Der wundervolle Klang des Vogerls

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Gegenseitige Umarmungen sind daher keine Seltenheit. Geduldig wird an den Duschen und WCs gewartet, auf und zwischen den Strohballen breitet man sich aus, Fremde werden an Zeltplätzen herzlich aufgenommen, das Lagerfeuer vor der 10 m² kleinen Zweitbühne glüht und lodert vor sich hin, die Blicke schweifen vom Steg in den See, die Gedanken treiben wie ein Stück Luftmatratze am warmen Seewasser.

Auf Händen
Das Acoustic Lakeside besitzt einfach etwas Feinsinniges – jeder einzelne Besuch (für mich auch schon der sechste!) trägt stets den Charme von „Herzens-Angelegenheiten“ mit sich. Das tierische Symbol eines kleinen Vogerl´s bläst dabei den Zusehern, besser Zuhörern, sanfte Seifenblasen und wunderbare Musik um die Ohren. So werden Überraschungen, die das Leben schreibt, geduldig verarbeitet - wie die gewitterbedingte Absage von „Dear Reader“ oder die zeitliche Unterbrechung eines extrem enthusiastischen Auftritts von „Augustines“. Die Bands erfreuen sich anschaulich am großen Wohlgefallen der Festivalfans („Aurora“: You are so nice!) oder lassen sich singend auf Händen tragen („Friska Viljor“).

Kleine (nicht) akustische Auswüchse werden mit 1 bis 5 "Vogerl" auf dem Lineup vorangekündigt. Daher drückt man auch gerne ein Auge zu, falls sich dann und wann ein elektrisches, nicht akustisches, Element einschleicht. „Olympique“ schadete es etwa überhaupt nicht - im Gegenteil. Sie überzeugten mit reduzierterem Hintergrund mehr denn je. Einzig der rauchig-schönen Leaderstimme von „Annenmay-Kantereit“ muss man einen klitzekleinen Fehler anheften. Denn die Textzeile: „Du tanzt nicht mehr wie früher!“ wurde von den 3.500 Festivalbesuchern beim 10jährigen Festivaljubiläum bei Sonne und Regen bemerkenswert und eindrucksvoll widerlegt!

Bart und zart

Nachdem der Freitag noch sehr vollbart-lastig war, wurde man am Samstag mehrmals mit weiblichen Stimmen verzaubert. Die israelische Penelope Cruz alias Lola Marsh, die norwegische Elbe Aurora oder die irische Muse Lisa Hannigan ließen vorwiegend Gänsehaut walten. Ein spontanes Zitat auf der Facebook-Seite hätte nicht treffender sein können: „Lola Marsh, wir haben uns gerade eben in dich verliebt.“
Vor der Bühne werden Fotos von den MusikerInnen gemacht, auf der Bühne revanchieren sich die Bands gleichzeitig mit derselben Idee auf die strahlenden Gesichter. Motto: So wie du zu mir, so bin ich zu dir. Das Karma stimmt.
Eigentlich könnten „All the luck in the world“ ihren Bandnamen wie ein Erstbesteiger gleich in den weichen Uferboden des Sonnegger See verankern.

Und auch wenn die Headliner, diesmal nicht ganz dem Stereotypen ihresgleichen entsprachen, war das zehnte Festival bis zum letzten Blitz und Donnerschlag wieder mehr als stimmig. Achja, für alle, die sich nach den abschließenden heftigen Gewittersturm Sorgen machen, kann ich beruhigen: Dem Vogerl geht es gut! Richtig gut!!

Wiederkehr

Abschließend können wir dem Vogerl daher nur mitgeben: "Schön, dass du wieder da warst. Flieg nun in deinen wohlverdienten Süden – wir schauen auf dich und erwarten dich im kommenden Sommer schon wieder ganz sehnsüchtig!" :)

PS. Danke an Verena Hacker für die Unterstützung bei den Bildern.

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