Auf der Tonleiter zur Profikarriere
Eine Talenteschmiede in Fehring feiert schon bald ihr 30-jähriges Jubiläum.
Rund 9.000 Schüler haben sich seit ihrer Gründung in die Annalen der Musikschule Fehring eingetragen. Blickt man bis zu den Anfängen zurück, findet man sich in den Premierensemestern 1987/88 wieder – Grund genug, 2017 zum Jubiläumsjahr zu erklären. Schon heuer beginnt der musikalische Reigen, der die Brücke ins Festjahr schlägt.
Sechs Musikschulen gibt es im Bezirk Südoststeiermark. Was das Haus von Direktor Karl Hermann in Fehring – sogar landesweit – einzigartig macht, ist der spezielle Schwerpunkt. Das Fach "Kreatives Gestalten" ist unter den Schülern gefragt. Gabriele Bichler will die persönliche Ausdrucksfähigkeit fördern. Die Schüler sollen Vorstellungen, Erlebnisse und Beobachtungen mit verschiedensten bildnerischen Mitteln umsetzen. Und mit der Ausbildung im kreativen Bereich hat sich die Musikschule Fehring einen Namen gemacht. In den letzten Jahren sollten alle Schüler im Falle einer Bewerbung die künstlerischen Qualifikationen zur Aufnahme an der Ortweinschule Graz oder der Modeschule Hetzendorf in Wien mitbringen.
Vom Schüler zum Profi
Lob in den höchsten Tönen – nicht nur aus den eigenen Reihen – gibt's für die "fertigen" Musiker. Während die einen Absolventen den Lehrerberuf einschlagen, starten die anderen in eine musikalische Profikarriere – wie etwa Edi Köhldorfer. Auch den "wilden Jungen" nützt die Musikschule als Sprungbrett in die Szene. Die beiden Bad Gleichenberger Thomas Gieferl und Philipp Maier etwa sorgen in der Band Kaiko für Furore.
Der Gabalier-Effekt
16 qualifizierte Lehrkräfte am Sitz Fehring und an den dislozierten Standorten in Bad Gleichenberg und Hatzendorf bieten zeitgerechten Unterricht. Zahlreiche Preisträger des Landeswettbewerbes "Prima la musica" zeugen von der professionellen Ausbildung.
Das Angebot an Lehrfächern reicht dabei von A wie Akkordeon bis Z wie Zither. Freilich, die Klassiker unter den Musikinstrumenten sind ungebrochen Gitarre und Klavier. Doch Direktor Karl Hermann will einen Trend hin zur Volksmusik ausmachen. Er nennt dieses Phänomen den Gabalier-Effekt. Und tatsächlich: Die Steirische Harmonika erlebt einen Hype, und das Hackbrett hat ebenfalls eine Renaissance erfahren. Darüber hinaus ist die Nachfrage nach einer Gesangausbildung im Steigen begriffen. Auch hier hat Karl Hermann einen "Schuldigen" ausgemacht. Das mediale "Theater" um die Castingshows lässt die Stimmbildung boomen. Christoph Murke aus Graz nimmt sich nunmehr in Fehring der vokalen Talente an.
Kulturpartner vor Ort
Aus den 14 Gemeinden Bad Gleichenberg, Fehring, Feldbach, Fürstenfeld, Heiligenkreuz am Waasen, Kapfenstein, Loipersdorf, Riegersburg, St. Anna, St. Margarethen, Söchau, Straden, Tieschen und Unterlamm kommen die aktuell 432 Schüler. Sie besuchen nicht nur den klassischen Instrumentalunterricht. Auch die Begabung der 2- bis 4-Jährigen beim Eltern-Kind-Musizieren und der 4- bis 6-Jährigen in der musikalischen Früherziehung werden gefördert. Geht es nach Karl Hermann, schließt sich der Kreis erst im gesellschaftlichen Gemeindeleben. Die Musikschule sei Kulturpartner etwa von Musikvereinen, Chören und Schulen. Gemeinsame Aufführungen gehören zum guten Ton. Apropos "guter Ton": Zum Jubiläum sind fünf Großkonzerte geplant. Eröffnung des Festreigens ist in Bad Gleichenberg.
Infobox
Erstes Jubiläumskonzert:
16. November, 18.30, Pfarrkirche Bad Gleichenberg
Team: Karl Hermann, Gabriele Bichler, Gabriele Binder, Aliki Gianniou, Ulrike Grohmann, Wilhelm Kapper, Dominik Koval, Peter List, Andrea Mick, Christoph Murke, Heiko Neubauer, Johann Praßl, Karl-Heinz Promitzer, Stefanie Promitzer, Martin Veszelovicz, Ingeburg Weingerl-Bergbaur
www.msfehring.at
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