Alkoholkonsum problematisch
Warum sollte man auf Alkohol verzichten?

In der Steiermark werden derzeit 2.000 Menschen aufgrund einer Alkoholabhängigkeit in Suchthilfeeinrichtungen betreut. | Foto: Symbolfoto: Pixabay
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  • In der Steiermark werden derzeit 2.000 Menschen aufgrund einer Alkoholabhängigkeit in Suchthilfeeinrichtungen betreut.
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Der Gesundheitsfonds Steiermark ruft im "Dry January" wieder dazu auf, im Jänner auf Alkohol zu verzichten und dem Körper somit etwas Gutes zu tun. Die Aktion hat aber auch einen ernsten Hintergrund: Rund ein Viertel der Steirerinnen und Steirer trinkt bereits in einem problematischen Ausmaß.

STEIERMARK. Wenn man das tägliche Leben reflektiert, wird einem schnell klar, das Alkohol bei uns in der Kultur verankert ist. Es gibt keine Geburtstagsfeier, Beförderungen und sportliche Siegerehrungen in Österreich ohne Alkohol. Wird man zu etwas eingeladen, bringt man oft eine Flasche Wein oder etwas ähnlich mit. Bei besonderen Anlässe wird natürlich nur mit alkoholischen Getränken angestoßen. Verweigert man ein Glas, weil man zum Beispiel noch mit dem Auto fahren muss, wird man komisch angestarrt. Es gehört schon zur Normalität.

Geburtstagsfeiern, Beförderungen oder sportliche Siege – in Österreich und auch in der Steiermark wird zu vielen Anlässen Alkohol getrunken. Bei rund einem Viertel der Steirerinnen und Steirer ist der Alkoholkonsum bereits problematisch. | Foto: Pexels
  • Geburtstagsfeiern, Beförderungen oder sportliche Siege – in Österreich und auch in der Steiermark wird zu vielen Anlässen Alkohol getrunken. Bei rund einem Viertel der Steirerinnen und Steirer ist der Alkoholkonsum bereits problematisch.
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Alkoholkonsum von Steirerinnen und Steirern problematisch

Für viele Menschen kann der Umgang mit Alkohol im Laufe des Lebens aber zum Problem werden. Im Alkoholbericht des Gesundheitsfonds Steiermark heißt es, dass der Umgang mit Alkohol für rund 25 Prozent der Menschen in der Steiermark bereits problematisch ist. Knapp ein Viertel der Steirerinnen und Steirer trinkt an mindestens fünf Tagen in der Woche Alkohol und knapp acht Prozent trinken an fast jedem Tag mindestens sechs alkoholische Getränke. Sieben von 100 Steirerinnen und Steirern berichten über Probleme, die durch den Alkoholkonsum anderer Personen im selben Haushalt verursacht werden. 

Ein Ausschnitt des Alkholberichtes zeigt den Konsum von Alkohol in der Steiermark. | Foto: Gesundheitsfond Steiermark
  • Ein Ausschnitt des Alkholberichtes zeigt den Konsum von Alkohol in der Steiermark.
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Das Problem der Sucht

Sucht ist eine krankhafte Abhängigkeit. Schuld daran ist das Gehirn, denn dort befindet sich das menschliche Belohnungssystem. Bei positiven Erlebnissen und Erfahrungen schüttet es Dopamin aus, das dem Gehirn einen positiven Reiz signalisiert. Bestimmte Substanzen wie Nikotin, Alkohol oder andere Drogen können diesen Dopaminschub künstlich hervorrufen.

Verfällt man in eine Abhängigkeit, können Betroffene nicht mehr selbst regulieren, wann und wie viel sie konsumieren, unter welchen Umständen oder wann sie aufhören.

„Es gibt verschiedene Stufen. Eine Sucht besteht, wenn man in angespannten Situationen zum Alkohol greift, im Sinne einer Selbstmedikation. Es ist oft gewohnheitsbedingt.“
Michael Truschnig, Geschäftsführer des Psychosozialen Netzwerks (PSN)

Hilfe

Beratung und mehr Informationen findest du beispielsweise bei den Beratungsstellen des Psychosozialen Netzwerks in Knittelfeld, Zeltweg, Judenburg, Murau und St.Peter/Kmbg. sowie Liezen, Gröbming und Bad Aussee oder online unter www.psn.or.at. Aber auch andere Beratungsstellen bieten ihre Hilfe an. Eine Übersicht gibt es unter www.gesundheitsfonds-steiermark.at/suchthilfe

Übrigens: Besonders als Autofahrerin oder Autofahrer sollte man aufpassen: Der Alkohol beeinflusst den Körper schon ab 0,2 Promille. Die Auswirkungen sind beispielsweise Gleichgewichtsstörung, Tunnelblick und übersteigerte Selbsteinschätzung.

Die Auswirkungen von Alkohol auf unseren Körper

Dry January

Die Steiermark ist das einzige Bundesland mit einer Strategie zur Alkoholprävention. Die Initiative „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“ des Gesundheitsfonds Steiermark will somit ein Bewusstsein schaffen und informieren, ohne zu moralisieren. Deshalb führt die Initiative heuer bereits zum zweiten Mal die Gesundheitskampagne „Dry January“ durch. Das Ziel: Einen Monat auf Alkohol zu verzichten.

Gesundheitsfonds Steiermark appelliert zu Alkoholverzicht

Vorteile des Alkohol-Verzichts

Alkohol ist ein Nervengift. In kleinen Mengen ist Alkohol zwar nicht gefährlich, Vorteile für die Gesundheit bringt er aber definitiv auch keine. Der Mythos "ein Glas Rotwein am Tag ist gut für das Herz" ist beispielsweise falsch. "Denn genau dieses Glas kann schlecht für die Leber sein“, so Bianca Heppner von der Initiative „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“. Insbesondere der regelmäßige Alkohol-Konsum ist für alle Organe schädlich und erhöht langfristig das Risiko für chronische Erkrankungen wie Leberzirrhose, hoher Blutdruck, Schlaganfall, Demenz und verschiedene Krebs-Arten.

Ein achtsamer Umgang mit Alkohol senkt diese Risiken und fördert Gesundheit und Wohlbefinden. Bereits nach 31 Tagen lassen sich Effekte feststellen:

  • Besser Aussehen: Alkohol trocknet die Haut aus, wodurch sie weniger elastisch wird und man älter und müder aussieht. 
  • Abnehmen: Die Kalorien im Alkohol sorgen für Gewichtszunahme und Blähungen. 
  • Besser schlafen: Alkohol unterbricht die dritte und vierte Phase des Schlafzyklus. Ohne Alkohol wacht man erholter und frischer auf.
  • Sich besser fühlen: Alkohol ist eine giftige Substanz. Verzichtet man darauf, hat der Körper Zeit zu entgiften.
  • Glücklicher sein: Die Freude, die Alkohol bringt, ist nur vorübergehend. Tatsächlich reduziert er den Botenstoff Serotonin in unserem Gehirn. Ohne Alkohol steigt der Serotonin-Spiegel, sodass wir uns langfristig glücklicher fühlen.

Wie schon letztes Jahr, wird die Redakteurin Julia Gerold wieder beim Alkoholverzicht mitmachen. Am Ende gibt es wieder ein Fazit auf MeinBezirk.at.

Fazit zum Alkoholfasten im Überblick
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