Technik soll Pflege erleichtern

Die therapeutische digitale Gesundheitsanwendung – memorebox. Ein Test dazu startet derzeit in einem Tageszentrum des GGZ.  | Foto: Retrobrain
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  • Die therapeutische digitale Gesundheitsanwendung – memorebox. Ein Test dazu startet derzeit in einem Tageszentrum des GGZ.
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  • hochgeladen von Christine Seisenbacher

Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich nicht zuletzt daran, wie sie mit den schwächsten Mitgliedern umgeht. Gerade was alte Menschen betrifft, wurde und wird dies in der Corona-Krise einmal mehr offensichtlich. Für die Zukunft spricht die demografische Entwicklung in Österreich eine deutliche Sprache: Die Lebenserwartung steigt und die Zahl der betagten und hochbetagten Menschen über 80 Jahre wird im Jahr 2030 um 54 Prozent höher sein als 2011 (Quelle: Statistik Austria).

Selbstständigkeit verlängern

"Technik kann den Menschen und die Menschlichkeit nicht ersetzen. Sie kann aber Hilfestellungen bieten und den Menschen, so lange es geht, auch ein Leben im eigenen Heim ermöglichen", erklärt Wolfgang Kratky, für Digital Health in den Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz zuständig. 
Roboter "Lio" beispielsweise sorgt in einer Pflegeeinrichtung in der Schweiz für Unterhaltung. Robbe "Paro" reagiert mittels Sensoren auf Zuwendung und wird in der Palliativbetreuung eingesetzt. Daneben gibt es aber eine Reihe von Innovationen, die etwa der Sturzprävention dienen und die damit das Pflegepersonal unterstützen. Das Albert-Schweitzer-Institut für Geriatrie und Gerontologie ist in den Bereichen Digital Health und altersassistive Technologien tätig und forscht in diesem Zusammenhang auch zum Thema AAL (Active and Assited Living) an unterstützenden Technologien für ein selbstständiges Leben im Alter. "So wurden etwa in einem unserer Pflegeeinrichtungen Infrarotsensoren zur Sturzerkennung installiert. Diese erkennen, wenn eine Person auf dem Boden liegt", erläutert Kratky. Auch für das eigene Zuhause gibt es verschiedene AAL-Technologien wie etwa eine automatische Herdabschaltung, eine Sturzuhr oder Bewegungsmelder für die automatische Aktivierung des Lichtes.

Kosten sparen und Wünsche verwirklichen 

Durch solche oder andere intelligente Systeme könnten ältere Menschen länger in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Doch solche Assistenzsysteme sind in der Regelversorgung noch nicht angekommen und viele können sich diese auch nicht leisten. "Dennoch wäre eine längere Selbstständigkeit weniger kostenintensiv als der Aufenthalt in einer Pflegeeinrichtung. Gleichzeitig würde dies auch den Wünschen vieler älterer Menschen entsprechen", erklärt der Innovationsmanager.

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"Digital Health"-Manager im GGZ Wolfgang Kratky | Foto: KK
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