LKH Feldbach-Fürstenfeld
Anlage filtert und recycelt klimaschädliches Narkosegas

Absprache im Dreh-Team: Das LKH Feldbach-Fürstenfeld lässt in die Berufswelt der medizinisch-technischen Berufe eintauchen. | Foto: LKH Feldbach-Fürstenfeld
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  • Absprache im Dreh-Team: Das LKH Feldbach-Fürstenfeld lässt in die Berufswelt der medizinisch-technischen Berufe eintauchen.
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Das LKH Feldbach-Fürstenfeld macht laufend von sich reden. Nach dem Einbau einer Narkosegas-Filteranlage und der Neuorganisation der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie wird nun die Berufswelt der medizinisch-technischen Dienste in die Auslage gestellt.

FELDBACH/FÜRSTENFELD. Die medizinisch-technischen Dienste sind aus einem modernen Krankenhausbetrieb nicht mehr wegzudenken. Doch wie sieht die Berufswelt hinter dem Begriff aus? Ein neues Video des LKH Feldbach- Fürstenfeld gibt Einblick in ein vielseitiges und attraktives Berufsfeld.

Videodreharbeiten im Labor | Foto: LKH Feldbach-Fürstenfeld
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Ein facettenreiches Berufsbild

Das LKH Feldbach-Fürstenfeld beschäftigt insgesamt über 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allein in den medizinisch-technischen Diensten (MTD). Diese Dienste seien in einem modernen Krankenhausbetrieb heutzutage unverzichtbar und würden einen wertvollen Beitrag zur Genesung der Patientinnen und Patienten leisten, wie es aus dem Krankenhausverbund heißt. Zu den MTD-Bereichen gehören unter anderen Biomedizinische Analytik (Labor), Diätologie, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und Radiologietechnologie.

Es sei der intensive und individuelle Kontakt mit den Patientinnen und Patienten, der diese Berufsbilder besonders auszeichne. Man habe die Möglichkeit, auf die Patientinnen und Patienten einzugehen, und auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mache diese Tätigkeiten zu erfüllenden, attraktiven und anspruchsvollen Berufsbildern. Die im Zuge einer umfassenden, fundierten Ausbildung erforderlichen Praktika könnten am LKH Feldbach-Fürstenfeld absolviert werden. Dort lege man großen Wert darauf, dass Praktikantinnen und Praktikanten viel praktisches und fachliches Wissen vermittelt werde und sie als vollwertige Mitglieder in den Teams aufgenommen würden.

In einem eigens von produzierten Video zeigt das MTD-Team des LKH Feldbach-Fürstenfeld die vielen Facetten der MTD-Berufe.

Die Unfallchirurgie heißt jetzt anders

Was bisher als Unfallchirurgie im LKH Feldbach bekannt war, heißt nun Abteilung für Orthopädie und Traumatologie. Das Leistungsspektrum blieb dasselbe.

Im Jahr 2004 wurde die Abteilung für Unfallchirurgie in Feldbach gegründet. Im März dieses Jahres wurde sie zur Abteilung für Orthopädie und Traumatologie des Krankenhausverbundes Feldbach-Fürstenfeld erweitert. Sie stellt die Schwerpunktversorgung in diesem Bereich für den gesamten südoststeirischen Raum sicher.

Hauptaufgabe dieser Abteilung ist die Versorgung von Verletzungen aller Schweregrade aus dem Arbeits- und Freizeitbereich sowie die Behandlung degenerativer Erkrankungen des Bewegungsapparates. Weiters gehört auch die Therapie von Spätfolgen nach Verletzungen zum Leistungsspektrum.

Verunfallte Patientinnen und Patienten werden im Schockraum am LKH Feldbach erstversorgt. Hier steht rund um die Uhr ein interdisziplinäres Team aus Ärztinnen und Ärzten der Orthopädie und Traumatologie, der Allgemeinen Chirurgie, der Anästhesie und der Radiologie bereit. Wie umfangreich das Versorgungsspektrum der Abteilung ist, zeigen folgende Zahlen ganz deutlich: Pro Jahr gibt es rund 26.000 ambulante Fälle sowie 2.000 stationäre Aufenthalte. Außerdem werden am Standort Feldbach jährlich 1.600 operative Leistungen und am Standort Fürstenfeld ca. 250 tagesklinische Operationen durchgeführt.

Primarius Walter Prager und Stationsleiterin Silvia Ederer | Foto: LKH Feldbach-Fürstenfeld
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„Die Orthopädie und Traumatologie ist ein abwechslungsreiches und vielschichtiges Fach. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit und stetige Fort- und Weiterbildung sind bei uns das Um und Auf“, wie Primarius Walter Prager, der die Abteilung seit 2020 leitet, betont. Ziel der Abteilung  sei es, "einen hohen Standard an medizinischer Qualität, gepaart mit modernsten Therapiekonzepten anbieten zu können". Um dies zu erzielen, werde mit den Patientinnen und Patienten gemeinsam ein individueller Behandlungsplan erarbeitet, der die persönlichen Wünsche und Anforderungen berücksichtige.

Die Orthopädie und Traumatologie des LKH Feldbach-Fürstenfeld fungiert auch als Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universität Graz und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Ausbildung von Studierenden.

Klimaschutz im Operationssaal

Das LKH Feldbach-Fürstenfeld sagt klimaschädlichen Narkosegasen den Kampf an. Dank modernster Technologie können die Gase gefiltert und sogar recycelt werden. 

Das LKH Feldbach-Fürstenfeld räumt den Klimazielen höchste Priorität ein und übernimmt dank innovativer Lösungen eine Vorreiterrolle in der Region. Jüngstes Vorzeigeprojekt betrifft Narkosegase, die bei Operationen zum Einsatz kommen. Negativer Nebeneffekt dieser Narkosegase ist, dass sie als Treibhausgas fungieren und besonders klimaschädlich sind.

Bereits seit 2016 setzt das LKH Feldbach-Fürstenfeld ausschließlich das Narkosegas ein, das am wenigsten klimaschädlich ist. Doch nun will man einen Schritt weiter gehen und den Ausstoß dieser schädlichen Gase drastisch reduzieren. Möglich wird dies mithilfe einer eigens entwickelten Filteranlage, die an die Narkosegeräte angeschlossen wird. Die Anästhetika, die während der Narkose nicht nur ein-, sondern auch wieder ausgeatmet werden, werden in einem mit Aktivkohle gefüllten Behälter aufgefangen und gespeichert. Diese Behälter kommen in weiterer Folge in Wiederaufbereitungsanlagen, wo die Narkosegase wiedergewonnen und somit wiederverwendet werden können. 

Die Narkosegeräte in Feldbach werden an eine Filteranlage angeschlossen, die die klimaschädlichen Narkosegase filtern und recyceln kann.

 | Foto: LKH Feldbach-Fürstenfeld
  • Die Narkosegeräte in Feldbach werden an eine Filteranlage angeschlossen, die die klimaschädlichen Narkosegase filtern und recyceln kann.

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Bei rund 7.000 Narkosen jährlich im Krankenhausverbund Feldbach-Fürstenfeld wird klar, dass das ökologische und wirtschaftliche Potenzial dieser Technologie enorm ist. Am Standort Feldbach sollen die Anlagen in den nächsten Wochen in allen Operationssälen eingebaut werden, was eine Ersparnis von 218 Tonnen CO2 pro Jahr bringen wird. Zum Vergleich: Das entspricht dem CO2-Ausstoß, den ein durchschnittlicher österreichischer Pkw auf einer Strecke von knapp einer Million Kilometern verursacht.

Bereits jetzt ist der Krankenhausverbund Feldbach-Fürstenfeld bezüglich Nachhaltigkeit und ökologischem Betrieb sehr gut aufgestellt. In der Tagesklinik am Standort Fürstenfeld wird seit der Errichtung im Jahr 2006 ganz auf klimaschädliches Narkosegas verzichtet. Seit Mitte Mai dieses Jahres wird zudem ein Projekt durchgeführt, das die Entsorgung mit flüssigen Narkosemitteln viel ökologischer und effizienter macht.

Thomas Kole, Anästhesist im LKH in Feldbach und Mitglied der Plattform Nachhaltigkeit in Anästhesie und Intensivmedizin der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI), ist federführend bei der Umsetzung der genannten Projekte beteiligt. „Sie sind ein erfreulicher und wichtiger erster Schritt, aber weitere Schritte müssen und werden folgen“, wie Kole betont. Die KAGes prüft aktuell die Möglichkeit, den Einsatz solcher Anlagen auszuweiten. Die Betriebsdirektion des LKH Feldbach-Fürstenfeld unter Direktor Peter Braun und Stellvertreter Philipp Liebmann, stehe jedenfalls voll und ganz hinter diesem Weg.

Die Bereitschaft, innovative Projekte umzusetzen sei sehr hoch. So sei auch im Fall der Filteranlagen die Entscheidung rasch und unkompliziert getroffen worden, unterstreicht Angelika Rohrleitner, geschäftsführende Oberärztin der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin des LKH Feldbach-Fürstenfeld. Und sie erklärt weiter: „Das zeigt deutlich, dass für das LKH Feldbach-Fürstenfeld "grüne Medizin" und Kreislaufwirtschaft nicht nur bloße Schlagwörter sind, sondern gelebte Realität mit unmittelbarem Nutzen für Mensch und Natur.“

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