Fisker GmbH
So geht es nach der steirischen Rekordpleite weiter

- Die Produktion bei Magna wurde bereits eingestellt.
- Foto: Symbolbild Magna Heavy Stamping
- hochgeladen von Stefan Verderber
Mit rund 1,34 Milliarden Euro an Passiva schlitterte die Fisker GmbH in die Insolvenz. Das hat Auswirkungen auf Gläubiger, Dienstnehmer, Magna Steyr und viele Arbeitsplätze in der Steiermark.
STEIERMARK. Nicht mehr und nicht weniger als die größte Pleite in der Historie der Steiermark hat diese Woche die Fisker GmbH hingelegt. Die Österreich-Tochter des US-amerikanisch-dänischen Autoherstellers mit Sitz in Graz musste am Mittwoch offiziell Insolvenz anmelden, nachdem die Turbulenzen des Unternehmens bereits seit Tagen bekannt waren.
Mehrere Ursachen
Von der Insolvenz betroffen sind laut "Creditreform" 615 Gläubiger und 47 Dienstnehmer. Den Aktiva in Höhe von 66,3 Millionen Euro stehen demnach Passiva in der Höhe von 1,34 Milliarden Euro gegenüber. Als Insolvenzursachen werden ein starker Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, hohe Zinssätze und Preiskämpfe am E-Auto-Markt angeführt.

- Der Fisker Ocean hätte in Graz produziert werden sollen.
- Foto: KK
- hochgeladen von Stefan Verderber
Produktion eingestellt
Die Fisker GmbH dient in erster Linie als Management-Unternehmen für die Auftragsfertigung der E-Fahrzeuge. Diese hätte ursprünglich heuer gut 40.000 Stück des "Fisker Ocean" bei Magna Steyr in Graz fertigen lassen wollen. Die Produktion steht längst still und Magna musste die Kündigung von bis zu 500 Mitarbeitern bekannt geben (Bericht).
Wie geht es weiter?
Die Fisker GmbH soll nun restrukturiert und dann fortgeführt werden. Das Unternehmen bietet den Gläubigern eine Quote von 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Sanierungsplans an. Während des Verfahrens sollen Fahrzeuge weiter ausgeliefert und serviciert werden. An einer Wiederaufnahme der Produktion bei Magna bestehen große Zweifel - dort wurden bereits fast 300 Millionen Euro aus dem Deal als Verlust abgeschrieben. Das Land will für betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Automobil-Branchenstiftung installieren. Zudem sollen neue Arbeitsplätze vermittelt werden. Die Österreichische Post bot etwa bereits 100 offene Stellen an.
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