Staatspreis Design 2019:
„Best of“ der heimischen Kreativwirtschaft präsentiert sich

Preisgekrönt: ein faltbares Elektrofahrrad des Unternehmens Vello GmbH | Foto: Leonardo Ramirez Castillo
  • Preisgekrönt: ein faltbares Elektrofahrrad des Unternehmens Vello GmbH
  • Foto: Leonardo Ramirez Castillo
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Die Werke und Produkte, die im Rahmen des Staatspreises Design 2019 eingereicht und ausgezeichnet wurden, präsentieren sich demnächst bei der „Best of Austrian Design“ im Designforum Steiermark. Ausgezeichnet wurden in insgesamt drei Kategorien sowohl Kreative als auch Auftraggeber. Allen ausgezeichneten Projekten gemeinsam ist deren Mehrwert in sozialer wie ökologischer Hinsicht.

Wegweisende Fortschrittlichkeit, gesellschaftliche Relevanz und Nachhaltigkeit als wesentlicheThemen unserer Zeit standen im Fokus der Beurteilung der 279 Einreichungen durch die Fachjury.
Alle zwei Jahre wird die Vergabe der begehrten Awards vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort ausgeschrieben und von designaustria durchgeführt. Die Auszeichnungen werden in den Kategorien Produktgestaltung Konsumgüter, Produktgestaltung Investitionsgüter und Räumliche Gestaltung vergeben. Darüber hinaus zeichnet die Sonderkategorie DesignConcepts noch nicht verwirklichte Produkte und Konzepte aus. Alle 27 Beiträge, die von der hochkarätigen Fachjury auf die Shortlist gesetzt wurden, sind ab 11. September im Designforum Steiermark ausgestellt.

Die Preisträger in den drei Kategorien

Der Staatspreis Design in der Kategorie Produktgestaltung Konsumgüter ging an Valentin Vodev vom gleichnamigen Designstudio und seinen Auftraggeber, die Vello GmbH für ihr revolutionäres Elektro-Faltrad Vello Bike+ Titan. Die kompakte Klappmechanik, die hohe Fahrdynamik und der ultraleichte Titanrahmen machen dieses Fahrrad zum idealen Fortbewegungsmittel im urbanen Raum. Der Hauptrahmen ist ohne Gelenke ausgeführt, was Stabilität und Wendigkeit signifikant erhöht. Der innovative Elektroantrieb mit Selbstladefunktion ermöglicht extrem große Reichweiten. Dank seines ultraleichten Gewichts von nur 12 Kilogramm und sekundenschneller Faltung lädt das Bike ein, Mobilität neu zu entdecken.

Als Gewinner in der Kategorie Produktgestaltung Investitionsgüter ging Petra Straßl, Blue Danube Robotics GmbH, hervor. Mit der von ihr entwickelten Sicherheitshaut für Industrieroboter Airskin konnte sie die Expertenjury für sich gewinnen. Die luftgefüllte, drucksensitive Haut löst innerhalb von Millisekunden einen Sicherheitsstopp aus und soll so dazu beitragen, eine Brücke zum maschinellen Helfer zu schlagen. Die neue TÜV-zertifizierte Technologie erfüllt höchste Sicherheitsstandards und ermöglicht ein kollaboratives Arbeiten. Das unaufdringliche Design behält die Kontur des Roboters bei und überzeugt durch eine zurückhaltende Formensprache. Mittels 3D-Druck können die einzelnen Pads individuell an jeglichen Robotertyp angepasst werden.

Grüne Erde GmbH gewann gemeinsam mit terrain:integral designs BDA und arkd Architekturbüro Arkade Linz den Preis in der Kategorie Räumliche Gestaltung für ihr Ende letzten Jahres eröffnetes neues Unternehmens-, Besuchs- und Werkstättenzentrum. Aus dem Ansatz des integrativen Wirtschaftens mit nachwachsenden natürlichen Rohstoffen entstand die Leitidee, eine »lebendige« Landschaft zu entwerfen, in der entwickelt, gearbeitet, besucht und entdeckt werden kann. Nachhaltiges Wirtschaften und ganzheitliche Ökologie sollten erlebbar werden. Alles befindet sich unter einem großen Holzdach, vollkommen energieneutral und nahezu petroleumfrei. Die Raumbereiche werden durch Pflanzhöfe gegliedert, mit denen ganzjährig Tageslicht, Luft und Klima im Innenraum gesteuert werden. Ein Rundgang durch das Gebäude erinnert an einen Spaziergang durch den Wald, mit sinnlichen Eindrücken, die man fühlen und genießen kann.

Preisträger Sonderkategorie DesignConcepts

Geldpreise in Höhe von je 3.000 Euro in der Sonderkategorie DesignConcept – zur Verfügung gestellt von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) für noch nicht verwirklichte Produkte und Konzepte – wurden an drei Preisträger vergeben.
Benjamin Loinger überzeugte mit B.Suite, einem Bienenstock für den urbanen Raum. Aufgrund der Zunahme von Monokulturen auf dem Land müssen Bienen immer längere Strecken fliegen, um Pollen zu finden. Der innovative, von der Natur inspirierte B.Suite ermöglicht ein artgerechtes Imkern im urbanen Raum. Der Brutraum ist in ergonomischer Höhe, die Gewichtsreduktion und die platzsparende Gestaltung des Bienenstocks erleichtern das Imkern. Zudem wird nach dem Prinzip einer Baumhöhle das Klima für die Bienen dramatisch verbessert.
Ebenfalls über eine Auszeichnung in der Kategorie DesignConcepts konnte sich Klemens Schillinger für seine Offline Lamp , »Licht im Tausch gegen Handy«, freuen. Im Standfuß dieser typischen Tischleuchte ist eine kleine schwarze Lade integriert – legt man sein Smartphone hinein, geht das Licht an. Der Verzicht auf das zuweilen hemmungslose Checken von Nachrichten oder Browsen im Internet erlaubt es, ein Buch zu lesen oder fokussiert zu arbeiten. Die Stahlummantelung der Lade hemmt außerdem den Mobilfunkempfang und sorgt somit für Ungestörtheit. Die »Offline Lamp« bietet die Möglichkeit, sich für einige Zeit vom Smartphone zu lösen und auf andere Dinge zu konzentrieren.
Der dritte Sonderpreis erging an Peter Paulhart für sein Scharnierband Wingtape. Das günstig und einfach herstellbare doppelseitige Klebeband lässt sich schnell, werkzeugfrei und flexibel auf die zu verbindenden Elemente aufkleben. Das so entstandene Gelenk hat einen Schwenkradius von 360 Grad und hält auch starken Belastungen stand. Mögliche Einsatzbereiche reichen damit vom Möbelbau über Architekturbeschläge bis hin zu technischen Bauteilen und Revisionsklappen. Mit herkömmlichen Werkstoffen für den Möbelbau sowie auf fast allen glatten und festen Oberflächen lassen sich stabile und langlebige Verbindungen herstellen.

Alle Infos:
Die Ausstellung ist von 11. September bis 3. Oktober 2020 im Designforum Steiermark am Andreas-Hofer-Platz 17, 8010 Graz, jeweils Dienstag bis Samstag von 13:00 bis 18:00 Uhr, geöffnet.
www.cis.at

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