Kaum Abschwächung nach Rekordjahr
Voestalpine mit solider Entwicklung

Bahninfrastruktur boomt: Das 1. Quartal führte zu einer Vollauslastung der Schienenproduktion am österreichischen Standort Donawitz. | Foto: Voestalpine AG
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  • Bahninfrastruktur boomt: Das 1. Quartal führte zu einer Vollauslastung der Schienenproduktion am österreichischen Standort Donawitz.
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Nach dem Rekordjahr 2022 startet der Voestalpine-Konzern sehr solide ins erste Quartal des neuen Geschäftsjahres 2023/24.

STEIERMARK. LINZ. Die Voestalpine hat im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 (1. April bis 30. Juni) ein solides Ergebnis erwirtschaftet. Die einzelnen Industriebereiche zeigten dabei eine unterschiedliche Entwicklung. So hielt die Dynamik des vergangenen Geschäftsjahres im konventionellen Energiebereich (Öl & Gas) unverändert an. Auch der Bereich Solarindustrie verzeichnete weiterhin eine starke Nachfrage. Die Voestalpine beliefert weltweit Solarprojekte, unter anderem stattet der Konzern eines der größten Solarprojekte Brasiliens mit anspruchsvollen Stahlprofilen aus.

Eine hingegen spürbare Abkühlung der Nachfrage ist in den Bereichen Maschinenbau, Konsumgüter- und in der Bauindustrie bemerkbar. Die Automobilindustrie verzeichnete im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 eine zufriedenstellende Nachfrage. Die Versorgungsengpässe, mit denen die Automobilbranche über zwei Jahre konfrontiert war, lösen sich zunehmend auf.

Herbert Eibensteiner, CEO der Voestalpine AG. "Wir messen uns mit dem besten Quartal der Unternehmensgeschichte." | Foto: Voestalpine AG
  • Herbert Eibensteiner, CEO der Voestalpine AG. "Wir messen uns mit dem besten Quartal der Unternehmensgeschichte."
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Der Bereich Bahninfrastruktursysteme entwickelte sich weiterhin sehr stark. Die hohe Nachfrage nach den hochqualitativen Schienengüten der Voestalpine führte im 1. Quartal zu einer Vollauslastung der Schienenproduktion am österreichischen Standort Donawitz. Auch der klar positive Trend im Luftfahrtsektor setzte sich zu Beginn des Geschäftsjahres 2023/24 weiter fort. Ebenso ist im Bereich Lagertechnik die Nachfrage ungebrochen stark.

„Das 1. Quartal des aktuellen Geschäftsjahres war insgesamt gesehen gut. Beim Vorjahresvergleich gilt es zu bedenken, dass wir uns hier mit dem besten Quartal der Konzerngeschichte messen."
Herbert Eibensteiner, CEO der Voestalpine AG

Umsatzentwicklung

Der Umsatz ging im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres um 4,3 Prozent von 4,6 Mrd. Euro auf 4,4 Mrd. Euro geringfügig zurück. Gemessen am historisch besten operativen Ergebnis, das der Konzern im Vorjahresquartal erzielt hat, fiel der Rückgang bei den Ergebniszahlen deutlich aus: Das EBITDA verringerte sich um 42,6 Prozent auf 505 Mio. Euro bei einer Marge von 11,3 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) ist im gleichen Zeitraum um 54,4 Prozent auf 316 Mio. Euro bei einer Marge von 7,1 Prozent gesunken.

Die Eigenkapitalbasis konnte mit 7,9 Mrd. Euro im Vorjahresvergleich (+3,2 Prozent) weiter gestärkt werden. Im Vergleich zum Bilanzstichtag am 31. März 2023 stieg das Eigenkapital um 1,8 Prozent.
Die Anzahl der Beschäftigten im Voestalpine-Konzern erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresstichtag um 2,5 Prozent von 49.900 auf 51.164.

Die Quartalszahlen im Detail:

  • Umsatz im 1. Quartal 2023/24 mit 4,4 Mrd. EUR um 4,3 % niedriger als im Vorjahr (4,6 Mrd.
  • EUR)
  • EBITDA um 42,6 % auf 505 Mio. EUR (Vorjahr: 879 Mio. EUR) gesunken
  • EBIT verringerte sich um 54,4 % von 693 auf 316 Mio. EUR
  • Ergebnis vor Steuern bei 278 Mio. EUR (Vorjahr: 670 Mio. EUR) und Ergebnis nach Steuern bei 218 Mio. EUR (Vorjahr: 615 Mio. EUR)
  • Eigenkapitalbasis mit 7,9 Mrd. EUR weiter gestärkt (Vorjahr: 7,7 Mrd. EUR)
  • Nettofinanzverschuldung um 15,2 % von 2,3 Mrd. EUR auf 1,9 Mrd. EUR reduziert
  • Verbesserung der Gearing Ratio von 29,8 % auf 24,5 % im Jahresvergleich
  • 51.164 Beschäftigte per 30.6.2023 (+2,5 %).

Der Ausblick

Das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 verlief für den Voestalpine-Konzern insgesamt gesehen sehr zufriedenstellend, wobei sich die gesamtwirtschaftliche Stimmung in manchen Segmenten jedoch bereits spürbar eintrübte.

Wie erwartet haben sich die Auftragseingänge aus den Marktsegmenten Bau, Maschinenbau und Konsumgüterindustrie abgeschwächt. Die Maßnahmen der Zentralbanken zur Inflationsbekämpfung scheinen in der produzierenden Industrie angekommen zu sein. Unter der Annahme keiner kurzfristigen Strategieumkehr der Zentralbanken, kann für das restliche Geschäftsjahr 2023/24 mit einer durchwegs schwachen Nachfrage aus diesen Marktsegmenten gerechnet werden.

Auf der anderen Seite performt das Automobilsegment insgesamt gesehen zumindest stabil. Aus heutiger Sicht sollte sich diese Entwicklung im Großen und Ganzen im restlichen Geschäftsjahr 2023/24 fortsetzen. Für den Energiebereich wird für den konventionellen Teil (Öl & Gas) im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2023/24 zwar eine gewisse Abschwächung erwartet, die Nachfrage sollte dabei aber auf einem insgesamt ansprechenden Niveau verbleiben. Für den Bereich der erneuerbaren Energien wird eine Fortsetzung der aktuell sehr guten Performance für das restliche Geschäftsjahr erwartet. Auch die Bereiche Eisenbahnsysteme und die Luftfahrtindustrie werden ihre sehr gute Entwicklung weiter fortsetzen.

Aus Sicht des Voestalpine-Portfolios wird regional betrachtet die stärkste konjunkturelle Abschwächung in Europa erwartet, während für den Wirtschaftsraum Nordamerika mit einer eher moderat schwächeren Wirtschaftsentwicklung gerechnet wird. Südamerika (Brasilien) sollte eine weitgehend stabile Entwicklung nehmen, wohingegen der asiatische Wirtschaftsraum (China) leicht wachsen sollte.

Der Voestalpine-Konzern

Die Voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Mit ihren Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. 

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