern vielmehr um alle damit verbundenen Aktivitäten, wie das Schreiben, Lesen, Übersetzen und Publizieren. 


Zahlreiche Vorteile für Jung und Alt 

Besonders das Lesen, das nach wie vor zu den wichtigsten Kulturtechniken zählt, bringt zahlreiche Vorteile mit sich: So fördert häufiges (Vor)Lesen im Kindesalter beispielsweise die Sprachkompetenz und Kreativität, erweitert den Wortschatz und wirkt sich positiv auf die sozialen Kompetenzen der Heranwachsenden aus, wenn sich Lesende etwa in die Gefühlswelt einer handelnden Figur hineinversetzen.

Darüber hinaus gelten Leseerfahrungen als wesentlicher Prädiktor für den späteren Bildungserfolg. Dieser Zusammenhang zwischen häufigem Lesen und einer erfolgreichen Schullaufbahn lässt sich dadurch erklären, dass Kinder, die regelmäßig mit Büchern und Geschichten in Berührung kommen, der komplexeren Schriftsprache auf eine ungezwungene Weise und in einem geschützten Rahmen begegnen können. Beim späteren Selbstlesen fällt es ihnen dadurch leichter, sinnerfassend zu lesen und die Bedeutung der Wörter und Sätze zu erschließen. Auch im Bereich des Wortschatzes zeigt regelmäßiges (Vor)Lesen eine positive Wirkung, wobei vor allem Märchen mit ihrer lebendigen, bilderreichen und anschaulichen Sprache das verfügbare Vokabular massiv erweitern. 

Aber nicht nur im Kindes- und Schulalter entfaltet das Lesen eine positive Wirkung. Wie Studiendaten zeigen, ist eine regelmäßige Beschäftigung mit geschriebenen Geschichten auch im Erwachsenenalter zuträglich, um das Gehirn fit zu halten. Es gibt sogar Hinweise, dass geistige Aktivitäten wie das Lesen, Schreiben oder Spielen dazu beitragen, beginnende Alzheimererkrankungen zu verlangsamen oder erst gar nicht entstehen zu lassen. Dementsprechend leiden Personen, die auch im höheren Alter regelmäßig zur Lektüre greifen, seltener an Demenz oder geistiger Erschöpfung. 

Literarische Veranstaltungen und Leseinitiativen in der Steiermark 

Wer nun Lust bekommen hat, in literarische Welten einzutauchen und den Welttag des Buches feierlich zu begehen, kann sich über zahlreiche Veranstaltungen und Initiativen in der gesamten Steiermark freuen. 

Leseland Steiermark 
Allen voran sei dabei auf die Website Leseland Steiermark verwiesen, die über spannende Leseland-Aktivitäten informiert, darüber hinaus aber auch Wissenswertes rund ums (Vor)Lesen und alltagstaugliche Tipps vermittelt. 

Die nächste Veranstaltung des Leselands, die auf dem Programm steht, ist der am 1. Juli stattfindende 6. Steirische Vorlesetag. An diesem Tag machen ungewöhnliche Vorleseorte das Lesen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu einem besonderen Erlebnis und verdeutlichen auf diese Weise, dass eine Begegnung mit Literatur überall stattfinden kann.

Ebenfalls vom Leseland wurde das Projekt "Buchstart Steiermark"  konzipiert, das Familien mit Kindern im Alter von 6 bis 18 Monaten eine kostenlose "Buchstart Steiermark" Tasche zur Verfügung stellt. Die Tasche enthält neben dem Pappbilderbuch "Was macht die Maus?" von Helga Bansch auch inhaltliche Informationen zum (Vor)Lesen sowie Informationen aus dem Bildungsressort der Steiermärkischen Landesregierung. Interessierte Familien können die Taschen bei den teilnehmenden Bibliotheken in der gesamten Steiermark abholen und auf diese Weise die Bibliothek als Ort der Begegnung kennenlernen. 

Da das Leseland jedoch auch erkannt hat, dass die physische Bibliothek nicht den einzigen möglichen Ort einer Beschäftigung mit Literatur darstellt, wurde mit der Initiative "DigiBib Steiermark" eine digitale Bibliotheksplattform ins Leben gerufen. Diese digitale Bibliothek umfasst einen Bestand von knapp 50.000 Medien (E-Books, Hörbücher, digitale Zeitschriften usw.), die für maximal 21 Tage unabhängig von Zeit und Ort online entlehnt werden können. Der Zugang zur Bibliotheksplattform kann bei einer der 89 teilnehmenden Bibliotheken beantragt werden.

Steirische Literaturpfade des Mittelalters 
Dass eine Beschäftigung mit Literatur nicht nur im stillen Kämmerchen stattfindet, verdeutlichen auch die steirischen Literaturpfade. Diese führen ihre Gäste zu acht Schauplätzen in der Steiermark, wo einst in Klöstern und Burgen mittelalterliche Texte von überregionaler Bedeutung verfasst oder überliefert wurden. Die informativen Wanderungen, die selbständig bewältigt werden können, ermöglichen somit eine persönliche Begegnung mit der keineswegs finsteren Literatur des Mittelalters. Die Pfade befinden sich in Bruck an der Mur, Neuberg/Mürz, Vorau, Stattegg, Wildon, Seckau, Admont und Unzmarkt-Frauenburg. Weitere Informationen zu den einzelnen Strecken stellt die Plattform des Steiermark Tourismus zur Verfügung.

Wir wünschen spannende Leseerfahrungen! 

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