Wödsteira Mario Perissutti
Steirischer Brückenpionier am Polarkreis

Stahl und Fjorde bestimmen seit 2016 das Leben des Grazers Mario Perisutti in Norwegen. Für den Brücken- und Betonbau einer Tochtergesellschaft des größten Schweizer Bauunternehmens verantwortlich, errichtet er derzeit die längste Eisenbahnbrücke des Landes.

STEIERMARK/GRAZ. Bereits während seines Studiums an der Technischen Universität Graz lernte Mario Perissutti als Motorrad-Tourguide verschiedene Länder kennen. Sein beruflicher Werdegang als Bauingenieur führte ihn dann nach Wien, Ungarn und 2005 erstmals nach Norwegen, wo er mit dem Bau von Brücken betraut wurde.

"Meine mutigste Entscheidung war im Jahr 2005 das Telefon in die Hand zu nehmen und mich für ein Brückenbau-Projekt meiner Firma in Norwegen zu bewerben. Ich saß als junger Ingenieur auf meinem ersten Auslandsprojekt in Budapest, war beruflich nicht glücklich und habe alles auf eine Karte gesetzt. Zwei Monate später saß ich auf dem Projekt an der Westküste Norwegens",

erinnert sich der Auslandssteirer. Nach weiteren Projekten in Osteuropa führte ihn sein Weg zurück nach Oslo, wo er seit 2016 mit seiner Familie lebt. "Mir wurde eine spannende berufliche Aufgabe angeboten und wir konnten als Familie viel mehr Zeit miteinander verbringen", erklärt Mario Perissutti.

Seit 2016 lebt Mario Perissutti mit seiner Familie in Oslo. In seiner Freizeit ist er gerne in der Natur unterwegs.   | Foto: Perissutti
  • Seit 2016 lebt Mario Perissutti mit seiner Familie in Oslo. In seiner Freizeit ist er gerne in der Natur unterwegs.
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Größte Eisenbahnbrücke Norwegens

Seit 2019 ist der Steirer in Norwegen für den Brücken- und Betonbau einer Tochtergesellschaft des größten Schweizer Bauunternehmens verantwortlich. "In meiner Abteilung sind rund 100 Angestellte aus vielen verschiedenen Ländern. Wir bauen an großen und spannenden Projekten, im Moment zum Beispiel eine Brücke in der Nähe der Lofoten im Norden Norwegens, ein Teilstück der Autobahn E39 zwischen Kristiansand und Stavanger und die größte Eisenbahnbrücke des Landes über den See Mjøsa", führt Perissutti aus. Hier beschreite man technische Wege, die in der Form im Land noch nie ausgeführt wurden. "Diese Lösungen sorgen für eine Ersparnis bei Material aber gleichen Eigenschaften im fertigen Zustand", erklärt der Brückenbau-Experte.

Gemeinsam mit seinem Team arbeitet Mario Perissutti an Infrastrukturprojekte in ganz Norwegen.  | Foto: Perissutti
  • Gemeinsam mit seinem Team arbeitet Mario Perissutti an Infrastrukturprojekte in ganz Norwegen.
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Mehrwert durch Natur und Nachhaltigkeit

Privat genießt Mario Perissutti die Natur Norwegens - im Winter beim Skifahren und Langlaufen (Oslo ist die Stadt mit dem weltweit größten Netz an Langlaufloipen!), im Sommer beim Radfahren oder am Meer. "Wir fühlen uns in Oslo sehr wohl, für meine Kinder ist es neben Graz der zweite Lebensmittelpunkt", sagt Perissutti. Trotzdem fehle ihm die Gemütlichkeit und das gute Essen der Steiermark: "Meine Frau und ich vermissen den Kaiser-Josef-Platz und alle dort angebotenen Waren. Und besonders im Herbst vermissen wir die Süd- und Weststeiermark mit ihren Farben (und natürlich Gaumenfreuden)."

Seine Pläne für die nächsten zehn Jahre? "In den nächsten zehn Jahren möchte ich einen Beitrag zu der Entwicklung Norwegens und Europas leisten, sodass wir eine Umstellung zu einer nachhaltigen Gesellschaft schaffen. Dies betrifft in meinem Fall, dass wir Projekte umsetzen, die der nächsten Generation einen Mehrwert bietet und nicht die schon knappen Ressourcen weiter schmälert", betont der Auslandsteirer.

Mario Perissutti im Steiermark-Rap

Meine Heimatgemeinde in der Steiermark ist...
    ...Graz.
Derzeit wohne ich in...
    ...St. Hanshaugen, dem meiner Meinung nach schönsten Bezirk von Oslo.
Dieser Moment hat mein Leben verändert:
    Als ich am Tag vor Weihnachten 2007 meine zukünftige Frau am Schöckl bei meinem „Heimaturlaub“ kennen gelernt habe.
Dieser Steirer hat mein Leben geprägt:
    Mein Vater, der auch in seiner beruflichen Tätigkeit sehr viel für die Steiermark geleistet hat.
Für dieses Projekt brenne ich:
    Generell für alle unsere Bauprojekte, da jedes seine Herausforderungen und schönen Seiten hat. Und hier faszinieren mich besonders die Leute, die hinter dem Projekt stehen und es tatsächlich verwirklichen mit ihrem Handwerk.
Wenn ich an meine Studienzeit in Graz zurückdenke...
    ......denke ich an lange Tage (manchmal auch Nächte) in unserem Zeichensaal der TU Graz.
Damit konnte ich mich als Kind stundenlang beschäftigen:
    Lego bauen und meine Ideen umsetzen.
Auslandssteirer im Interview

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