VCÖ-Analyse
Steirerinnen verursachen deutlich weniger Unfälle

Rund dreimal öfter als Frauen sind Männer in Unfälle verwickelt.  | Foto: stock.adobe.com/at/benjaminnolte
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Das Mobilitätsverhalten von Frauen ist in Summe sicherer als jenes von Männern, sowohl für die Frauen selbst als auch für die anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zum heutigen internationalen Frauentag zeigt.

STEIERMARK. "Wären Männer in Summe so sicher mobil wie Frauen, dann wäre die Zahl der Verkehrstoten in der Steiermark in den vergangenen drei Jahren um die Hälfte niedriger gewesen", macht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in einer Aussendung zu den Geschlechter-Unterschieden im Verkehr aufmerksam. Im dreijährigen Zeitraum von 2021 bis 2023 kamen in der Steiermark bei Verkehrsunfällen 201 Personen ums Leben. Davon waren 50 Frauen und mit 151 dreimal so viele Männer. Während im Vorjahr die Zahl der tödlich verunglückten Frauen um drei zurückgegangen ist, nahm die Zahl der männlichen Verkehrstoten um ganze 14 zu.

So verschieden bleiben die Zahlen auch bei den Unfällen, in die andere Personen involviert waren. Im dreijährigen Zeitraum von 2020 bis 2022 wurden in ganz Österreich 64.238 Verkehrsunfälle mit Personenschaden durch Männer verursacht, während Frauen mit 30.105 nur rund halb so viele verursachten.

Der VCÖ kritisiert, das Crashtest-Dummies häufig der männlichen Anatomie nachempfunden sind. Das Verletzungsgrisiko bei Unfällen sei deshalb für Frauen viel größer. | Foto: ÖAMTC
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Sechsmal mehr Alkohol-Unfälle

Am größten ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern aber bei der Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss, hier war der Männeranteil im Zeitraum von 2020 bis 2022 sechs mal so hoch.  Alkohol am Steuer sowie Raserei sind laut VCÖ Delikte, die bei Männern häufiger vorkommen als bei Frauen. "Dies zeigt auch ein Blick ins Verkehrszentralregister nach Flensburg oder in die Datenbank eines österreichischen Nachschulungsinstituts. Die Gründe dafür sind vielfältig. Im verkehrspsychologischen Persönlichkeitsprofil zeigen sich Männer oft risikobereiter als Frauen. Dies hängt auch mit Genderstereotypen zusammen", ergänzt Bettina Schützhofer, Geschäftsführerin des verkehrspsychologischen Instituts "sicher unterwegs".

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Unterschiedliches Mobilitätsverhalten

Kilometer legen Frauen und Männer im Durchschnitt recht ähnlich viele zurück. Größer wird der Unterschied wieder bei der Frage nach dem "Wie?" und dem "Warum?". Frauen sind in ihrem Alltag viel öfter zu Fuß unterwegs und der Anteil der genutzten Öffis ist leicht höher als bei den Männern. Der Zweck der Mobilität ist bei Frauen wesentlich häufiger die Betreuung, zum Beispiel wenn die Kinder in die Schule gebracht werden. Darüber hinaus weist der VCÖ darauf hin, dass in der Steiermark über 150.000 Frauen Teilzeit arbeiten und damit viel höheren Bedarf an Öffis auch außerhalb der klassischen Pendelzeiten haben.

Und bei der Fahrzeugsicherheit gäbe es laut VCÖ-Aussendung noch großen Aufholbedarf: "Die Crashtest-Dummies sind der männlichen Anatomie nachempfunden. Frauen haben im Pkw im Fall eines Autounfalls ein rund 70 Prozent höheres Risiko, dabei verletzt zu werden. Auf EU-Ebene sollte der Einsatz weiblicher Crashtest-Dummies verpflichtend vorgeschrieben werden."

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Der VCÖ kritisiert, das Crashtest-Dummies häufig der männlichen Anatomie nachempfunden sind. Das Verletzungsgrisiko bei Unfällen sei deshalb für Frauen viel größer. | Foto: ÖAMTC
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