Asyl: Ein Sieg über die Not
Feldbacher Allianz für den Frieden hilft Kriegsflüchtlingen im neuen Alltag.
Das ist gelebte Hilfe unter der Dienerschaft der Nächstenliebe. 72 Bürger greifen 51 Asylwerbern aus Syrien, Afghanistan und dem Irak unter die Arme. Die Flüchtlinge haben im aufgelassenen "Gasthof zum Tafelspitz" und im Nachbargebäude eine Herberge gefunden. Sie vermissen ihre Familien in der Heimat, aus der sie der Krieg vertrieben hat. Sie sind allein hergekommen, einsam sollen sie deshalb nicht sein. Dafür sorgen Gemeinderätin Andrea Descovich und ihre Schar an uneigennützigen Helfern. Die WOCHE war zum Vorbeischauen eingeladen.
"Hallo! Servus! Wie geht es Ihnen?" Freundlichkeit und Offenheit begegnen einem schon beim ersten Schritt durch die Hintertür des Gasthauses. Kontaktfreudigkeit will aber quasi gelernt sein. Tagtäglich wiederholen die Feldbacher mit den Flüchtlingen das Deutsch aus Kursen von Isop (Innovative Sozialprojekte). Mit in die Asylunterkunft bringen die Bürger Lebensmittel und Bekleidung sowie im Besonderen Freundschaft und Unternehmenslust. In Ausflügen, beim Fischen oder im Fußballmatch kommt man sich nah. Andere bringen ihnen ihre Familien näher. Sachspenden wie Computer und WLAN-Router von HSM oder e-Lugitsch ermöglichen den Asylwerbern den Kontakt in die Heimat.
"Wir brauchen Sitzgarnituren!"
Mit dem zweiten Schritt weiter in den Gang hinein riecht man: Hier wird wieder gekocht. 50 Kilogramm Erdäpfel haben sie schälen müssen. Um 8 Uhr in der Früh haben wir schon angefangen. Zu Mittag gab's Erdäpfelstrudel und davor Zucchinisuppe", erzählt Anna Unger aus Mühldorf vom gemeinsamen Kochen in der Gastroküche.
Edda Csejtei war die erste im Bunde. Heute zählt die Hilfsallianz 72 Mitglieder. Es sollen mehr werden. Bettina Kuplen mit einem Angeltrip, Rupert Gsöls mit dem Ausflug nach Riegersburg oder Zöhre Eken von Isop mit dem Deutschkurs gehen mit gutem Beispiel voran.
Neben Lebensmitteln oder Bekleidung brauche man Fahrräder, Geldspenden etwa für Krankentransporte sowie Bänke und Tische für den Innenhof. Die Männer bekommen nicht nur, sie geben auch. Über die Stadtgemeinde haben die Asylwerber beim Schinkenfest in Auersbach oder beim Reitturnier in Kornberg geholfen.
Von Heimo Potzinger
Bitte um Hilfe!
Sach- und Geldspenden: Pfarramt Feldbach, Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr
Persönlich Mithelfen: Bürgerservicebüro Feldbach, Christine Griesbacher und Josef Haas, 03152/2202-303 oder 300
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