Krebserregende Stoffe als Risiko
Worauf du beim Grillen achten solltest
Sommerzeit ist Grillzeit: Welche gesundheitliche Gefahren dabei lauern und mit welchen Tipps der Spaß und das Geschmackserlebnis dennoch nicht zu kurz kommen, erklärt Ernährungsexpertin Sandra Holasek.
STEIERMARK. Wenn die Temperaturen am Thermometer hochklettern, glühen in der Steiermark auch die Griller und das Essen unter freiem Himmel hat Hochsaison.
„Die bis in die Steinzeit zurückreichende Tradition des meist gemeinsamen Kochens und Essens gibt uns die Möglichkeit des gemütlichen Zusammenkommens. Das Grillen bietet uns die Möglichkeit, mit verschiedenen Salaten, gegrilltem Gemüse, Kartoffeln abwechslungsreiche und pflanzenbetonte Mahlzeiten zu kreieren und mit anderen Zubereitungsmethoden zu experimentieren",
fasst Sandra Holasek, Ernährungswissenschafterin an der Med Uni Graz, die Faszination Grillen zusammen. Besonders beim Grillen von Fleisch gelte es jedoch, größere Sorgfalt walten zu lassen, um die Entstehung gefährlicher Stoffe zu verhindern", betont Holasek.
Die Gefahr lauert im Grillfeuer
Eine der bekanntesten Gefahrenquellen beim Grillen ist das Entstehen von krebserregenden Stoffen. Zwei Stoffe fallen dabei ins Gewicht:
- heterozyklische aromatische Amine (HAA) und
- polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).
"HAA entstehen, wenn Fleisch zu lange und/oder zu heiß gegrillt wird. PAK hingegen entwickeln sich beim direkten Kontakt mit der offenen Flamme oder Rauchgasen", informiert die Ernährungsexpertin.
Tropft Fett, Marinade oder Fleischsaft auf die Kohle, entsteht Rauch, der sich auf dem Grillgut niederschlägt und dann mitgegessen wird. Auch das Ablöschen, z.B. mit Bier, sollte vermieden werden, da dabei ebenfalls PAK entstehen können. Beide Stoffe können infolge von Vorgängen im Körper Veränderungen im Erbgut hervorrufen. "Diese Mutationen können zu sogenannten Adenomen, Vorstufen von Darmkrebs, führen", klärt Holasek auf.
Vorsicht bei rotem und gepökeltem Fleisch
Zwei Fleischgruppen sind, so die Expertin, in diesem Zusammenhang besonders kritisch: rotes Fleisch (Rind, Schwein, Kalb, Schaf, Lamm und Ziege) und gepökeltes Fleisch (Wurst, Schinken, Speck etc.). "Dieses Pökelfleisch enthält meist Nitritpökelsalz, das bei Hitze in Nitrosamine umgewandelt wird, die Magen- und Speiseröhrenkrebs auslösen können", informiert Holasek.
Aluminium als Risiko-Quelle beim Grillen
Um das Abtropfen von Marinaden in die Glut zu verhindern, greifen viele Steirerinnen und Steirer gerne auf Grilltassen zurück. Aber Achtung: Bei Kontakt mit Salz und Säuren, z.B. dem Saft von Zitronen oder mit sauren Marinaden, kann Aluminium gelöst werden und in der Folge ins Grillgut übergehen.
Ähnliches gelte für den bekannten „Grill-Hack“ mit dem Hühnchen, das auf einer Bierdose gegrillt wird. Lacke von der Dose und das Aluminium selbst können durch die hohen Temperaturen gelöst werden und sich auf und in dem Fleisch ablagern.
Tipps für gesundes Grillen
Durch Beachtung dieser Hinweise kann der Entstehung von krebserregenden Stoffen Einhalt geboten werden:Weitere Informationen zum Thema "Grillen" findest du hier:
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