Erstmals Umfrage zu Tabuthema
Die Vorbereitung für die eigene Bestattung

Weniger Arbeit: Die Feuerbestattung auf den Friedhöfen ist weiter im Vormarsch. | Foto: Michael Steger
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Allerheiligen steht bald wieder vor der Tür. Die steirischen Bestatter haben dazu erstmals eine Umfrage durchgeführt, wie die Menschen in unserem Land zum Thema Vorkehrungen fürs eigene Ableben denken. Demnach halten es zwei von drei Steirern sinnvoll, die Bestattung selbst festzulegen.

STEIERMARK. Das war am Donnerstag eine Premiere am Flughafen Graz. Die steirischen Bestatter präsentierten erstmals das Ergebnis einer Umfrage, in der man eine quantitative und qualitative Bestandsaufnahme zum Thema Bestattung von Brandstätter Markt- und Markenforschung abfragen ließ.

Wohin geht die letzte Reise?

Der Flughafen wurde dabei nicht zufällig als Ort gewählt, denn jeder der hierher kommt, hat seine Reise bereits geplant. "Passend zum Flughafen hier kann als Fazit gesagt werden: Eine jede Reise gehört geplant – auch die Letzte", sagte Landesinnungsmeister Klaus Moser. Die steirischen Bestatter wollten nicht nur wissen wo man als Branche steht oder wie die Bevölkerung diese sieht, sondern auch wohin die Reise geht und was die Herausforderungen in der Zukunft sind. "Eine Hochzeit plant man auch über Monate, für die Planung seine eigene Bestattung kann man sich ruhig auch ein paar Stunden Zeit nehmen", ergänzt Landsinnungsmeister-Stellvertreter Gerhard Haagen von der Stadtwerke Mürzzuschlag GmbH.

Landesinnungsmeister Klaus Moser: "Eine jede Reise gehört geplant – auch die Letzte." | Foto: Fischer
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Feuerbestattung weiter im Vormarsch

Im letzten Jahr sind 14.176 Personen in der Steiermark verstorben. Bei den Bestattungsarten sei die Feuerbestattung weiter im Vormarsch. Knapp über 70 Prozent wählen bereits diese Bestattungsform, die besonders im städtischen Bereich sehr gefragt ist. Die Umfrage zeigt auch, dass die Zufriedenheit der Bevölkerung mit den steirischen Bestattern sehr hoch ist (85,1 Prozent). Auch die spontanen Anforderungen an das Berufsbild würden durch die Menschen im Einsatz bestens erfüllt werden. "Es gilt den Wissenstand rund um die Tätigkeiten des Bestatters zu heben. Steirer wünschen mehrheitlich ihre Bestattung festzulegen", so Liza Brandstätter.

Persönliche Kommunikation wichtig

Die Persönliche oder telefonische Kommunikation steht dabei noch immer weit über einer Onlinekommunikation, die nur von 37,2 Prozent der Befragten bevorzugt wird. 67,5 Prozent der Steirerinnen und Steirer halten es jedenfalls sinnvoll, die Bestattung vor dem eigenen Ableben festzulegen. Erst vor wenigen Monaten wurde das Wissen und die Praxis der heimischen Bestatter zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe erhoben. Seit kurzem wird diese Auszeichnung auch im offiziellen Logo geführt. Ob Alt oder Jung, jeder Verstorbene hat eine andere Geschichte und will dementsprechend verabschiedet werden, heißt es. "Bestattungsformen und Bestattungswesen ändern sich im Lauf der Zeit, der Würde des Menschen gerecht zu werden, bleibt stets oberstes Ziel von Bestattern", sagt Gregor Zaki von der Bestattung Graz.

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