Antenne-Voting
Steiermarks beliebtester Bergretter kommt aus Übelbach

Übung Hohe Riffl-Nordwand: Die steirischen Bergretterinnen und Bergretter müssen mitunter körperlich fit und schwindelfrei sein. | Foto: H. Wolf
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  • Übung Hohe Riffl-Nordwand: Die steirischen Bergretterinnen und Bergretter müssen mitunter körperlich fit und schwindelfrei sein.
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Gut 1.900 Bergretterinnen und Bergretter hat die Steiermark, einer davon ist Michael Handl aus Übelbach, Bezirk Graz-Umgebung. Und er wurde kürzlich via Voting der Antenne Steiermark zum "beliebtesten steirischen Bergretter" gekürt.

STEIERMARK/GRAZ-UMGEBUNG. Trittsicher und schwindelfrei muss sie oder er sein, mutig sowieso, die Liebe zur Natur und zu den Bergen steckt eh schon im Blut und die Bereitschaft, im Team zu arbeiten, um anderen Menschen vielleicht sogar das Leben retten zu können, gehört ohnehin ins Portfolio – die Rede ist von Bergretterinnen und Bergretter. Egal bei welchem Wetter und egal zu welcher Jahreszeit: Die Ehrenamtlichen sind rund um die Uhr einsatzbereit, um auf unwegsamem und alpinem Gelände für andere parat zu stehen.

Antenne-Reporter Roland Schmidt überreicht dem Übelbacher Michael Handl die Auszeichnung. | Foto: Antenne Steiermark
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Die Antenne Steiermark hat im Rahmen der Aktion "Top of the Jobs", bei der unterschiedliche Berufe oder ehrenamtliche Tätigkeiten vor den Vorhang geholt werden, zuletzt bei den steirischen Bergretterinnen und -rettern vorbeigeschaut und zum großen Voting nach dem beliebtesten aufgerufen. Die meisten Stimmen gingen nach Übelbach an den Einsatzleiter Michael Handl.

Von klein auf schon irgendwie dabei

"Der Michi ist ein ganz ein guter Mann. Für die Bergrettung. Aber auch ein ganz ein guter Kamerad", heißt es aus der Übelbacher Ortsstelle. Das Lob über den 31-Jährigen ist unüberhörbar. Ob er sich freut, von der Antenne Steiermark beziehungsweise den Hörerinnen und Hörern mittels Voting zur steirischen Spitze gekürt worden zu sein? "Ja, das ist schon eine tolle Ehrung für mich. Ich freu mich sehr. Ich weiß aber noch nicht, wohin ich die Ehrung aufhänge", sagt Handl gegenüber MeinBezirk.at.

Einsatzgebiet

Zum Einsatzgebiet der Ortsstelle Übelbach gehören die Gemeinden Übelbach, Frohnleiten, Semriach, Peggau, Deutschfeistritz, Teile von Gratkorn und Gratwein-Judendorf . Im Westen ist die Gleinalm mit dem Speikkogel die Grenze zu den Bezirken Knittelfeld und Leoben, im Norden verläuft die Grenze beim Almwirt über den Gamsgraben bis nach Frohnleiten. Die östliche Grenze verläuft im Ortsgebiet von Semriach Richtung Friesach und über Eggenfeld. Im Süden grenzt unser Einsatzgebiet über Tallak und Schirning nach Stiwoll. Der weitere Grenzverlauf ist über St. Pankrazen über das ehemalige Gasthaus Krautwasch über den Walz- und Ochsenkogel wieder auf die Gleinalm. In diesem großen Einsatzgebiet befinden sich auch die Klettergebiete Kugelstein und Pfaffenkogel.

Seit elf Jahren ist er schon dabei. Eigentlich war er aber immer schon ein Teil der Übelbacher Bergrettung, hat ihn doch sein Onkel, Ortsstellenleiter Wolfgang Handl, schon von klein auf für die Berge und das Ehrenamt begeistern können. "In die Berge gehen, die Natur genießen, anderen helfen und etwas Gutes tun und dabei Kameradschaft leben, das gefällt mir einfach. Das passt zu mir. Wir sind ein tolles Team", so der junge Handl.

Felseinsatz der Ortsstelle Leoben | Foto: Dominik Angerer (EXPA Pictures)
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Das braucht es, um dabei zu sein

Um Bergretterin oder Bergretter zu werden, braucht es nicht nur die oben erwähnten Eigenschaften, sondern auch eine gute körperliche Kondition. "Aber auch Ruhe. Es hilft nichts, wenn wir hudeln bei einem Einsatz. Damit ist niemanden geholfen. Wichtig ist, besser gut zu überlegen, wie wir an die Sache herangehen. Wir sind für andere Menschen verantwortlich", so der Übelbacher. Einen "typischen" Einsatz gibt es nicht, sagt er: Von Wanderunfällen über Nachteinsätze, von Kletterunfällen im Steilhang über Abstürze und Personenbergungen bis hin zu Waldbränden, Steinschlägen oder Einsatz bei großen Events, etwa wie kürzlich beim Nightrace, sind steiermarkweit die Bergretterinnen und -retter im Einsatz und unterwegs. 

Die Hubschrauber-Schulung mitsamt Lawinenhund: Um "fix" dabei zu sein, geht man einen langen Weg, doch die Ausbildung ist notwendig, um anderen helfen zu können. | Foto: Sepp Lederhaas
  • Die Hubschrauber-Schulung mitsamt Lawinenhund: Um "fix" dabei zu sein, geht man einen langen Weg, doch die Ausbildung ist notwendig, um anderen helfen zu können.
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Wenn wo etwas passiert, wird per App alarmiert. Der Einsatzleiter setzt sich mit den anderen Mitgliedern in Verbindung und gemeinsam geht es Richtung Einsatzort. Um überhaupt dabei sein zu können, muss man in der Steiermark als Anwärterin bzw. Anwärter in der jeweiligen Ortsstelle dabei sein. Nach einem Probejahr erfolgt die Aufnahmeprüfung, dann die Grundkurse und anschließend die Intensivkurse. Auch ein spezieller Wintergrundkurs und Sommergrundkurs gehört dazu, um sich für jede Jahreszeit die optimalen Fähigkeiten aneignen zu können.

  • Nach gut zwei Jahren ist die Ausbildung abgeschlossen – dann kann man sich noch zusätzliches Wissen zu Spezialgebieten (etwa Such- und Lawinenhundestaffel, Pistenrettung etc.) aneignen. 

Ein perfekter Ausgleich

Vor Kurzem ist Handl Papa geworden, beruflich übernimmt er noch in diesem Jahr das Taxi- und Busunternehmen seines Vaters. Ob er da noch Zeit hat, um rund um die Uhr im Einsatz zu sein? "Das werden wir sehen", lacht er und fügt hinzu: "Ich brauch aber die Natur und ich will Leuten helfen. Das ist ein guter Ausgleich für mich."

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