OP bis Intensivstation
KAGes setzt auf durchgängig digitale Patientenakte

Im Operationssaal, aber auch auf der Intensivstation, werden Patientinnen und Patienten durchgängig überwacht – und damit entstehen große Mengen an Daten.  | Foto: KAGes
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  • Im Operationssaal, aber auch auf der Intensivstation, werden Patientinnen und Patienten durchgängig überwacht – und damit entstehen große Mengen an Daten.
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Überwachung im OP- und Intensivbereich, Narkosetiefe, Medikation – der Gesundheitszustand von Patientinnen und Patienten wird durchgehend dokumentiert und verursacht große Datenmengen. Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H (KAGes) führt nun ein einheitliches System zur digitalen Patientendokumentation ein. Es verbessert den Überblick, erhöht die Sicherheit – und soll bis 2030 an allen steirischen Spitalsstandorten der KAGes im Einsatz sein. 

STEIERMARK. Ein Patient wird im LKH Südweststeiermark, Standort Deutschlandsberg, operiert. Anschließend kommt er auf die Intensivstation, wo er fortlaufend überwacht wird – Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung. Die durchgehende Dokumentation verursacht große Mengen an Daten – Daten, die für die weitere Behandlung relevant bleiben. Hier kommt das neue Patientendatenmanagementsystem (PDMS) MetaVision der KAGes ins Spiel. 

„Mit dem neuen IT-System für OP- und Intensivbereiche macht die KAGes ihre Patientendaten ohne zusätzlichen Übertragungsvorgang für den gesamten OP-, Intensiv- und Aufwachbereich, für Ärztinnen und Ärzte wie Pflegepersonal zugänglich“, erklärt KAGes-Vorstand für Finanzen und Technik, Ulf Drabek. Die Software erhöhe die Patientensicherheit in einem hochsensiblen Umfeld. 

Die neue Software der KAGes "MetaVision" ermöglicht eine durchgehende Patientenakte über den gesamten Behandlungsverlauf vom OP über den Aufwachraum bis zur Intensivstation. | Foto: KAGes
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Mehr Überblick – auch über Klinikgrenzen hinweg

Der Vorteil liegt auf der Hand: „MetaVision ermöglicht eine durchgehende Patientenakte über den gesamten Behandlungsverlauf vom OP bis zur Intensivstation“, sagt Barbara Wagner, die am LKH Südweststeiermark, Standort Deutschlandsberg, die Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin leitet. 

Noch kommen in den Kliniken unterschiedliche Systeme zum Einsatz. Sie sind oft nicht miteinander kompatibel. Doch das soll sich ändern. „Im Zuge einer Modernisierung sollen alle LKH einheitlich mit der neuen Software versorgt werden“, kündigt KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark an. Deutschlandsberg war Pilotstandort für die Einführung. Inzwischen sind zahlreiche Abteilungen des LKH-Universitätsklinikums Graz integriert. Auch das LKH Graz II (Standort West) folgt noch heuer. Bis 2030 soll MetaVision in allen Landeskrankenhäusern der Steiermark im Einsatz sein. So bleibt der Informationsfluss erhalten – ohne Medienbruch. 

Das LKH Südweststeiermark, Standort Deutschlandsberg, war jenes steirische LKH, in dem MetaVision pilotiert wurde.

 | Foto: KAGes
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Wissen statt Datenflut

„Wir ertrinken in Informationen, aber wir hungern nach Wissen“, bringt es Paul Zajic von der Klinischen Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin 1 am LKH-Universitätsklinikum Graz auf den Punkt. MetaVision helfe dabei, Informationen zu strukturieren und für die medizinische Entscheidung nutzbar zu machen. 

Die Spezialsoftware für den Anästhesie- und Intensivbereich sei etwa auch mit dem bestehenden Krankenhausinformationssystem "openMEDOCS" vernetzt, sodass beispielsweise Warnhinweise sofort angezeigt werden: Reagiert die Patientin oder der Patient auf eine Substanz allergisch, hat sie oder er einen Herzschrittmacher oder ein anderes Implantat oder trägt einen resistenten Keim in sich? Welche Medikamente nimmt sie oder er regelmäßig? „Die Patientenakten aus Voraufenthalten sind in ihrer Gesamtheit einsehbar“, erklärt Primaria Wagner. 

Das neue Patientendatenmanagementsystem der KAGes unterstützt Ärztinnen und Ärzte sowie Pflege im OP- und Intensivbereich bei der Dokumentation. | Foto: Pixabay (Symbolbild)
  • Das neue Patientendatenmanagementsystem der KAGes unterstützt Ärztinnen und Ärzte sowie Pflege im OP- und Intensivbereich bei der Dokumentation.
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System auch für Kinder in Entwicklung

Im Hintergrund arbeiten die Medizininformatikerinnen und -informatiker der KAGes laufend an der Weiterentwicklung. Ein nächster großer Schritt: die Anpassung für Kinder. Die Anforderungen sind hoch, muss die Software doch vom Neugeborenen bis zur jungen Erwachsenen sehr verschiedene Patientengruppen abdecken. 

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Die neue Software der KAGes "MetaVision" ermöglicht eine durchgehende Patientenakte über den gesamten Behandlungsverlauf vom OP über den Aufwachraum bis zur Intensivstation. | Foto: KAGes
Das LKH Südweststeiermark, Standort Deutschlandsberg, war jenes steirische LKH, in dem MetaVision pilotiert wurde.

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Das LKH Deutschlandsberg war Pilotstandort, im Laufe des Jahres 2024 kamen zahlreiche Intensivstationen am LKH-Universitätsklinikum Graz dazu.  | Foto: C. Freydl / LKH-Univ. Klinikum Graz
Das neue Patientendatenmanagementsystem der KAGes unterstützt Ärztinnen und Ärzte sowie Pflege im OP- und Intensivbereich bei der Dokumentation. | Foto: Pixabay (Symbolbild)
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