Schnee in der Steiermark
Straßen gesperrt, Einsatzorganisationen gefordert

Aufgrund umgestürzter Bäume, hängengebliebener Lkw oder Verkehrsunfällen aufgrund des starken Schneefalls wurden zahlreiche Feuerwehren in der Steiermark zu Einsätzen gerufen. | Foto: BFV Liezen
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In weiten Teilen der Obersteiermark hat es von Mittwochabend bis Freitagabend fast durchgehend geschneit. Die enorme Ladung Neuschnee sorgte einerseits für Unfälle auf den Straßen, andererseits mussten auch einige Täler aufgrund großer Lawinengefahr gesperrt werden.

STEIERMARK. Freitagabend und in der Nacht ist eine weitere Kaltfront in weiten Teilen der Obersteiermark prognostiziert. Sie soll wieder für kräftige Schnee- und Regenschauer sorgen. Die Schneefallgrenze liegt zunächst um 1.000 Meter Seehöhe, sinkt in der zweiten Nachthälfte aber langsam wieder bis in die Tallagen ab. Zudem kommt lebhafter bis stürmischer Nordwestwind auf. Auch auf den Süden können ein paar Schauer übergreifen, hier werden aber vor allem die stürmischen Windböen in der zweiten Nachthälfte ein Thema werden. In weiten Teilen der Obersteiermark hat es mehr als einen Meter Neuschnee gegeben, im Süden bleibt es weiterhin grün.

Einsatzorganisationen sind gefordert

Im Bezirk Liezen hat sich die Einsatzsituation für die Feuerwehren trotz nachlassendem Schneefall noch nicht entspannt. In allen Teilen des Bezirkes waren auch die Nacht über Einsatzkräfte unterwegs, vorwiegend um Fahrzeugbergungen durchzuführen oder durch die Schneelast umgestürzte Bäume von Verkehrswegen zu entfernen.

In der Bezirkshauptstadt Liezen ist mehr als ein Meter Neuschnee gefallen. | Foto: Hollinger
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"Alleine gestern Donnerstag ergingen seitens Bereichswarnzentrale 31 Alarmierungen, heute Freitag sind seit Mitternacht bereits acht Feuerwehren ausgerückt", berichtet Christoph Schlüßlmayr, Beauftragter für die Öffentlichkeitsarbeit der Liezener Feuerwehren.

Straße nach Hinterwildalpen gesperrt

In der Gemeinde Wildalpen führte der starke Schneefall zu einer Straßensperre nach Hinterwildalpen. Diese musste aufgrund der Empfehlung der örtlichen Lawinenkommission vorgenommen werden. Derzeit sitzen dort 70 Personen fest – wieder einmal. Für die Bewohnerinnen und Bewohner ist das nämlich "nichts Besonderes", wie Andreas Eisbacher von der örtlichen Feuerwehr berichtet.

Ein Bild aus Hinterwildalpen:  Dort musste die Verbindungsstraße von Wildalpen aufgrund von Lawinengefahr gesperrt werden. | Foto: Tamara Oberndorfer/Sigi Fink
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"Es bricht noch keine Panik aus. Schade, dass es heute früh zu regnen begonnen hat. Wir haben jetzt so eine schöne Winterlandschaft und jetzt regnet es den Schnee wieder weg." In den nächsten Stunden wird es einen Erkundungsflug per Hubschrauber geben. Dann wird entschieden, wann die Straße wieder geöffnet wird beziehungsweise ob eine Sprengung nötig ist.

Kettenpflicht für höher gelegene Straßen

Im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag hat sich die Lage Donnerstag-Nachmittag und am Abend zugespitzt. Zwischenzeitlich mussten sowohl Seeberg als auch Lahnsattel gesperrt werden.
Mittlerweile sind alle Straßensperren aufgehoben, einzig die B 24 ist zwischen Greith und Weichselboden wegen Lawinengefahr gesperrt. Generell gilt jedoch für alle höher gelegenen Bergstraßen im Bezirk Kettenpflicht.

Wohin nur mit den Schneemassen? In Aflenz ist schweres Gerät im Einsatz, um den Schnee aus dem Ortszentrum herauszubringen. | Foto: Sabrina Neuer
  • Wohin nur mit den Schneemassen? In Aflenz ist schweres Gerät im Einsatz, um den Schnee aus dem Ortszentrum herauszubringen.
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Ähnliche Situation in den Bezirken Murtal und Murau: Hängen gebliebene Lkws wurden gestern Donnerstag immer wieder am Triebener Tauern sowie im Bereich Dürnstein gemeldet. Zwischen dem Perchauer Sattel und Scheifling gilt aktuell eine Kettenpflicht, ebenso über den Triebener Tauern. Auf der Gaberl-Straße ist das situative Winterfahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen in Kraft getreten.

Höchste Lawinenwarnstufe

Durch den enormen Niederschlag, der auch in Form von Regen vom Himmel fiel, herrscht im gesamten Bezirk Liezen sowie in vielen weiteren Teilen der Obersteiermark die höchste Lawinenwarnstufe. In den übrigen Gebieten im Norden gilt Warnstufe drei von vier, teilweise über der Waldgrenze ebenfalls die höchste Warnstufe vier.

Stufe vier von vier: In den roten Bereichen herrscht höchste Lawinenwarnstufe! | Foto: UNI-Wien Karto/Lawinenwarndienst Steiermark
  • Stufe vier von vier: In den roten Bereichen herrscht höchste Lawinenwarnstufe!
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Der Leiter der Steirischen Bergrettung, Stefan Schröck, appelliert daher, keine Skitouren zu planen. "Von Skitouren abseits der gesicherten Pisten ist dezidiert abzuraten." Es kann ohne Fremdeinwirkung zu spontanen Lawinenauslösungen kommen. Die Lawinengefahr nimmt mit steigender Schneefallgrenze im Laufe des Freitags auch in tiefen Lagen zu. Hier können spontane, nasse Lockerschnee- und Schneebrettlawinen lokal auch exponierte Verkehrswege gefährden.

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