Von Triumph bis Trauer
Die ersten Reaktionen zur steirischen Landtagswahl

Grund zum Jubeln: Laut der ersten Hochrechnung konnte die Freiheitliche Partei bei der steirischen Landtagswahl 35,4 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen. | Foto: FPÖ
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  • Grund zum Jubeln: Laut der ersten Hochrechnung konnte die Freiheitliche Partei bei der steirischen Landtagswahl 35,4 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen.
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Die Entwicklung auf bundespolitischer Ebene haben sich mehr als deutlich auch in den Ergebnissen der steirischen Landtagswahl niedergeschlagen. Diesen Trend bestätigen auch die Stimmen aus den Parteizentralen der drei "großen" Parteien nach der ersten Hochrechnung zur Landtagswahl.

STEIERMARK. Der Appell, der ÖVP am 24. November zumindest eine Stimme "zu leihen" wie es die Volkspartei zuletzt im Wahlkampf erbeten hatte, ist offenbar auf dem Weg zur Wahlkabine verhallt. Die ÖVP stürzt massiv ab. "Das sind ganz schmerzliche Verluste und es ist nicht gelungen, die blaue Welle zu brechen, die nach der EU-Wahl und Nationalratswahl um sich gegriffen hat", so Landesrat Werner Amon in einer ersten Reaktion aus der ÖVP-Zentrale. Auch die Vorgangsweise des Bundespräsidenten in Bezug auf die Regierungsbildung auf Bundesebene hätte ihr Übriges getan, dieses Ergebnis zu begünstigen", richtet Amon seine Kritik in Richtung Hofburg. "Der Gegenwind, der von Bundesseite entgegen geblasen hat, war einfach zu stark", bedauert Amon.

"Fühle mich als Bauernopfer der Republik"

Ebenso klare Worte findet ÖVP-Chef Landeshauptmann Christopher Drexler "eine schmerzliche, persönliche Niederlage, umso mehr als ich in den vergangenen beiden Jahre mit jeder Faser vollsten Einsatz gezeigt habe. Ich habe alles gegeben, ihr habt alles gegeben, meine Familie hat alles gegeben, um diesem eisigen Gegenwind aus Wien etwas entgegenzusetzen. 

"Die Bundespolitik hat diese Wahl dominiert. Insofern muss ich euch eines sagen: Sechs von zehn Steirern, die Bundespolitik ist für sie wahlentscheidend. Also ein großes 'danke' nach Wien. Ich komme mir heute ein bisschen wie das Bauernopfer der Republick vor."

Gut lachen hatten Landesparteiobmann Christopher Drexler und Landesrat Werner Amon noch bei dessen Präsentation als neues Regierungsmitglied. Nun ist sind die Karten neu gemischt. | Foto: Erwin Scheriau
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Ebenso geknickt ist die Stimmung bei der SPÖ. "Wir sind sehr enttäuscht, unsere Wahlziele haben wir alle nicht erreicht", so Landesgeschäftsführer Florian Seifter.  Auch er sieht den Bundestrend verantwortlich für das niederschmetternde Ergebnis. Dennoch gehe es nun darum, "Geschlossenheit gegenüber dem Parteiobmann Anton Lang zu zu zeigen, danke an Anton Lang" für dessen unermüdlichen Einsatz.

Dieser übernimmt die "volle Verantwortung für das Ergebnis", wie Lang in einer ersten Stellungnahme festhält. "Jetzt tagen einmal die Gremien", lautet Langs Antwort hinsichtlich seiner politischen Zukunft. "Anton Lang ist lange genug in der Politik, um zu wissen, wie das funktioniert und wir werden sehen, wie es jetzt weitergeht."

"Der Bundestrend hat sich auch in der Steiermark niedergeschlagen", bedauert SPÖ-Landesgeschäftsführer Florian Seifter. | Foto: Gallhofer
  • "Der Bundestrend hat sich auch in der Steiermark niedergeschlagen", bedauert SPÖ-Landesgeschäftsführer Florian Seifter.
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Von einem "historischen Ergebnis" ist in der FPÖ-Zentrale die Rede. Das Ergebnis sei auf eine "konsequente Arbeit der letzten Jahre zurückzuführen. "Das hat sich bezahlt gemacht", so FPÖ-Klubobmann Stefan Hermann.

"Die Steirer haben uns heute enormes Vertrauen geschenkt, wofür ich mich aufrichtig bedanken möchte. Es handelt sich um einen geschichtsträchtigen Erfolg der steirischen FPÖ, der auf den richtigen Kurs der letzten Jahre zurückzuführen ist", so Landesparteichef mario Kunasek in einer ersten Reaktion. "Wir haben mit den Themen Gesundheit, Migration, Verkehr und Wirtschaft auf die richtigen Inhalte gesetzt und die passenden Lösungsvorschläge auf den Tisch gelegt. Die inhaltliche und personelle Kontinuität sowie die gute Zusammenarbeit mit der Bundespartei haben sich eindeutig bewährt.

Ein "Griss" herrscht am Wahlabend um den Wahlsieger Mario Kunasek. | Foto: MeinBezirk
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„Wir werden nach Abhaltung der Parteigremien gemäß Landesverfassung Gespräche mit allen anderen im Landtag vertretenen Parteien führen. Mittelpunkt all dieser Gespräche soll eine Politik sein, bei der die Steirerinnen und Steirer im Fokus stehen“, so Kunasek.

Große Enttäuschung bei Grünen und KPÖ

"Die schlimmsten Umfragen haben sich bestätigt", bedauert Grünen-Geschäftsführer Timon Scheurer. "Dieses Ergebnis tut einfach weh."

"Das Eintreten für die Zukunftsthemen wird es auch künftig brauchen. Es geht jetzt nicht um mich, wir halten zusammen, egal ob Sieg oder Niederlage", wehrt Grünen-Chefin Sandra Krautwaschl Fragen nach ihrer eigenen politischen Zukunft gleich ab. Auch Krautwaschl möchte die Schuld für das Ergebnis "nicht auf andere abschieben", doch wir sind zuletzt sicher auch zerrieben worden."

Die KPÖ bedankt sich zunächst bei allen Wählerinnen und Wählern, räumt aber ein, dass "die Themen der KPÖ im Wahlkampf offenbar eine untergeordnete Rolle gespielt haben", zeigt sich KP-Chef und Grazer Stadtrat Robert Krotzer enttäuscht. "Wir haben hier im Volkshaus schon erfreulichere Abende erlebt."

Etwas später folgt dann auch die Reaktion von Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler, auch sie spricht von einer "blauen Welle, die über die Steiermark geschwappt ist". Die KPÖ-Spitzenkandidatin ist sehr enttäuscht und hofft, dass sich "nach der Auszählung in Graz das Grundmandat noch ausgeht."

Ebenfalls sehr enttäuscht KPÖ-Spitzenkandidatin: Claudia Klimt-Weithaler  | Foto: KPÖ
  • Ebenfalls sehr enttäuscht KPÖ-Spitzenkandidatin: Claudia Klimt-Weithaler
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Etwas besser ist die Stimmung bei den Neos: "Es ist erfreulich, dass wir wieder in den Landtag einziehen können", so der Neos Wahlkampfleiter Christoph Pichler. "Die Koalition von ÖVP und SPÖ ist abgewählt."

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Erdrutschsieg für FPÖ, ÖVP und SPÖ geschlagen

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