Von Stubenberg nach Kuwait
Toni Flaggl bringt steirische Backkunst in die Wüste

Mit traditionellem Handwerk im Gepäck und einem feinen Gespür für Teig, Timing und Teamwork sorgt ein Bäcker aus der Oststeiermark in einer der größten Bäckereien Kuwaits dafür, dass tagtäglich frisches Gebäck auf den Tisch kommt.

STEIERMARK/STUBENBERG AM SEE. Toni Flaggl lebt seit über zwei Jahren in Kuwait und verantwortet dort die Produktion in einer der größten Wiederverkäufer-Bäckereien des Landes. Er koordiniert die Abläufe, betreut ein Team von rund 40 Bäckern und sorgt dafür, dass täglich über 2000 verschiedene Backwaren pünktlich und in hoher Qualität gefertigt werden.

„Ich fange um 13 Uhr mit der Arbeit an, da bekomme ich sowohl die Tages- als auch die Nachtschicht mit“, erzählt er. Die Arbeit ist abwechslungsreich, oft herausfordernd, aber geprägt von Routine und internationaler Zusammenarbeit. Die Temperaturen – im Sommer bis zu 50 Grad – sind außergewöhnlich, aber durch die trockene Hitze gut auszuhalten: „Durch den Wüstenwind ist es gut auszuhalten. Es ist wie in einem gigantischen Backofen zu leben. Nicht so wie in Dubai oder Abu Dhabi, wo eine extreme Luftfeuchtigkeit herrscht.“

Steirisches Know-how weltweit 

Das Handwerk hat der Steirer von Grund auf gelernt – zuerst als Konditor, dann als Bäcker, zuletzt im eigenen elterlichen Betrieb in Stubenberg am See. Diese fundierte Ausbildung ist heute eine seiner größten Stärken. Auch in Kuwait bringt er Elemente der steirischen Backkultur ein: Roggenmehl, Kürbiskerne und traditionelle Techniken finden dort ebenfalls ihren Platz.

Heimat zum Anbeißen: Toni Flaggl präsentiert in Kuwait eine frisch gebackene Laugenbreze – ein steirischer Klassiker, der auch in der Wüste gut ankommt. | Foto: Flaggl
  • Heimat zum Anbeißen: Toni Flaggl präsentiert in Kuwait eine frisch gebackene Laugenbreze – ein steirischer Klassiker, der auch in der Wüste gut ankommt.
  • Foto: Flaggl
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Österreichisches Gebäck hat es auf dem lokalen Markt nicht immer leicht, doch einige Produkte haben sich bewährt. „Laugengebäck funktioniert komischerweise ganz gut“, sagt er. Auch bei internationalen Veranstaltungen – wie dem Nationalfeiertag der österreichischen Botschaft – wird die Qualität geschätzt: „Da wurde dann alles gerne von den internationalen Gästen angenommen.“

Heimat im Handwerk 

Toni Flaggl ist seit 2010 nicht mehr in der Steiermark. Seine berufliche Reise führte ihn durch Tirol, Kärnten, Südafrika, Neuseeland, China, Vietnam und die Karibik. Was er dabei besonders zu schätzen gelernt hat? „Trinkwasser aus der Leitung – der größte Luxus überhaupt! Und natürlich die Ausbildung in Österreich.“

Gemeinsame Zeit mit der Familie ist für Toni Flaggl besonders wertvoll. | Foto: Flaggl
  • Gemeinsame Zeit mit der Familie ist für Toni Flaggl besonders wertvoll.
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Der Kontakt zur Familie ist für ihn zentral. Tägliche Telefonate mit seinem Sohn sind fixer Bestandteil seines Alltags. Der Wunsch, bald wieder mit seiner Familie vereint zu leben, begleitet ihn – ebenso wie die Bereitschaft, beruflich den nächsten Schritt zu machen. „Vielleicht wird es Zeit für etwas Neues“, meint er. Und fügt hinzu: „Wenn ein anderer Auslandssteirer einen Bäcker braucht – bitte melden!“

Meine Heimatgemeinden in der Steiermark sind:
    Stubenberg am See und Graz
Derzeit wohne ich in...
    Kuwait City
Was ich am meisten an der Steiermark vermisse...
    ist a Brettljausn, live bei Sturm im Stadion sitzen, mit Freunden und Verwandten reden und natürlich die steirische Luft - die riecht einfach anders als der Wüstenwind.
Ein Tag ohne frisches Brot ist...
    sinnlos
Bäckerhandwerk bedeutet für mich...
    Tradition! Etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen
Zurückkommen würde ich für...
    Urlaub und um Familie/Freunde zu besuchen. Dauerhaft zurück kommen möchte ich im Moment (noch) nicht.

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Gemeinsame Zeit mit der Familie ist für Toni Flaggl besonders wertvoll. | Foto: Flaggl
Gemeinsame Tage mit der Familie sind für Toni Flaggl eine wertvolle Auszeit vom Berufsalltag. | Foto: Flaggl
Der gebürtige Oststeirer Toni Flaggl hat die Steiermark im Dezember 2010 verlassen. Nach Stationen in Tirol und Kärnten ging es für ihn weiter nach Südafrika. Heute lebt und arbeitet er in Kuwait.  | Foto: Flaggl
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