Jugend ohne Perspektiven
Eine junge Generation gebeutelt von Krisen

Junge Menschen stehen angesichts der aktuellen Krisen mit dem Rücken zur Wand.  | Foto: Nicolas Lobos/Unsplash
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  • Junge Menschen stehen angesichts der aktuellen Krisen mit dem Rücken zur Wand.
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Ein Krieg in Europa, eine Pandemie und ein immer weiter voranschreitender Klimawandel mit spürbaren Auswirkungen - die Vorzeichen für eine unbeschwerte Kindheit und Jugend stehen für die jungen Menschen hierzulande denkbar schlecht.

STEIERMARK. Mit dem Lebensgefühl einer ganzen Generation junger Menschen ging es die letzten Jahre steil bergab: Fast jede und jeder Zweite ist unzufrieden und jede und jeder Dritte macht sich Sorgen um die Zukunft, wie eine Studie aus dem Jahr 2021 unter 800 Jugendlichen zwischen 14 und 24 Jahren zeigt. Der Ukrainekrieg, der Klimawandel und die Energiekrise belasten die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zunehmend und ein vorläufiges Ende dieser Krisen scheint für die rund drei Millionen Österreicherinnen und Österreicher unter 30 Jahren nicht in Sicht.

„2022 ist das Europäische Jahr der Jugend und gerade heuer mussten junge Menschen erkennen, dass Frieden und Sicherheit in Europa nicht selbstverständlich sind. Kinder und Jugendliche brauchen in Zeiten von Krieg und Krisen mehr als nur Verständnis. Die Regierung ist dafür verantwortlich, Maßnahmen zu setzen, damit junge Menschen nicht um ihre Zukunft bangen müssen“, lässt Sabir Ansari, Vorsitzender der Bundesjugendvertretung (BJV), angesichts des heutigen "Tag der Jugend" in einer Aussendung ausrichten.

Rosige Aussichten: Viele Jugendliche suchen vergeblich danach. | Foto: Davin Avery/Unsplash
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Ängste und Perspektivenlosigkeit

Kinder und Jugendliche kämpfen durch die aktuellen Ereignisse verstärkt mit Ängsten und Sorgen, zeitgleich gibt es allerdings einen eklatanten Mangel an Fachkräften in der Kinder- und Jugendhilfe - MeinBezirk.at berichtete. „Junge Menschen erleben die aktuellen Herausforderungen in vielerlei Hinsicht intensiver als Erwachsene, aber weil es derzeit nicht ausreichend psychologische Therapieplätze gibt, müssen viele ihre Probleme alleine bewältigen“, kritisiert auch Julian Christian von der BJV.

Laut der eingangs erwähnten Studie war bereits 2021 rund ein Viertel der jungen Menschen oft gestresst, müde und überfordert - Tendenz schon im Vorjahr: stark steigend. Besorgt blickt die "Generation Z" vor allem in Richtung Klimazukunft. Rund die Hälfte aller Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer sprach von Angst in Bezug auf die Klimakrise und vor den daraus resultierenden Veränderungen, über 40% zusätzlich von Wut - Wut auf Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, die ihrer Meinungen nach nicht genug tun oder zu lange zugeschaut haben.

Der Mangel an Fachkräften in der Kinder- und Jugendarbeit trifft junge Menschen in Krisensituationen besonders hart. | Foto: Shlomaster/Pixabay
  • Der Mangel an Fachkräften in der Kinder- und Jugendarbeit trifft junge Menschen in Krisensituationen besonders hart.
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Die gesetzlichen Vertreterinnen und Vertreter der Jugendlichen jedenfalls wünschen sich zum "Tag der Jugend" am 12. August zukunftsfähige Klimaschutzgesetze und ein klares Bekennen der Regierung, die Lebensgrundlage der zukünftigen Generationen zu bewahren.

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