Letzte Gleistragplatte montiert
Koralmbahn befindet sich im Zielsprint

Heute erfolgt die Montage der letzten Gleistragplatte. | Foto: ÖBB/Chris Zenz
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  • Heute erfolgt die Montage der letzten Gleistragplatte.
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Der heutige Dienstag ist ein historischer Tag für die Koralmbahn: Derzeit wird der Megatunnel komplett mit Schienen und jeder Menge Bahntechnik ausgestattet. Heute wird die letzte von insgesamt rund 13.000 Gleistragplatten montiert.

STEIERMARK. Die Koralmbahn ist voll auf Schiene: An der gesamten Strecke zwischen Graz und Klagenfurt wird unter Hochdruck gearbeitet. Und auch beim Herzstück – dem 33 km langen Koralmtunnel – geht es derzeit Schlag auf Schlag: Heute wird die letzte von rund 13.000 Gleistragplatten montiert. Jede einzelne ist über fünf Meter lang und wiegt mehr als fünf Tonnen. Darauf werden 120 Meter lange Schienenstücke befestigt und verschweißt, auf denen Züge ab Ende 2025 mit bis zu 230 km/h durch die Koralpe fahren. 

Schienentransport per Schiene 

Bei dieser finalen Bauphase sind bis zu 400 Menschen im Einsatz. Bis zu zehn Transportzüge bringen die Mannschaften und das Material täglich in den Tunnel – rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. ÖBB-Projektleiter Klaus Schneider: „Die umweltfreundliche Anlieferung der Gleistragplatten war uns ein besonderes Anliegen. Die Betonteile wurden bei der Produktionsstätte in Niederösterreich verladen und per Zug über die steirischen Portale direkt in den Tunnel gebracht. Auf diese Weise konnten viele Transporte auf der Straße eingespart werden.“ 

Der Fahrplan

Damit Züge in 45 Minuten von Graz nach Klagenfurt fahren können, braucht es mehr als „nur“ einen Tunnel und Schienen. Zunächst müssen die letzten verbliebenen Schienenstücke auf den Gleistragplatten montiert werden. Parallel wird eine ganze Reihe technischer Anlagen und unzählige Kilometer Kabel verbaut – für den Erschütterungsschutz, den Lärmschutz, die Tunnelsicherheit, die Kommunikationseinrichtungen, die Signalisierung und elektronische Stellwerke. Zum Schluss kommt die Oberleitung mit innovativer Deckenstromschiene. Sie sorgt dafür, dass Züge umweltfreundlich per Bahnstrom mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs sein können. 

Heute wird die letzte von rund 13.000 Gleistragplatten montiert. Jede Einzelne ist über fünf Meter lang und wiegt mehr als fünf Tonnen. | Foto: ÖBB/Chris Zenz
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Digitaler Zwilling erleichtert Wartungen 

Damit diese Fülle an Technik in Zukunft effektiv gewartet werden kann, gibt es vom Koralmtunnel und anderen Bauwerken entlang der Koralmbahn jeweils einen digitalen Zwilling. Das bedeutet, dass das Bauwerk per „Building Information Modeling“ (BIM) geplant und umgesetzt wurde. Der Begriff steht für die digitale und vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung. Über den digitalen Koralmtunnel können jederzeit und überall sämtliche Information über Materialien, Mengen oder Leitungen abgerufen werden. Damit ist der Koralmtunnel auch bei der Digitalisierung ein Vorreiterprojekt.  

Die Betonteile wurden bei der Produktionsstätte in Niederösterreich verladen und per Zug über die steirischen Portale direkt in den Tunnel gebracht.  | Foto: ÖBB/Chris Zenz
  • Die Betonteile wurden bei der Produktionsstätte in Niederösterreich verladen und per Zug über die steirischen Portale direkt in den Tunnel gebracht.
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Die Koralmbahn im Überblick 

130 Kilometer neue Strecke, davon 47 Tunnelkilometer, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen: Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil der neuen Südstrecke und eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas. Ihr Herzstück ist der 33 Kilometer lange Koralmtunnel. Nach der Fertigstellung verkürzt sich die schnellste Verbindung zwischen den Landeshauptstädten auf nur 45 Minuten.

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