Murkraftwerk Graz: Der Erholungsraum Fluss wird endlich sichtbar

- hochgeladen von Roland Reischl
Eine Riege Grazer Meinungsbildner macht sich rund um das Kraftwerk für den Lebensraum Mur stark.
Morgen wird im Grazer Gemeinderat aller Voraussicht nach der Grundsatzbeschluss für das neue Murkraftwerk (siehe Infos rechts) gefasst werden: Die Energie Steiermark wird dieses Jahrhundertprojekt dann gemeinsam mit ihrem strategischen und finanziellen Partner, der Wien Energie, umsetzen. Nach der Gemeinderatssitzung am Donnerstag werden beide Partner ihre Aufsichtsgremien befassen, Baubeginn könnte bereits im heruigen Winter sein.
"Tiere und Pflanzen profitieren"
"Ich halte das Projekt für eine einzigartige Chance für die Stadt Graz, für alle Grazerinnen und Grazer." Das sagt der bekannte Unternehmer und Anrainer Christian Kovac, unter anderem verantwortlich für das Einkaufscenter Shopping Nord und die Seifenfabrik. Was macht ihn so sicher? "Es wird künftig die einzigartige Möglichkeit geschaffen, dass für die Bewohner der zur Zeit hinter dichten Baumreihen versteckten Erholungsraum Wasser – die Mur – erlebbar und sichtbar gemacht wird", so Kovacs. Er sieht darüber hinaus eine qualitative Verbesserung für die Umwelt: "Durch die längst ?berfällige Vermeidung der Entsorgung von Fäkalwasser direkt in die Mur – was ja wirklich schon seit vielen Jahren nicht mehr dem Stand der Technik entspricht – gewinnen nicht nur Bewohner einen besseren Lebensraum, es profitieren auch Tiere und Pflanzen."
Dass es in der Bauphase nicht einfach wird, will Kovac gar nicht bestreiten, aber: "Für uns als Anrainer überwiegen trotz der Großbaustelle die Vorteile, vor allem durch die im Verfahren festgelegten Vorgaben. Demnach dürfte es zu keinen unzumutbaren Belästigungen kommen", hofft Kovac. Sein Resümee: "Es wird sich in den nächsten Jahren nicht oft eine so tolle Chance in Graz ergeben."
Viele prominente Unterstützer
Und mit dieser Meinung steht Kovac nicht alleine da. "Ich sehe die Aufwertung des Naherholungsraums Graz als historische Chance für ein neues Stadtbild", sagt etwa Gerald Schwarz, Geschäftsführer der Aiola-Restaurants. Der Grazer Stadthistoriker Karl A. Kubinzky unterstreicht das noch: "Ich glaube, dass diese Stadt einen sicheren und sichtbaren Fluss in ihrer Mitte braucht." Nicht zu unterschätzen sei auch die energiepolitische Komponente, wie Juwelier Klaus Weikhard betont: "Das Murkraftwerk wird ein entscheidender ökonomischer und ökologischer Schritt in Richtung Versorgungssicherheit sein." Klar, dass auch die Investion in der Stadt ein entscheidender Faktor ist: "Allein am Bau werden hunderte Arbeitskräfte beschäftigt sein", freut sich Gewerkschaftsboss Horst Schachner. Last, but not least fasst es Kastner & Öhler-Vorstand Thomas Böck zusammen: "Es wird eine Bereicherung der Lebensqualität entlang der Lebensader unserer Stadt, der Mur, sein."
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