Menschen mit Behinderung
"Lohn statt Taschengeld" nachhaltig umsetzen

Die Arbeit in Werkstätten soll angemessen entlohnt werden. | Foto: Symbolbild LH Fürstenfeld
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  • Die Arbeit in Werkstätten soll angemessen entlohnt werden.
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Volksanwaltschaft griff paradoxen Fall von Entschädigung für Menschen mit Behinderung auf. Steirische Landesregierung fordert jetzt "Lohn statt Taschengeld" und nimmt auch den Bund in die Pflicht.

STEIERMARK. Der Fall hat für einiges an Aufregung gesorgt: Eine junge Frau arbeitet in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Sie erhält dafür durch Familienbeihilfe, Kinderabsetzbetrag und Prämie insgesamt ein Einkommen von 279 Euro. Durch die Leistungen aus der Behindertenhilfe waren allerdings zusätzliche Hilfen zum Lebensunterhalt ausgeschlossen. 

Über dem Richtsatz

Auch eine Krankenversicherung war nicht möglich, da die Frau über dem anwendbaren Richtsatz lag. Die Frau musste sich also selbst versichern und dafür 114 Euro bezahlen. "Paradoxerweise wäre sie krankenversichert gewesen, wenn sie nicht gearbeitet hätte und damit unter dem Richtsatz geblieben wäre", heißt es im Bericht der Volksanwaltschaft, die diesen Fall aufgegriffen hat.

Rund 28.000 Menschen arbeiten in diversen Werkstätten. | Foto: Peter Schafferer
  • Rund 28.000 Menschen arbeiten in diversen Werkstätten.
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Gleichstellung erforderlich

Das Fazit der Volksanwälte: "Es ist erforderlich, dass Menschen mit Behinderungen in der Arbeitswelt und bei den damit verbundenen Leistungen gleichgestellt werden." Und genau diesem Thema hat sich auch die neue Landesregierung angenommen. Diese fordert: "Menschen mit Behinderung sollen für ihre Arbeit einen Lohn - und eine eigene Sozialversicherung - anstatt wie bisher Taschengeld erhalten."

Viele Betroffene

Beim Bund ist dieses Thema durch den Bericht der Volksanwaltschaft bereits angekommen. Allerdings gibt es bisher dafür nur Geld für einige Pilotprojekte. Rund 28.000 Menschen mit Behinderung in Werkstätten quer durch alle Bundesländer sind betroffen. Das Land fordert nun eine vollständige Anschubfinanzierung des Bundes.

Nachhaltige Umsetzung

"Die neue Bundesregierung - unabhängig davon, wie sie sich zusammensetzt - sollte sich dieser Thematik dringend annehmen", sagt FPÖ-Behindertensprecher Philipp Könighofer. Er fordert eine nachhaltige Umsetzung des Modells "Lohn statt Taschengeld" und will das auch in einem etwaigen Regierungsprogramm festgehalten wissen. "Die steirische Landesregierung hat in ihrem Zukunftsprogramm bereits ein unmissverständliches Bekenntnis dazu abgelegt."

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Die Arbeit in Werkstätten soll angemessen entlohnt werden. | Foto: Symbolbild LH Fürstenfeld
Philipp Könighofer: "Die neue Bundesregierung soll sich dieser Thematik annehmen." | Foto: FPÖ Stmk
Rund 28.000 Menschen arbeiten in diversen Werkstätten. | Foto: Peter Schafferer
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