16 Tage gegen Gewalt
Notrufnummern auf Kassabons, Kinospots und TikTok

Frauenlandesrätin Simone Schmiedtbauer und Soziallandesrätin Doris Kampus appellieren, die Beratungsangebote und Notfallnummern zu nutzen.  | Foto: Land Steiermark
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  • Frauenlandesrätin Simone Schmiedtbauer und Soziallandesrätin Doris Kampus appellieren, die Beratungsangebote und Notfallnummern zu nutzen.
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Ab dem 25. November findet die Kampagne "16-Tage-gegen-Gewalt" statt. In diesem Zeitraum wird auf die Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht. Im Zuge dessen gibt es zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen.

STEIERMARK. Die Zahl der Femizide hat in Österreich einen furchtbaren Rekord erreicht: 26 Frauen wurden im heurigen Jahr bereits von ihnen nahestehenden Männern umgebracht. Gewalt gegen Frauen ist weit verbreitet: Jede dritte Frau hat hierzulande körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt. Kaum eine Frau hat sich im Vorfeld der Tat an eine Beratungsstelle gewandt. Darum werden im Zuge der internationalen Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" (mehr Infos) am 25. November einige Aktionen gestartet, die das ändern sollen.

„Wir dürfen diese Zahlen nicht hinnehmen, sie sind jedenfalls viel zu hoch. Unsere gesamte Gesellschaft muss entschieden gegen Gewalt an Frauen auftreten. Betroffene Frauen müssen sich sicher sein können, dass sie jede Form der Unterstützung bekommen, wenn sie mit Gewalt konfrontiert sind. Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, braucht es ein besseres Bewusstsein für das Problem.“
Veronika Nitsche, Frauensprecherin (Grüne)

Frauenlandesrätin Simone Schmiedtbauer und Soziallandesrätin Doris Kampus stellen am 25. November, dem Welttag gegen Gewalt an Frauen, und den folgenden 16 Tagen gegen Gewalt den steirischen Sechs-Punkte-Plan in den Mittelpunkt. Das Land Steiermark setzt mit dem Sechs-Punkte-Plan unterschiedliche Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Prävention.

Mehr Infos dazu: 

Neue Gewaltambulanz und Übergangswohnungen

Kino-Kampagne und TikTok-Kanal

Mit der österreichweiten Kino-Kampagne „Respekt ist keine Schwäche” werden Täter und Opfer angesprochen, sich Hilfe bei den unterschiedlichen Institutionen zu holen. Zusätzlich zeigen die Spots, dass Gewalt lange vor dem blauen Auge beginnt. Im Zeitraum vom 24. November bis zum 18. Dezember werden in nahezu allen Kinos in ganz Österreich fünf Kinospots gezeigt, die einerseits unterschiedliche Formen von Gewalt thematisieren und österreichweite Beratungsangebote und Anlaufstellen sichtbar machen.

„Wenn es uns nicht gelingt, Frauen in Risikosituationen mit unserem Beratungsangebot zu erreichen, werden wir auch in Zukunft Gewalttaten nicht verhindern können. Frauen wissen oft nicht, dass das was sie erleben Gewalt ist. Wir verbinden Gewalt immer noch mit dem blauen Auge, mit sichtbaren Wunden. Mit den Kinospots zeigen wir, dass Gewalt viele Gesichter haben kann und bieten darüber hinaus auch Lösungsmöglichkeiten."
Michaela Gosch, Geschäftsführerin des Vereins Frauenhäuser Steiermark

Zusätzlich ging der TikTok-Kanal „gender­_wahn” online. Der TikTok-Kanal ist ein Gemeinschaftsprojekt des Vereins Frauenhäuser Steiermark und des Vereins für Männer und Geschlechterthemen (Männerberatung). Auf dem neuen TikTok- und Instagram-Kanal „gender_wahn” werden in Kurzvideos Themen wie Geschlechterbilder, Männlichkeit und Beziehungsgewalt aufgegriffen und behandelt. Der Kanal zielt darauf ab, eine junge Zielgruppe auf den Plattformen zu erreichen, auf denen sie täglich aktiv ist, um Präventionsarbeit zu leisten, aufzuklären und zu sensibilisieren.

Präsentation der österreichweiten Kino-Kampagne in Graz vor dem Schubertkino. | Foto: Land Steiermark
  • Präsentation der österreichweiten Kino-Kampagne in Graz vor dem Schubertkino.
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Zudem findet am 28. und 29. November 2023 im Messe Congress Graz die Fachtagung „BREAK THE SILENCE – Männlichkeitsbilder, Weiblichkeitsbilder und Beziehungsgewalt” statt. Sie widmet sich der Frage, wie herkömmliche Rollenbilder und -zuschreibungen das Entstehen von Beziehungsgewalt beeinflussen.

Hilfe per Kassabon

Österreichweit gibt es erneut die Kassabon-Initiative des heimischen Handels. In Kooperation mit der Frauenministerin sowie mit zahlreichen weiteren Unternehmen und Händlern werden im November und Dezember der Polizeinotruf 133, die Nummer der Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555 sowie die Nummer des Gewaltschutzzentrums (0800 700 217) und der Opfer-Notruf der Österreichischen Justiz 0800 112 112 auf Kassabons gedruckt. Involviert in dieses Projekt ist auch die "Gemeinsam.Sicher-Initiative" der Polizei.

Hier gibt es Hilfe. | Foto: Regionalmedien

Die wichtigste Botschaft, welche nunmehr auch auf Kassabons gedruckt werden soll, laute: "Wenn sich Opfer bedroht fühlen, wenn Frauen Angst haben, dann gibt es Telefonnummern, die immer zu wählen sind - 133 oder 0800 222 555."

Diese Handelsbetrieben unterstützen aktiv die Gewaltschutzinitiative:

  • ADEG
  • Billa
  • Billa Plus
  • Bipa
  • comma
  • DAS FUTTERHAUS
  • Denns BioMarkt
  • dm drogerie markt
  • HOFER
  • IKEA Österreich
  • LIDL Österreich
  • Liebeskind Berlin
  • MPREIS
  • Penny
  • Rob Maartens
  • s.Oliver
  • SPAR
  • Takko Fashion Austria
  • Tchibo Österreich
  • Thalia
  • Tupperware Österreich

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