Nach sinkenden Fallzahlen
Corona-Impfung als Bewerbungskriterium wird seltener

Immer weniger Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber fordern Corona-Impfnachweise von ihren Bewerberinnen und Bewerbern. | Foto: AMS, Fotostudio B&G
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  • Immer weniger Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber fordern Corona-Impfnachweise von ihren Bewerberinnen und Bewerbern.
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Viele Arbeitgeberinnen und -geber forderten in den letzten Jahren Nachweise für die Corona-Schutzimpfung von ihren Bewerberinnen und Bewerbern. Doch mit den sinkenden Infektionszahlen und fallenden Beschränkungen werden auch diese Aufnahmekriterien immer seltener.

STEIERMARK. Gesundheitliche Gefahren für Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter, potenzielle Corona-Cluster und Betriebsausfälle durch Quarantänen waren einige der Gründe, aus denen Arbeitgeberinnen und -geber in den vergangenen Jahren Nachweise für eine Corona-Impfung von Bewerberinnen und Bewerbern verlangten. Mit der sinkenden Aufmerksamkeit für die Krankheit selbst, schwinden auch diese Anforderungen immer weiter.

Beim Arbeitsmarktservice stellten die Impfkriterien bei Bewerbungen nur in Einzelfällen Probleme dar.  | Foto: AMS, Fotostudio B&G
  • Beim Arbeitsmarktservice stellten die Impfkriterien bei Bewerbungen nur in Einzelfällen Probleme dar.
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Fälle werden seltener

"In den letzten Jahren kam das natürlich häufiger vor, mittlerweile habe ich allerdings nicht den Eindruck, dass die Impfung bei der Bewerbung noch so eine große Rolle spielt. In manchen Bereichen wie im Gesundheits- und Pflegesektor ist das natürlich weiterhin relevant, im Allgemeinen ist das Thema aber mehr in den Hintergrund gerückt", beschreibt der Pressesprecher des Arbeitsmarktservice (AMS) Steiermark, Stefan Tauscher seine Erfahrungen.
Auf die Frage ob dieses Kriterium je ein Problem bei der Vermittlung von Arbeitskräften darstellte, meint er "an und für sich nicht, es gab aber Einzelfälle, in denen das schon problematisch wurde, grundsätzlich erheben wir allerdings keine Daten über den Impfstatus. Das ist dann eher eine Sache zwischen Arbeitgeber und -nehmer."

Die Corona-Schutzimpfung als Bewerbungskriterium wird immer seltener. | Foto: stock.adobe.com/Benedikt
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Eine rechtliche Grauzone

Auch der Leiter für Arbeitnehmerschutz der Arbeiterkammer (AK) Steiermark, Karl Schneeberger beschreibt einen Rückgang der geforderten Corona-Impfungen bei Bewerbungen: "Wir haben in der Hinsicht kaum mehr Anfragen, natürlich ist die Situation aber nicht mehr so wie etwa vor einem Jahr." Ein gesetzlicher Graubereich war das Thema laut ihm allerdings schon immer.
"Bisher war das angesichts der Gesamtsituation in den letzten beiden Jahren auch für uns als Arbeiterkammer bei privaten Unternehmen ok. Langsam müsste das allerdings anders beurteilt werden, da sich die rechtliche Situation auch mit der Gesamtsituation ändert. Wenn sich alles weiterhin so entschärft, sind solche Kriterien bei Bewerbungen rechtlich gesehen sicher anzweifelbar und werden früher oder später auch zu Verfahren führen. Wir empfehlen Arbeitgebern also genau zu prüfen, mit welchen Gründen solche Kriterien noch argumentierbar sind, vor allem nachdem mittlerweile selbst die 3G-Pflicht im Gesundheitsbereich gefallen ist."

Auch bei der Polizei ist die verpflichtende Schutzimpfung für Bewerberinnen und Bewerber mittlerweile gefallen. | Foto: BRS
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Lockerung der Kriterien

Bei der Polizei beispielsweise sind Impfnachweise laut dem stv. Leiter des Büros für Öffentlichkeitsarbeit der Landespolizeidirektion Steiermark Fritz Grundnig nicht mehr nötig. Auf Seiten der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) sieht es dagegen noch anders aus. Zwar ist die Impfung hier bei Bewerbungen ebenfalls nicht verpflichtend, jedoch wird "Bewerberinnen und Bewerbern mit Nachweis einer vollständigen Covid-19-Schutzimpfung bei gleicher fachlicher Eignung der Vorzug gegeben", verrät eine Presseaussendung der KAGes. 

Weder aktuell, noch in den vergangenen Jahren, ist bzw. war die Impfung bei der Energie Steiermark und der Holding Graz nötig. "Weder in der Coronaphase noch jetzt wurden bei unseren Aufnahmeverfahren Fragen über den Impfstatus gestellt", so Urs Harnik-Lauris, der Leiter für Konzernkommunikation der Energie Steiermark.

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