Mitmischen als Eisbrecher gegen Politikverdrossenheit
Seit acht Jahren gibt es das Beteiligungsprojekt "Mitmischen" für Jugendliche, seit einem Jahr "Mitmischen vor Ort". Für die WOCHE ziehen die Verantwortlichen Bilanz.
Mitdenken und mitlenken – darauf zielt die Initiative "Mitmischen" ab, die seit mittlerweile acht Jahren erfolgreich zwischen dem Land Steiermark und der Plattform beteiligung.st abgewickelt wird. Ausgangspunkt war das Vorhaben, das Interesse der Jugendlichen für Politik zu wecken, indem hautnah vor Augen geführt wird, wie Politik überhaupt funktioniert. Hautnah deshalb, weil die jungen Steirer bei "Mitmischen im Landhaus" die Arbeit des Landtags kennenlernen können. Dieses Konzept ist voll aufgegangen, wie die Zahlen bestätigen. "Seit 2009 haben knapp 5.000 Jugendliche im Landhaus 'mitgemischt'", freut sich Daniela Köck, die Geschäftsführerin von beteiligung.at.
Erfolgsmodell geht weiter
Vor gut einem Jahr wurde "Mitmischen" auf die Gemeindeebene gehoben und das Interesse ist auch hier ungebrochen, wie Landesrätin Ursula Lackner erklärt: "Das Recht auf Mitsprache macht viel aus. Wenn die Jugendlichen von vornherein in ein Projekt mit eingebunden werden, dann sind auch die Erfolgschancen deutlich größer." Oder wie es Daniela Köck im Hinblick auf das Phänomen der Stadtflucht formuliert: "Wo ich mich wohlfühle, engagiere ich mich und kann mir auch vorstellen zu bleiben."
19 Gemeinden haben bisher ihre Jugend "mitmischen" lassen. "Diese sind auch weiterhin begeistert dabei, aber wir freuen uns, wenn sich noch viele weitere Gemeinden melden", so Lackner. Der Aufwand, sowohl organisatorisch als auch finanziell – das Land deckt die Hälfte der Kosten –, lohnt sich auf jeden Fall.
Mitmischen vor Ort:
Gemeinden werden beim Aufbau eines Kindergemeinderats unterstützt oder es wird eine Beteiligungswerkstatt organisiert, um die Ideen der Jugendlichen zu diskutieren. Die Projektkosten werden zu 50 Prozent vom Land Steiermark getragen.
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