Geschäftsjahr 2023/24
Voestalpine verzeichnet großen Gewinneinbruch

- In einem insgesamt schwachen konjunkturellen Umfeld ist der Gewinn des Stahlkonzerns Voestalpine zuletzt um mehr als 80 Prozent zurückgegangen.
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Die Finanzergebnisse der Voestalpine AG für das Geschäftsjahr 2023/24 zeigen einen deutlichen Gewinnrückgang von rund 80 Prozent auf 207,1 Millionen Euro. Auch beim operativen Ergebnis wurde ein Minus von 34,5 Prozent verzeichnet. Bei der Voestalpine spricht man dennoch von einem soliden Ergebnis und hebt die erreichten Meilensteine hervor.
STEIERMARK. Die Voestalpine AG veröffentlichte am Mittwoch ihr Finanzergebnis für das Geschäftsjahr 2023/24. Die darin präsentierten Zahlen spiegeln die schwierige konjunkturelle Lage wider. Einen starken Einbruch gab es beim Gewinn. So reduzierte sich das Konzernergebnis nach Steuern von 1,18 Milliarden Euro im Vorjahr auf 207,1 Millionen Euro, was einem Minus von über 80 Prozent entspricht. Einen Einbruch gab es auch beim operativen Ergebnis. Dieses ging von 2,54 Milliarden Euro auf 1,66 Milliarden Euro und damit um rund 34,5 Prozent zurück.
Weniger drastisch fiel der Rückgang im Geschäftsjahr 2023/24 beim Umsatz aus: Nach einem Rekordwert von 18,2 Milliarden Euro im vorigen Geschäftsjahr, beläuft sich dieser auf 16,7 Milliarden Euro – der zweithöchste Wert in der Geschichte des Stahlkonzerns. Bei der Voestalpine spricht man am Mittwoch von einem „soliden operativen Ergebnis“.
„Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr einmal mehr Stärke und Resilienz bewiesen. In einem ausgesprochen bewegten Umfeld haben wir ein gutes operatives Ergebnis erzielt, die Markterwartungen erfüllt und mit wichtigen Projekten in internationalen Märkten unsere strategische Position weiter gefestigt und ausgebaut.“
Herbert Eibensteiner, CEO der Voestalpine AG
Der starke Rückgang beim Konzernergebnis wird mit der Konjunkturabkühlung und Einmaleffekten erklärt. In zwei Divisionen sei es zu außerordentlichen Abschreibungen in der Höhe von insgesamt 428 Millionen Euro gekommen.

- Das abgelaufene Geschäftsjahr könne durchaus als historisch betrachtet werden, so CEO Herbert Eibensteiner.
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1,2 Milliarden Euro investiert
Wichtige Meilensteine im vergangenen Jahr seien zum einen die offizielle Eröffnung des Edelstahlwerks Kapfenberg im Oktober 2023. Im Vollbetrieb sollen an den neuen Anlagen jährlich 205.000 Tonnen Spezialstähle für die Automobil-, Energie- und Luftfahrtindustrie produziert werden. Zum anderen wird seitens des Konzerns auf die beiden Spatenstichfeiern für das Projekt "Greentec Steel" hingewiesen – einem Stufenplan zur Transformation der Stahlproduktion, sowie die Vergabe der Kernaggregate für die Errichtung von je einem Elektrolichtbogenofen in Linz und Donawitz.
Mit dieser Technologieumstellung will der Stahl- und Technologiekonzern ab 2027 seine Emissionen um bis zu 30 Prozent reduzieren. Das Investitionsvolumen beträgt rund 1,5 Milliarden Euro. „Die offizielle Eröffnung unseres Edelstahlwerkes in Kapfenberg und der offizielle Baustart für Geentec Steel in Linz und Donawitz haben eine besondere strategische Bedeutung für die Zukunft der Voestalpine. Das abgelaufene Geschäftsjahr kann daher durchaus als historisch betrachtet werden“, betont Eibensteiner. Insgesamt investierte der Voestalpine-Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,2 Milliarden Euro und damit um 33,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

- Im Beisein zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung wurde im vergangenen Jahr am Voestalpine-Standort in Leoben-Donawitz der Spatenstich für die Errichtung des ersten Elektrolichtbogenofens vollzogen.
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Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024/25
Die aktuellen Trends hätten sich mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2024/25 nicht wesentlich verändert. Während Europa zurzeit noch ein stark gedämpftes Wirtschaftswachstum aufweist, sei die Dynamik in Nordamerika trotz hoher Zinsen solide. Brasilien habe sich zuletzt abgekühlt, wohingegen das Wirtschaftswachstum in China aktuell wieder etwas angezogen habe.
Im Hinblick auf die Marktsegmente könne von einer weiteren Fortsetzung des guten Marktumfelds in den Segmenten Eisenbahninfrastruktur, Luftfahrt und Lagertechnik ausgegangen werden. Die Automobilindustrie und der Energiebereich sollten die bisher stabile Entwicklung weitgehend fortsetzen. Die Segmente Bau, Maschinenbau und Konsumgüter dürften zumindest auf dem aktuellen Niveau bleiben. Etwaige positive Impulse, wie etwa Zinssenkungen, könnten im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 zu einer Belebung führen.
Unter diesen Annahmen und vorausgesetzt es gebe keine wirtschaftlichen Verwerfungen aus geopolitischen Entwicklungen, erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2024/25 ein EBITDA in einer Bandbreite von 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro.
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