Barrierefreies Info-Video
Durch Aufklärung stark gegenüber sexueller Gewalt

Comic-Figuren, die echte Geschichten erzählen: über schöne erste sexuelle Erfahrungen, aber auch über unerwünschte, einseitig erzwungene sexuelle Übergriffe | Foto: hautnah
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  • Comic-Figuren, die echte Geschichten erzählen: über schöne erste sexuelle Erfahrungen, aber auch über unerwünschte, einseitig erzwungene sexuelle Übergriffe
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Gewalt aufzeigen und stoppen: Das ist die Mission eines Projekts, das die Fachstelle .hautnah. und alpha nova nun in Form eines Videos von, mit und für Menschen mit Behinderung gestartet hat. Dabei stehen Information und Aufklärung im Vordergrund. Der Hintergrund ist allerdings alarmierend: Gerade Menschen mit Behinderung sind in Österreich besonders stark von Gewalt betroffen.

STEIERMARK. Drei Freunde, die sich über ihre Beziehungen austauschen und dabei sind, erste sexuelle Erfahrungen zu machen. Nach langem Zuhören und Schweigen offenbart sich als letzte auch Emily: Voller Scham erzählt sie von den sexuellen Übergriffen eines Betreuers, einer Person, der sie eigentlich vertraut hat. 
Das ist der Inhalt des ersten von insgesamt drei Videos, die die Fachstelle .hautnah. und das alpha nova Medienbüro erarbeitet haben, um Menschen mit Behinderung zu informieren und aufzuzeigen, was alles Gewalt ist und wie man sich dagegen schützen kann. Im ersten Video geht es um sexuelle Gewalt. "Sexualität ist überall dort gegenwärtig, wo Begegnungen stattfinden. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen ihre Sexualität leben können – wenn sie das möchten", erklärt Margit Schmiedbauer von der Fachstelle .hautnah. und Projektleiterin.

Die Grazerin Margit Schmiedbauer leitet die Familienberatungsstelle und Fachstelle hautnah von alpha nova in Kalsdorf und arbeitet mit ihrem Team nun gerade an drei Videos gegen Gewalt. | Foto: Edith Ertl
  • Die Grazerin Margit Schmiedbauer leitet die Familienberatungsstelle und Fachstelle hautnah von alpha nova in Kalsdorf und arbeitet mit ihrem Team nun gerade an drei Videos gegen Gewalt.
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Ernster Hintergrund

Traurigen Anstoß zur Gestaltung der Videos gibt die bittere Statistik: Gerade Menschen mit Behinderung sind in Österreich besonders stark von Gewalt betroffen: Laut einer im Auftrag des Sozialministeriums vom Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte im Jahr 2019 durchgeführten Studie, haben mehr als acht von zehn Personen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung in ihrem Leben bereits psychische Gewalt erfahren. Befragt wurden österreichweit mehr als 370 Menschen mit Behinderung.

Die Hälfte der Befragten war bereits von sexueller Belästigung oder schwereren Formen sexueller Gewalt betroffen. Jede dritte Person berichtete über schwere Formen sexueller Gewalt mit direktem Körperkontakt. Eine von zehn Personen antwortete in der Studie, solche schwere sexuelle Gewalt auch in den letzten drei Jahren erlitten zu haben.

Begleitend zum Video gibt es einen Begleittext – von Menschen mit Behinderung eingesprochen – sowie in schriftlicher Form in vereinfachter Sprache. | Foto: hautnah
  • Begleitend zum Video gibt es einen Begleittext – von Menschen mit Behinderung eingesprochen – sowie in schriftlicher Form in vereinfachter Sprache.
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Drei Formen von Gewalt

Gewalt hat viele Gesichter. Manchmal ist Gewalt leicht zu erkennen. Manchmal ist Gewalt schwer zu erkennen. Diese verschiedenen Formen der Gewalt möchte die Fachstelle in den Videos aufzeigen. Diese werden inklusiv erarbeitet und auch so umgesetzt.

Begleitend dazu gibt es einen Text in vereinfachter Sprache, der Gewalt erklärt. "Gewalt ist: Ein anderer Mensch macht etwas mit mir. Es ist nicht angenehm für mich. Oder es tut mir weh. Ich will das nicht." Dies gilt für jede Form der Gewalt, ob sexuelle, seelische oder körperliche Gewalt. 

Das ist der erklärende Begleittext.

Hilfe findest du unter anderem hier:

  • Polizei unter der Nummer 133
  • Euronotruf unter der Nummer 112
  • Gehörlosennotruf per SMS an: 0800 133 133 oder per E-Mail an: gehoerlosennotruf@polizei.gv.at
  • Frauenhelpline unter der Nummer 0800 222 555
  • Männernotruf unter der Nummer 0800 246 24
  • Opfernotruf Weißer Ring unter der Nummer 0800 112 112

Hier gehts direkt zur Fachstelle .hautnah: 
Fachstelle .hautnah., alpha nova
+43 699 140 32 327,
hautnah@alphanova.at
www.alphanova.at

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