Warum bei Katastrophen oft nichts mehr geht!

Ohnmacht. Zu beschreiben, was Menschen in Ausnahmefällen, wie der Katastrophenserie in Japan durchmachen, ist mir nicht möglich. Es zeichnet sich nach einigen Tagen ab, dass Hilfe oft lange Zeit unkoordiniert ist, sich die Regierung aber keine Schwäche nach außen hin geben und keine Hilfe ins Land lassen möchte. Ähnlich war es auch nach dem Hurrikane Kathrina in Louisiana, USA. Das amerikanische Katastrophenmanagement hatte die Situation wochenlang nicht in den Griff bekommen. Viele Menschen starben, obwohl es nicht notwendig gewesen wäre.
Japan sperrt das Gebiet ab, lässt fast keine Informationen nach innen und nach außen dringen. Man wirkt vorbereitet, zumindest gegenüber den Medien, evakuiert alle übrig gebliebenen Menschen aus den von AKW - Crash gefährdeten Gebieten, es scheint ohnehin kaum jemanden mehr zu geben, der die Flutwelle überlebt hat. Man rationalisiert Strom. Damit das Netz wiederhergestellt werden kann, müssen zeitweise einzelne Stromtransportziele unterbrochen werden. Wichtig ist nicht das Schicksal des Einzelnen, sondern das der Gesellschaft an sich. >Klingt alle sehr löblich und diszipliniert.
Man hört aber auch von Menschen, welche sich selbst organisieren müssen, mitten in der Krise. In diesen Momenten des Überlebens sind die kleinsten Strukturen die wichtigsten. Familie zuerst, dann die Kommune. Wiederherstellen der wichtigsten Infrastrukturen, ein Dach über den Kopf, Wasser, Essen, Wärme. Selbstorganisation wird auch sein, was in unmittelbarer Zeit nach der Katastrophe das einzige ist, was hilft. Menschen brauchen eine Beschäftigung um sich von der Wirkung der Katastrophe abzulenken. Aufräumen, suchen nach Toten und Überlebenden, freimachen der Verbindungswege, damit Nahrungsnachschub und Rettungskräfte endlich zum Ort des Geschehens vordringen können. Jetzt ist keine Zeit sich selbst zu bemitleiden, jetzt muss man anpacken.
In krisenfreien Zeiten laufen die Uhren jedoch anders. Zwar gibt es in jedem Dorf eine Feuerwehr, doch oft keine Feuerwehrleute mehr, die einen Einsatz durchführen können. Die Jungen sind meist in der Arbeit, müssen auspendeln, sind nicht da, wenn es brennt. Die Alten oft schon zu alt, um den Job zu erledigen. Gerade am Land wird die Situation bei Katastrophen immer schlechter. Das liegt vor allem an der Zentralisation der Staaten. Menschliche Ressourcen werden in die Großstädte gezogen, fehlen am Land. Verwaltungen werden aufgebaut, zweifach, dreifach, teilweise um sich selbst zu verwalten. Sie ziehen das Geld ab vom Land von den Kommunen. Jetzt spricht man davon, Kommunen zusammen zu legen, um sie rationeller zu machen. In Wahrheit geht hier zukünftiges Krisemanagement vor Ort verloren. Man spart an der falschen Seite der Gesellschaft.
In den Medien steht eine kritische Energieform, die Atomenergie im Mittelpunkt der Berichterstattung. Man spricht vom Ausstieg, vom Umstieg auf erneuerbare Energie. Man macht sich Gedanken, wie man den Stromhunger der Menschheit in Zukunft bewältigen wird. Die Wirtschaft muss wieder anlaufen, wieder müssen zahllose unnötige Produkte auf den Markt geworfen werden, damit noch mehr Energie verbraucht wird, damit Menschen Arbeit haben. Das ist die größte Angst im medialen Alltag. Das kann nicht der richtige Weg sein! Keiner spricht von Umwelterziehung, vom Umdenken, von Nachhaltigkeit. Es ist eine traurige Welt geworden, eine Menschheit die geradezu auf ihren Untergang zusteuert, offenen Auges.
Jetzt meine ich auch noch eine Lösung zu haben. Die Japaner haben mich dazu inspiriert. Jedem Menschen sollte eine Energiekarte gehören, mit einem Energielimit. Kaufbar in der Kommune, dort sollte das Geld verbleiben, welches an Steuern abgeworfen wird. Keine unnötige Verwaltung, weniger Juristen, die sich nur selbst beschäftigen. Arbeitsplatz vor Ort. Dadurch weniger Verkehr und autonome Selbstversorgung im Bereich der Nahrungsmittel und wo es sonst nur geht. Dadurch wird es bald einen sorgsameren Umgang mit den Ressourcen geben. Den Konzernen wird ein Strich durch die Megarechnung gemacht und sozialer Standart wird steigen.

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