Sozialer Wohnbau in Feldbach
Wohnungsangebot als Zünglein an der Waage
Das Thema Wohnen lässt derzeit wohl keinen kalt. Bauen ist teuer, auch die Mietpreise sind in die Höhe geschnellt. Auch in Feldbach wird gerade viel diskutiert – vor allem, was den sozialen Wohnbau anbelangt.
FELDBACH. Das Wohnen ist angesichts der schwierigen Situation rund um Teuerung, Mietpreisexplosion etc. gerade ein viel diskutiertes Thema in Feldbach. So betonen etwa Feldbachs 2. Vizebürgermeister Robert Trummer (SPÖ) und SPÖ-Gemeinderätin Herta Haas, dass Viele bereits 50 Prozent oder mehr ihres Einkommens für das Wohnen aufwenden müssten. "Ich werde oft wegen Wohnungen angesprochen, vor allem von jungen Leuten, aber es gibt nichts Günstiges", so Haas, die vorrechnet, dass man In Feldbach für eine 60-Quadratmeter-Wohnung erfahrungsgemäß bis zu 900 EuroKaltmiete berappen müsse.
Kommunaler Wohnbau als Rettungsanker
Als probates Mittel um dem Ganzen entgegenwirken zu können, sehen Trummer und Haas den kommunalen Wohnbau. Für die SPÖ sei nun, zu einem Zeitpunkt, an dem sich Baupreise temporär zu stabilisieren scheinen, die optimale Phase, um aktiv zu werden, öffentliche Wohnprojekte zu planen und durch das Eigenangebot auch Einfluss auf die ausufernde Preissituation zu nehmen.
In Feldbach passiere laut SPÖ in dieser Hinsicht zu wenig. Man habe zu wenige Gemeindewohnungen – bei bereits geplanten Projekten für geförderte Wohnungen hätte sich bislang nichts bewegt. Trummer spricht auch ein Objekt an, für das die Gemeinde das Vorkaufsrecht besitze und welches nach einem Umbau und Zubau das Potenzial für zwölf Wohnungen hätte. Hier wünscht sich Trummer mehr Initiative der Gemeinde.
"Kommunaler Wohnbau ist ein alter Hase und doch könnte die Thematik aktueller kaum sein."
Robert Trummer, 2. Vizebürgermeister von Feldbach
Ober sieht den Bedarf gedeckt
Bürgermeister Josef Ober (ÖVP) bestätigt, dass man der Gemeinde ein Objekt angeboten hätte und man prüfe das Ganze aktuell. Mit 300 Wohnungen biete die Stadtgemeinde laut Ober ausreichend Objekte und man müsse die Wohnungen ja auch in Schuss halten. In Leitersdorf hätte außerdem gerade die ENW Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Wohnungen gebaut, die Siedlungsgenossenschaft Köflach plane 80 Einheiten in der Oedter Straße, wobei der der erste Abschnitt 2024 umgesetzt werden soll. Ober stimmt der SPÖ aber zu, dass die Situation rund ums Thema Bauen und Wohnen aktuell schwierig sei und hofft, dass sich Preissituation wieder relativ normalisiert.
Ober sieht sich übrigens auch mit Kritik der Grünen konfrontiert. Und zwar gehe es um die Umwidmung der so genannten Zeiler- und Prassl-Gründe in Bauland bzw. zu einer Vorrangzone für sozialen Wohnbau. Laut Gemeinderat Thomas Schilcher (Grüne) sei der Standort wegen seiner Lage, der Verkehrssituation und der Flächenversiegelung nicht ideal.
Für Schilcher steht fest, dass man hier Einwendungen, u.a. hinsichtlich einer nicht geeigneten Zufahrtssituation über den Alois-Gerstl-Weg nicht bedacht hätte, und hat sich mit seinen Bedenken auch das Land Steiermark gewandt. Ober sieht die Fläche, die für ein Projekt der Rottenmanner Siedlungsgenossenschaft vorgesehen sei, als ideal – diese erfülle auch ein Anliegen der Grünen, nämlich, dass essenzielle Infrastruktur fußläufig erreichbar ist.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.