Unfallbilanz 2022
20 Tote mehr im steirischen Straßenverkehr als 2021
Während österreichweit die Zahl der Verkehrstoten für das Jahr 2022 die drittniedrigste seit 1950 ist, hebt sich die Steiermark, ebenso wie Wien, Niederösterreich, Tirol, Vorarlberg und das Burgenland mit einer traurigen Bilanz im Straßenverkehr ab: Mit 70 Todesopfern hat es – nach zwei Corona-Jahren – wieder deutlich mehr Verkehrstote gegeben als zuletzt, so der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in einer aktuellen Aussendung.
STEIERMARK. Im Vorjahr sind in der Steiermark um 20 Menschen mehr im Straßenverkehr ums Leben gekommen als 2021. Damals gab es 50 Todesopfer und damit die niedrigste Zahl an Verkehrstoten seit Bestehen der Unfallstatistik. 2022 ist die Zahl an tödlichen Verkehrsunfälle hingegen eklatant auf 70 gestiegen, informiert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Dabei war die Zahl der Verkehrstoten zuletzt erfreulich rückläufig. Im Jahr 2014 kamen 86 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, im Jahr 2008 noch 109 und im Jahr 2003 sogar 183.
Bundesweite Maßnahmen gefordert
Besonders das Thema "Handy am Steuer" gilt nach wie vor als eine der häufigsten Unfallursachen. Der VCÖ sieht vor allem den Bund gefordert, mit niedrigeren Tempolimits und der Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem die Verkehrssicherheit zu erhöhen. "Die Verkehrssicherheitsmaßnahmen auf Landesebene sowie in den Gemeinden und Städten wirken. Die traurige Unfallbilanz des Jahres 2022 ist aber ein Auftrag, weitere Maßnahmen zu setzen, um die Zahl der schweren Verkehrsunfälle zu reduzieren", erklärt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.
Um für die schwächeren Verkehrsteilnehmenden wie Fußgängerinnen und Fußgänger mehr Sicherheit zu gewährleisten, plädiert der VCÖ für mehr Verkehrsberuhigung, Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet und eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung in den Städten und Gemeinden.
Gute öffentliche Verkehrsverbindungen seien wiederum eine wichtige präventive Verkehrssicherheitsmaßnahme, da das Unfallrisiko mit dem Auto um ein Vielfaches höher ist als im Öffentlichen Verkehr. "Anrufsammeltaxis und Discobusse sind speziell für Jugendliche und junge Erwachsene eine Lebensversicherung", so Gratzer.
Österreichweit 369 Todesopfer
Österreichweit stieg im Vorjahr die Zahl der Verkehrstoten um sieben auf 369 – MeinBezirk.at berichtete. Die meisten Verkehrstoten waren im Vorjahr in Niederösterreich zu beklagen mit 97, vor Oberösterreich und der Steiermark. In nur drei Bundesländern nahm die Zahl der Verkehrstoten heuer ab, am stärksten in Kärnten, vor Oberösterreich und Salzburg.
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