Buchtipp "Sisi"
Das geheime Leben der österreichischen Kaiserin
Das Buch gibt neue und überraschende Einblicke in die private Welt von Sisi und in die unbeleuchtete Parallelwelt, die sie völlig frei gestalten konnte.
Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837-1898) war eine Frau voller Widersprüche. Sie war ihrer Zeit in vielen Belangen voraus und war trotzdem fest im monarchischen Selbstverständnis von Rang und Reichtum verankert. Sie kämpfte um ein selbstbestimmtes Leben und Befreiung von höfischen Pflichten und Zwängen, lebte aber ganz selbstverständlich im Luxus, den ihre Stellung ihr bot. Autorin Katrin Unterreiner zeigt anhand neuer, bisher unbekannten Quellen den unmittelbaren Lebensbereich, den Tagesablauf und die Tagesbeschäftigung der Kaiserin und verrät viele neue, unbekannte Seiten der Habsburgerin.
Sisi war die beste Reiterin ihrer Zeit und eine Hochleistungssportlerin. Der körperliche, aber auch finanzielle Aufwand, den sie betrieb, war enorm. Sie versuchte, immer am modernsten Stand der Ernährungs- und Medizinlehre zu sein. Depressionen und die Angst vor dem Altwerden trieben sie zu kontraproduktiven Diäten und exzessiver sportlicher Ertüchtigung. Vermutlich der Grund, warum sie, entgegen dem Mythos, recht rasch alterte. Sisi sprach wiederholt von der Qual ihres Lebens und war oft voller Bitterkeit gegen ihr Schicksal. Ihr Gemütszustand schwankte Zeit ihres Lebens. In dunklen Stunden war sie in Todesgedanken gefangen. Doch sie pflegte auch sehr konkret ihr Image als „Dulderin“, denn sie nutzte die herzliche Anteilnahme und das tiefe Mitgefühl ganz gezielt für ihre Zwecke.
Abseits des Hofes war Sisi durchaus gesellig und frönte gerne dem mondänen Leben an der französischen Riviera. Sie führte ein luxuriöses Leben zwischen Yachten, Restaurants und Shopping. Geld hat dabei keine Rolle gespielt. Das Buch zeigt auch, mit welchen Promis und gekrönten Kollegen sie sich traf und wo ihre Lieblingsorte waren.
"Sisi – das geheime Leben der Kaiserin", 200 Seiten, Ueberreuter, 24 Euro.
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