VCÖ-Studie

Auf den steirischen Autobahnen sind wieder mehr Pkw unterwegs

Auf den steirischen Autobahnen und Schnellstraßen waren in den ersten zehn Monaten des Jahres mehr Pkw unterwegs als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Lkw-Verkehr hat hingegen abgenommen, wie eine aktuelle Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt. Maßnahmen zur Verkehrsreduktion seien dringend notwendig. 

STEIERMARK. Der Verkehr auf den steirischen Autobahnen ist enorm, doch nimmt die Zahl an Pkw zu oder ab? Und wie sieht es mit dem Schwerverkehr aus? Eine aktuelle Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der Asfinag liefert nun Antworten auf diese Frage und zeigt: In den ersten zehn Monaten dieses Jahres waren auf den Autobahnen und Schnellstraßen unseres Landes mehr Pkw unterwegs als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Lkw-Verkehr hat hingegen abgenommen.

Wo die meisten Autofahrer unterwegs sind

Der Autobahnabschnitt mit dem meisten Autoverkehr war die A2 bei Feldkirchen mit 21,1 Millionen Pkw in den ersten zehn Monaten. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres waren hier um 4,2 Prozent mehr Pkw unterwegs. Insgesamt nahm auf den Zählstellen auf der A2 in der Steiermark der Pkw-Verkehr im Vergleich zum Vorjahr um rund drei Prozent zu. Auf der A9 waren in der Steiermark im Schnitt fast vier Prozent mehr Pkw unterwegs, auf der S6 ebenfalls um rund vier Prozent und auf der S10 um fast fünf Prozent. Etwas geringer war die Zunahme auf der S35 und S36 mit rund drei Prozent. Aber der Autoverkehr lag bei rund einem Drittel der Zählstellen noch unter dem Niveau des Vor-Covid-Jahres 2019.

"Heuer ist das erste Jahr seit der Covid-19 Pandemie, in dem es keine Einschränkungen gab. Sowohl die Bevölkerungszahl als auch die Anzahl der Beschäftigten ist seither gestiegen. Es hätte heuer also auf allen Abschnitten bereits mehr Autoverkehr geben können als im Jahr 2019. Das war nicht der Fall."
Katharina Jaschinsky, VCÖ-Expertin

Verkehrsreduzierend wirken sich nach Ansicht der Expertin unter anderem vermehrtes Homeoffice, aber auch der durch das Klimaticket günstigere öffentliche Verkehr aus.

Weniger Lkw-Verkehr als im Vorjahr

Beim Lkw-Verkehr zeigt sich ein anderes Bild: In den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 waren bei 50 von insgesamt 52 zur Verfügung stehenden Zählstellen weniger Lkw auf den steirischen Autobahnen und Schnellstraßen unterwegs als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Es zeigte sich jedoch auch, dass der Verkehr gegenüber dem Jahr 2019 bei 24 von 43 Zählstellen zunahm. 

Maßnahmen zur Verkehrsreduktion

"Es braucht verstärkte Maßnahmen, um die Verkehrsbelastung für Anrainer und Umwelt zu reduzieren", stellt die VCÖ-Expertin fest. Sehr großes Potenzial ortet sie im Mobilitätsmanagement. Betriebe könnten etwa mit Anreizen, wie beispielsweise Öffi-Jobticket, Jobrad oder Bewusstseinsaktionen, dazu beitragen, dass mehr Beschäftigte mit Bahn, Bus, Fahrrad oder mit Fahrgemeinschaften zur Arbeit kommen. Bei Ausflugszielen wiederum ist Information über die Möglichkeiten der öffentlichen Anreise sowie Shuttle-Busse vom nächstgelegenen Bahnhof wirksam, um die Verkehrsbelastung zu reduzieren. Tourismusregionen können Gästen, die mit Bahn oder Bus anreisen, Rabatte anbieten oder wie es beispielsweise die Tourismusregion Seefeld heuer gemacht hat, die Kosten für Bahn- oder Busticket übernehmen.

Beim Güterverkehr sei wiederum eine verstärkte Verlagerung auf die Schiene wichtig, insbesondere, dass Güter direkt von produzierenden Betrieben auf die Schiene kommen. Dafür brauche es eine gerechtere Förderung der Betriebe für Gleisanschlüsse, betont der VCÖ. Durch die Steiermark fahren auch viele Transit-Lkw. Mit verstärkten Kontrollen ist im Interesse der Verkehrssicherheit sicherzustellen, dass die Vorschriften eingehalten und Lkw mit gefährlichen technischen Mängeln rechtzeitig aus dem Verkehr gezogen werden.

Auch das Konsumverhalten hat Einfluss auf den Lkw-Verkehr: Wer langlebige Produkte statt Wegwerfartikel und regionale Produkte kauft, trägt zur Verringerung des Lkw-Verkehrs bei, erinnert der VCÖ

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