65-Jahre-Jubiläum
Von der "Wundermaschin" zur Weltmaschine in Kaag
Am 8. Oktober 1958 begann der Bauer Franz Gsellmann im Kopf mit dem Bau seiner "Wundermaschin". An diesem Tag besuchte er nämlich das Atomium, das Wahrzeichen der Brüsseler Weltausstellung.
EDELSBACH/KAAG. Heute ist die Weltmaschine von Franz Gsellmann in Kaag in der Gemeinde Edelsbach ein Magnet für Besucherinnen und Besucher aus aller Welt. Nun feierte die Familie und eine ganze Gemeinde den 65. Jahrestag seit Baubeginn der Weltmaschine.
Schlüsselerlebnis in Brüssel
Der einst als "Verrückter" abgestempelte Bauer Franz Gsellmann wird heute als bedeutender Künstler anerkannt. Heute wissen wir, er bewies bereits 1958 Weitblick. Die Weltmaschine des oststeirischen Bauern Franz Gsellmann ist eine im Zeitraum von 1958 bis 1981 erbaute Kunstmaschine. Gsellmanns Schlüsselerlebnis war der Bericht einer Lokalzeitung über die Weltausstellung 1958 in Brüssel, bei der das Atomium eröffnet wurde. Er reiste nach Belgien, zeichnete die Metallplastik eines Eisenkristalls nach und machte das Atomium zum Fundament seiner Weltmaschine.
Ein Blick auf die Anfänge
65 Jahre seit Beginn der Arbeiten an der Weltmaschine – auch heute fasziniert sie kleine und große Besucherinnen und Besucher aus aller Welt. Und deshalb würdigte die Familie Gsellmann diesen außergewöhnlichen Mut des Großvaters Franz Gsellmann, 23 Jahre lang am Bau seiner "Maschin" festzuhalten, mit einem Jubiläumsfest.
Journalist Johann Schleich erinnert sich zurück: Er, Gsellmann, habe immer Elektriker werden wollen. Doch dies sei nicht gegangen, denn seine Eltern seien Kleinbauern gewesen und hätten zu wenig Geld gehabt, erzählte ihm Franz Gsellmann.
Rückblickend könne man sagen, das Gsellmann vorausschauend Recht behalten habe. Sein Spruch "Sie wird schua für wos guat sei" habe sich erfüllt. Das Wunderwerkl locke jährlich Tausende Besucherinnen und Besuchern aus der ganzen Welt nach Edelsbach, es gebe Bücher und Filmdokumentationen, so Schleich beim Tag der offenen Tür in Kaag. An dem Jubiläumsfest nahmen Nationalratsabgeordnete Agnes Totter, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Vizebürgermeister Gerhard Krainer und seitens des Tourismusverbandes Christian Contola teil.
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