Tipps für den Urlaub
Wie viel Trinkgeld ist im Ausland angemessen?
Die in anderen Ländern übliche Trinkgeldhöhe variiert - gibt man den falschen Betrag, kann das schnell als Beleidigung aufgefasst werden. Der ÖAMTC stellt Tipps für Reisende parat, damit man sich unangenehme Situationen erspart.
STEIERMARK. Bei uns in der Steiermark ist es üblich, ungefähr zehn Prozent Trinkgeld zu geben. Wendet man diese "Regel" aber auch unüberlegt im Ausland an, kann es schon einmal passieren, dass man schief angeschaut wird. "In vielen Ländern sind fünf bis zehn Prozent Trinkgeld ebenfalls gängig, aber nicht überall wird Trinkgeld erwartet", sagt ÖAMTC-Reiseexpertin Yvette Polasek.
Damit man sich nicht erst über dieses Thema Gedanken machen muss, wenn man im Restaurant die Rechnung bekommt, hat der Mobilitätsclub die wichtigsten Tipps für die beliebtesten Urlaubsländer zusammengestellt.
Aufgepasst im Ausland
In den Lieblings-Urlaubsländern der Österreicherinnen und Österreicher - Italien und Kroatien - gelten rund fünf bis zehn Prozent Aufschlag als angemessenes Trinkgeld. Aber nur, sofern kein Gedeck eingerechnet wurde, dann kann das Trinkgeld auch geringer ausfallen.
In Restaurants in Spanien oder Portugal lässt man in Restaurants hingegen fünf bis sogar 15 Prozent des Betrages auf dem Tisch liegen. "Jedoch sollten es keine kleinen Münzen sein, das wirkt besonders geizig", so die Expertin. Auch in Frankreich wird zuerst bezahlt und dann das Trinkgeld auf dem Tisch liegen gelassen. Trinkgeld wird als Gruppe gemeinsam gegeben - nicht einzeln von jedem Gast am Tisch. Meist wird der Gesamtbetrag durch die Zahl der Personen geteilt, um auszurechnen, wie hoch der Anteil am Trinkgeld für den einzelnen ist. Rund zehn Prozent sind angemessen.
In Griechenland kommt es auf das Restaurant an, in dem man sitzt: Je nach Art des Restaurants wird entweder aufgerundet - zum Beispiel in Tavernen - oder ein Trinkgeld von fünf bis zehn Prozent gegeben. Aber nur, wenn das Trinkgeld nicht schon in der Rechnung enthalten ist.
Auch in der Türkei wird es als sehr unhöflich angesehen, gar kein Trinkgeld zu geben. Fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrages sind im Restaurants üblich. In den Hotelrechnungen ist Bedienungsgeld übrigens bereits enthalten.
Trinkgeld oft unüblich
In Finnland und Dänemark erwarten Kellnerinnen und Kellner kein Trinkgeld, in Finnland oder in Norwegen ist dieses bereits auf der Rechnung inkludiert. In Schweden wird jedoch zumeist aufgerundet. In den Beneluxstaaten sind die Trinkgelder meist schon im Preis enthalten. "Guten Service kann man dennoch mit fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrages belohnen", empfiehlt Polasek.
In der Emirate erwarten Kellnerinnen und Kellner bei gutem Service ein Trinkgeld in der Höhe von zehn bis 15 Prozent - obwohl die Service-Gebühr meist schon in der Rechnung erhalten ist. Ähnlich ist es in den USA und Kanada: Hier sollte man 15 bis sogar 20 Prozent einplanen, selbst wenn der Bedienzuschlag schon inkludiert ist. In Australien und Neuseeland war das Geben von Trinkgeld lange generell nicht üblich - mittlerweile kann man in Australien guten Service aber nach eigenem Ermessen belohnen.
Eine Beleidigung
Besonders leicht kann man in Asien ins Fettnäpfchen treten: "Trinkgeld ist im asiatischen Raum eher unüblich", weiß Polasek. In China kann es sogar als Beleidigung aufgefasst werden, wenn man Trinkgeld gibt. Thailand bildet in Asien allerdings eine Ausnahme, denn dort hat sich das monetäre Dankeschön bereits durchgesetzt - selbst hier werden aber nur maximal zehn Prozent gegeben oder der Betrag aufgerundet.
Alle Infos findest du auf www.oeamtc.at/laenderinfo
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