Unterricht ohne Maske
Was steirische Schüler:innen über das Ablegen der Maske sagen
Österreichweit sind die Masken in den Klassenzimmern bereits vor einer Woche "gefallen". Die Steiermark hinkt mit dieser Lockerung, die am 14. Februar bekannt gegeben wurde Semesterferien-bedingt etwas hinterher. Doch ab heute dürfen auch alle steirischen Schüler:innen an ihrem Platz die Maske ablegen. Wie sie zu dieser Lockerung stehen? MeinBezirk.at hat einige Schüler:innen befragt.
STEIERMARK. "Natürlich ist es nicht so toll wenn man immer die Maske aufhaben muss, aber es ist halt für unsere Gesundheit. Denn es ist nicht lustig wenn man Corona hat und immer zuhause eingesperrt ist", bringt es der 10-jährige Niklas Mautner auf den Punkt. "Dafür ist es jetzt toll wenn man wieder ohne Masken kommunizieren kann", so der junge Oststeirer, der die MS Pischelsdorf besucht. Er freut sich schon wieder besonders auf den Turnunterricht, der mit Maske teils schon sehr beschwerlich war. Und fügt ernst hinzu: "Natürlich müssen wir trotzdem aufpassen, dass wir uns nicht anstecken."
Damit bringt Niklas wahrscheinlich das auf den Punkt, was vielfach von Lehrenden aber auch Eltern seit Bekanntwerden der Lockerungen an den Schulen besorgt geäußert wird: Angesichts der Infektionslage komme die "Maskenbefreiung" am Platz zu früh. "Schritt für Schritt kehren wir kontrolliert wieder zur Normalität in den Schulen zurück", betonte Bildungsminister Martin Polaschek in einer Aussendung.
"Wir beobachten die Lage genau und setzen daher einen Schritt nach dem anderen." Die nunmehrigen Maßnahmen habe man auf Basis der Empfehlungen der Corona-Kommission im Gesundheitsministerium erstellt. Seit Beginn des Schuljahrs mussten Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen außerhalb ihrer Klasse Maske tragen, seit Ende November 2021 galt eine durchgängige Maskenpflicht. Nun fällt sie am Sitzplatz, auf dem Weg dorthin und in den Gängen herrscht weiterhin Maskenpflicht.
"Maske wird freiwillig aufgesetzt"
Und hört man sich an den Schulen um, scheint es tatsächlich so, dass bereits so etwas wie ein Gewöhnungseffekt eingetreten ist. "Ich finde es sehr schön, dass wir jetzt im Unterricht keine Maske mehr tragen müssen. Zu Beginn war die Maske komisch und auch ein wenig unangenehm, aber jetzt haben wir uns daran gewöhnt. Bei uns setzen noch viele Kinder freiwillig die Maske auf", erklärt etwa Elena, die die 3a Klasse der Volksschule Pestalozzi in Leoben besucht.
"Allerdings habe ich schon die Sorge, dass sich die Situation dann nicht wirklich verbessern wird. Für mich wäre es kein Problem, die Maske weiterhin zu tragen."
Thomas Gollenz, BORG Bad Radkersburg
Zwiegespalten ist auch die siebenjährige Lea, die die Volksschule in Hausmannstätten besucht: "Ich freue mich, weil es unter der Maske so stickig ist. Aber ich habe auch Sorge, weil Corona immer noch überall herumzischt."
Ähnlicher Meinung ist Thomas Gollenz: "Ich freue mich schon darüber, dass die Maske wegkommt, weil man natürlich leichter kommunizieren kann, allerdings habe ich schon die Sorge, dass sich die Situation dann nicht wirklich verbessern wird. Für mich wäre es kein Problem, die Maske weiterhin zu tragen", so 17-Jährige aus dem BORG Bad Radkersburg.
Endlich wieder Gesichter sehen
Das sehr enge Testregime in den Schulen empfindet Lisa Steinbauer hingegen als ausreichend und begrüßt daher das Aus der Maske am Platz. "Man kann sich besser konzentrieren. Mit dem regelmäßigen Testen fühlt man sich ohnehin recht sicher", so die 17-jährige Schülerin der HLW Hartberg. Auch ihre Klassenkameradin Bibi Fatima Ahmadi freut sich über die Lockerung: "Man wird nicht mehr ständig ermahnt, wenn die Maske schief sitzt."
Jakob Hackl aus Kindberg ist einerseits froh über die Aufhebung der Maskenpflicht während des Unterrichts, "ich bin bereits drei Mal geimpft, trotzdem habe ich versucht, alle Maßnahmen mitzutragen. Man hat schon gemerkt, dass es zuletzt beim Tragen der Maske nicht mehr so genau genommen wurde", so der 16-Jährige HTL-Schüler. "Ein Vorteil wird es sicherlich für die Lehrer sein, denn die können jetzt endlich wieder die Gesichter ihrer Schüler sehen, und wir selbst können es ja auch wieder." Jakob befürchtet aber, "dass es vermehrt zu Ansteckungen kommen wird, für fünf Tage war unsere Klasse ja bereits geschlossen."
Auch Julia Lipp freut sich schon wieder darauf, "die Gesichter der Klassenkameraden wieder einmal zu sehen und somit auch die damit verbundene Körpersprache", schildert die 17-jährige Südoststeirerin, die die HLW Feldbach besucht.
"Ich freue mich, weil wir endlich wieder ohne Maske sein können. Sorgen mache ich mir keine", sieht der 12-jährige Grazer Clemens Rohrbacher vom BRG Körösi die Lage entspannt. Nicht ganz so zuversichtlich zeigt sich die Weststeirerin Julia Veronik, die sich zwar über einen erleichterten Alltag freut, aber befürchtet, dass bei den Corona-Fallzahlen jetzt ein ungünstiger Zeitpunkt sei, die Masken in den Schulen wegzulassen. "Vielleicht wäre es doch besser, die Masken noch einige Wochen länger auch im Unterricht zu belassen, damit die Pandemie bald vorbei geht", so die Hoffnung der Schülerin der Musikmittelschule Eibiswald.
Was sich ab heute außerdem ändert
Ab heute Montag gilt in allen Schulen wieder der Präsenzunterricht, das heißt, dass die Schulpflicht wieder für alle Schüler:innen besteht. Bisher konnten Eltern ihre Kinder auch ohne ärztliches Attest zuhause lassen. Auch bei den Klassenschließungen gibt es Lockerungen: Ab zwei Infektionsfällen im Klassenverband wird ab sofort nicht mehr automatisch ins Distance Learning gewechselt. Auch schulexterne Personen wie Trainer oder etwa Leseomas dürfen ab heute wieder das Schulgebäude betreten. Die Testfrequenz - drei Tests pro Woche, davon zwei aussagekräftigere PCR - bleibt hingegen weiterhin aufrecht.
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