Nach Börsengang
Wahlsteirer Kilger: Keine neuen Projekte in der Steiermark geplant

Investor Hans Kilger hat in der Steiermark rund 80 Hektar Weinflächen. Außerdem hat er Schloss Gamlitz gepachtet und besitzt u.a. das Plabutscherschlössl in Graz oder die Peterquelle in Deutsch Goritz. | Foto: Otto Michael
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  • Investor Hans Kilger hat in der Steiermark rund 80 Hektar Weinflächen. Außerdem hat er Schloss Gamlitz gepachtet und besitzt u.a. das Plabutscherschlössl in Graz oder die Peterquelle in Deutsch Goritz.
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In der Steiermark ist der Unternehmer Hans Kilger längst kein Unbekannter mehr – zahlreiche Unternehmensbeteiligungen und Immobilien hat der Münchner hierzulande. Nun hat er auch den Sprung an die deutsche Börse geschafft. Neue Investitionen in der Steiermark seien derzeit aber nicht geplant. Ein Bauprojekt in der Südweststeiermark wurde verworfen.

STEIERMARK. Nach den jüngsten Schlagzeilen um Insolvenzen von beteiligten Unternehmen oder dem Verkauf des Hotels "Loisium" war es lange ruhig um Hans Kilger: Der Müncher Investor ist seit bald zehn Jahren in der Steiermark tätig, mit mehr als 20 Projekten, teilweise mit Millionenbeträgen.

Sprung an die Börse

Zuletzt machte der Unternehmer wieder von sich reden: Das deutsche Technologieunternehmen "ParTec" schaffte in Frankfurt den Sprung an die Börse, Kilger ist Aufsichtsratsvorsitzender und Co-Eigentümer des Unternehmens.

Keine neuen Projekte in der Steiermark

Vom Börsengang (mehr dazu weiter unten) sollen auch Kilgers zahlreiche Projekte in der Steiermark profitieren, denn: "Tatsächlich hat uns unser weitreichendes Engagement in Gastronomie- und Hotelleriebetriebe – insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie – vor große finanzielle Herausforderungen gestellt", gibt Kilger zu. "Diese wollen wir nun mit einem zielgerichteten und effizienten Lösungsansatz weiter optimieren." Wie das genau aussehen soll: Vorerst ohne neue Investitionen oder Projekte. "Zum aktuellen Zeitpunkt liegt der Fokus auf der weiteren Optimierung aller Projekte in der Steiermark", verrät Kilger auf Nachfrage von MeinBezirk.at. Von weiteren Verkäufen ist nicht die Rede, aber zumindest von Verschmelzungen: Man wolle vorhandene Strukturen weiter professionalisieren und Synergien in den Betrieben (etwa in Ein- und Verkauf) optimieren.

Fleischmanufaktur doch nicht in Bad Schwanberg

Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit Biobauer und "Labonca"-Gründer Norbert Hackl. Vor einem Jahr hatte Kilger noch den Bau einer 6.000 Quadratmeter großen Fleischmanufaktur in Bad Schwanberg angekündigt. 20 Arbeitsplätze hätten dort entstehen können, das fünf Millionen Euro schwere Projekt ist aber wieder vom Tisch. "Nach gründlicher Überlegung und sorgfältiger Abwägung haben wir uns dazu entschieden, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Norbert Hackl und 'Labonca' zu vertiefen und dementsprechend die Synergien in Burgau zu bündeln", erklärt Kilger.

Die Fleischerei der Domaines Kilger wird bei Norbert Hackls "Labonca" in Burgau produzieren, nicht wie geplant in Bad Schwanberg. | Foto: DK/CS
  • Die Fleischerei der Domaines Kilger wird bei Norbert Hackls "Labonca" in Burgau produzieren, nicht wie geplant in Bad Schwanberg.
  • Foto: DK/CS
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Ursprünglich hätten in Bad Schwanberg bis zu 500 Tonnen Fleisch pro Jahr verarbeitet werden sollen, das passiert nun doch im oststeirischen Burgau bei "Labonca". Hackl ist auch Geschäftsführer in der Fleischerei der Domaines Kilger. "Das Weideschlachthaus, das von Norbert Hackl betrieben wird, uns unsere hauseigene Fleischerei, werden künftig intensiviert zusammenarbeiten", sagt Kilger. Das in Burgau vorhandene Know-how sei der wichtigste Grund für diese Entscheidung gewesen. "Es wäre aus ökonomischer Perspektive nicht sinnvoll, dieses Potenzial für eine gemeinsame Zusammenarbeit nicht zu nutzen. Daher sind wir voller Vorfreude auf die weitere gemeinsame Arbeit", so Kilger.

Zusammen mit "ParTec"-CEO Bernd Frohwitter (rechts) ist Hans Kilger nun an der deutschen Börse. | Foto: WI
  • Zusammen mit "ParTec"-CEO Bernd Frohwitter (rechts) ist Hans Kilger nun an der deutschen Börse.
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Seine "ParTec" AG mit Sitz in München ist auf den Bau von hochentwickelten Performance- und Supercomputern spezialisiert. Damit sollen IT-Prozesse viel schneller bewältigt werden können, z.B. auch künstliche Intelligenz. Beim Börsengang am 3. Juli stieg die "ParTec"-Aktie bei 112,50 Euro ein und kletterte bis auf 136 Euro. Seitdem ging es wieder runter und der Aktienpreise pendelte sich nach zwei Wochen bei 115 Euro ein. Bei acht Millionen gelisteten Namensaktien ergibt das – rechnerisch – einen Börsenwert von einer knappen Milliarde Euro. In den ersten zwei Wochen wurden rund 2.220 Aktien verkauft. Im Jahr 2022 machte "ParTec" einen Umsatz von 36,1 Mio. Euro, einen Nettogewinn von 11,2 Mio. Euro.

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