Redewendungen

Beiträge zum Thema Redewendungen

Karl Merkatz, österr. Schauspieler

Wiener Dialekt
Begriffe und Redewendungen

Die Wiener Mundart ist sehr kreativ, blumig und erfindungsreich. Hier einige der gebräuchlichsten und interessantesten Ausdrücke und Redewendungen Alltagsbegriffe: Haberer – Freund, Kumpel (aus dem Hebräischen „Chaver“)wien Maschekseitn – von der anderen Seite, von hinten herum ans Ziel kommen baraban – arbeiten Hackn – die Arbeit (z.B. i foa in de Hackn – ich fahre zur Arbeit) hacknstaad – arbeitslos Zores – Sorgen (aus dem jiddischen) patschert – unbeholfen, ungeschickt Alzerl (sprich:...

  • Bruck an der Leitha
  • Josef Koller
Foto: RZG

Kommentar Raimund Jäger
Reden ist Silber…

Die derzeitige Diskussion um die Wortwahl heimischer Politiker, vor allem um das Wort „normal“, halte ich für abnormal überflüssig. Ausgelöst wurde das Ganze von der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Von eigenen Stimmverlusten, einer erzwungenen Zusammenarbeit mit der FPÖ und immer radikaler werdenden rechten und linken politischen Rändern sichtlich genervt, glaubte die Wahlverliererin, mit einer anbiedernden Geste Wähler langfristig vor allem von der FPÖ...

  • Vorarlberg
  • Isabelle Cerha
Baumschwamm | Foto: (c) Edith Mair
3 2

Woher kommt diese Redewendung?
Das brennt wie Zunder

Man sagt öfter "das Brennt wie Zunder", aber wer oder was ist dieser oder dieses Zunder? Ganz einfach: so bezeichnet man leicht brennbares Material. Und es gibt sogar einen Baumschwamm, der diesen Namen trägt, den Zunderschwamm! Von diesem möchte ich euch heute erzählen. ZuordnungDer wissenschaftliche Name des Zunderschwamms lautet Fomes fomentarius, er gehört zu den sogenannten "Stielporlingsverwandten", die wiederum zu den "Ständerpilzen" gehören, welche ihre Sporen auf Ständern ausbilden....

  • Salzkammergut
  • Edith Mair
Die Skyline von Regensburg | Foto: (c) Edith Mair
5 3 4

Woher kommt diese Redewendung?
Die Wände haben Ohren

2015 war ich mit einer Freundin und ihrem Mann für ein paar Tage im lieblichen Regensburg, und unter anderem hatten wir auch Schloss Thurn und Taxis besichtigt bzw. eine Führung mitgemacht. Helene von BayernGeschichtlich bewanderte Leserinnen und Leser werden wissen, dass Nene, Helene von Bayern, die Schwester der österreichischen Kaiserin Sisi gewesen ist und ursprünglich für die Hochzeit mit Kaiser Franz Josef vorgesehen gewesen war. Der Kaiser hatte sich aber in Bad Ischl in Sisi verliebt....

  • Salzkammergut
  • Edith Mair
Die meisten Redewendungen nehmen Bezug auf grausame Hinrichtungsarten.  | Foto: pixabay
4

Was zum Henker...?
Damals Hinrichtungsart, heute Redewendung

In ihrer Masterarbeit hat die Germanistin Gerlinde Gangl ausgehend von gängigen Redewendungen untersucht, welche Bedeutung die bildlichen Ausdrücke in der Sprache des Rechts ursprünglich hatten. Die meisten Belege nehmen Bezug auf brutale Hinrichtungsarten, wie Gangl im Interview mit MeinBezirk verrät.  GRAZ. Beinahe täglich hört, liest oder spricht man davon, dass "dieses heiße Eisen" besser nicht angefasst werden sollte, "Schranken gesetzt" werden oder jemandem etwas "zu Füßen gelegt" wird....

  • Stmk
  • Graz
  • Kristina Sint
Für sein neues Buch sucht Peter Stelzl südsteirische Redewendungen – erste Beispiele zu hören in SteirerStimmen. | Foto: Fischer

Podcast
SteirerStimmen – Folge 54: Sagenbuchautor Peter Stelzl

ARNFELS. 50 Jahre Sagenbuchautor, 50 Jahre Naive Malerei – und Peter Stelzl ist immer noch voller Tatkraft: Für sein neues Buchprojekt sucht er Redewendungen aus der Südweststeiermark. Und hat auch gleich ein paar Beispiele für unsere Hörer ausgepackt. KapitelMin. 2: Südsteirische SagengestaltenMin. 8: Redewendungen und SprichwörterMin. 12: Naive MalereiWer weiß viele alte Redewendungen? Jede WOCHE neuSteirerStimmen erscheint regelmäßig auf meinbezirk.at/steirerstimmen und überall, wo es...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Waltraud Fischer
Peter Stelzl arbeitet am nächsten Buchprojekt. | Foto: Waltraud Fischer

Peter Stelzl, Arnfels
Wer weiß viele alte Redewendungen?

Für sein neues Buchprojekt ist Peter Stelzl aus Arnfels auf der Suche nach alten Sprichwörtern und Redewendungen. Dazu bittet er alle Steirer um Mithilfe. "Ob die Liebe, das Erben oder ein ganz anderer Themenbereich. Falls Sie noch uralte Sprüche wissen, die heutzutage vielleicht nicht mehr üblich sind, kontaktieren sie mich bitte", freut sich Stelzl, der unter der Tel. 03455/596 tagsüber von Montag bis Freitag erreichbar ist. Das Buch wird heuer erscheinen und ist in verschiedene Themenblöcke...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Waltraud Fischer
6

MindSet ist keine Hexerei
ÜberlebenskünstlerInnen und Stehaufmännchen

Wie heißt es doch so schön - der Weg zum Erfolg = "wenn du hin fällst, wieder aufstehen - Krönchen richten - weiter gehen" Jein Also ja - stimmt - wenn du liegen bliebst, wird das überhaupt nix werden. Aber nein - nicht optimal - denn, wenn das dein Lebensmotto ist, wirst du immer wieder hinfallen. Ja, du hast richtig gelesen - und deshalb möchte ich genau die beiden Begriffe StehaufmännchenÜberlebenskünstlerInmal näher hinterfragen - bzw. die Anregung geben, sie aus deinem Wortschatz zu...

  • Neunkirchen
  • ChrisTina Maywald
Ob Redaktionsleiter Christoph Hofer auch einen Narren an jemandem gefressen hat? | Foto: WOCHE Graz
Video

WOCHE-Redewendungen-Raten
"Einen Narren an jemandem fressen"

Jede Woche bitten wir unsere Kollegen zum lustigen Ratespiel. Dieses Mal wollten wir wissen, woher die Redewendung "Einen Narren an jemanden fressen" kommt? Erklärung und HerkunftEs bedeutet, jemanden sehr gerne haben. Diese Redewendung ist eine Weiterentwicklung der Vorstellung aus dem 16. Jahrhundert, dass jemand, der sich albern verhält, einen kleinen närrischen Dämon im Körper hat. Sie meint heute, in jemanden „vernarrt" sein.

  • Stmk
  • Graz
  • Anna-Maria Riemer
Titelbild: Steter Tropfen höhlt den Stein ...
30 15 7

Philosophie und Lebensweisheit
STETER TROPFEN HÖHLT DEN STEIN ...

"Steter Tropfen höhlt den Stein", ... eine Erkenntnis, die bereits der griechische Philosoph Choirilos von Samos im 5. Jahrhundert vor Christus hatte. Bekannter wurde diese Lebensweisheit allerdings durch den römischen Dichter Ovid (Publius Ovidius Naso: 43 v.Chr. bis 17 n.Chr.). In seinen Briefen aus der Verbannung (epistulae ex ponto) findet sich das lateinische Sprichwort "Gutta cavat lapidem non vi, sed saepe cadendo", übersetzt heißt das: "Steter Tropfen höhlt den Stein nicht durch Kraft,...

  • Steinfeld
  • Silvia Plischek

Lexikon des unnützen Wissens
Ich sage es nicht durch die Blume ...

... denn sonst müssten Sie und ich, liebe LeserInnen, Rücken an Rücken sitzen. Tun wir aber nicht. Denn die Redewendung "etwas durch die Blume sagen" hat folgenden Ursprung: Im Barock war das offene Annähern an die Dame des Herzens verpönt. Man setzte sich auf Sofas, die Rücken an Rücken standen. Auf den Rückenlehnen standen meist Blumen - somit sprach man "durch die Blume". Ich will Sie jetzt auch nicht mit langen Erklärungen von Redewendungen abspeisen, Sie wollen ja nicht um meine Hand...

  • Stmk
  • Graz
  • Dieter Demmelmair

Hölzerne Redewendungen: woher kommt's?

BEZIRK (fh). Jeder kennt sie – Redewendungen im Zusammenhang mit dem Werkstoff Holz. Da selbiger bereits für unsere Urahnen besonders wichtig war bezog sie so manche Redewendung bereits damals auf das Holz. Beispiele gefällig? Woher kommt z.B. die Redewendung "etwas auf dem Kerbholz haben"? Diese Redensart stammt aus dem Mittelalter. Wollte jemand bei einem Händler einkaufen, konnte aber nicht sofort bezahlen, so wurden die Schulden auf zwei Holzstöcken eingeritzt. Einen Stock bekam der Käufer,...

  • Tirol
  • Florian Haun
Hubert Auer, Mag. Dr. Yvonne Kathrein und Hansjörg Hofer mit dem aktuellen Buch "Telfer Mundart", den Titel hat Heinrich Tilly gestaltet.
35

Hansjörg Hofer und Hubert Agerer präsentieren umfangreiches Werk über den alten Telfer Dialekt
Buchpräsentation in Telfs – "Die Erotik der Mundart"

TELFS. Den Telfer Hansjörg Hofer und Co-Autor Hubert Agerer wird es wohl zu verdanken sein, dass die urig-alte Telfer "Mundart" nicht vergessen wird: Ihr Buch über den alten Telfer Dialekt weckte bereits bei der Präsentation großes Interesse, ließ den Kleinen Rathaussaal aus allen Nähten platzen. Unter den "Zualousnern", darunter einige Telfer Ehrenbürger und Ehrenzeichenträger, machte sich eine "hoamelige" Stimmung breit, viele "Mah, woasch no", "Kennsch des" und "sigsch, so isches" machten im...

  • Tirol
  • Telfs
  • Georg Larcher

Lexikon des unnützen Wissens: Wenn aus Maulwürfen Fledermäuse werden

Unlängst habe ich - und zwar im Zusammenhang mit den "Brexit"-Verhandlungen - gelesen, dass man sich in der englischen Sprache nicht wie bei uns die Rosinen herauspickt, sondern die Kirschen. Grund genug für mich, mal nachzuschauen, wie das mit anderen Redewendungen so ist. Bei uns ist man blind wie ein Maulwurf, in England aber blind wie eine Fledermaus ("as blind as a bat"). Während man sich bei uns manchmal wie ein Elefant in einem Porzellanladen benimmt, ist man als Brite ein Stier in einem...

  • Stmk
  • Graz
  • Dieter Demmelmair

Lexikon des unnützen Wissens: Was der Hunger in mir auslöst

Bevor ich begonnen habe, diese Zeilen zu schreiben, hatte ich gerade Hunger. Nur leider war (fast) nichts im Kühlschrank - ich musste daher kurz am Hungertuch nagen.  Und schon war er wieder da, mein Drang - nein, nicht der nach Nahrungsaufnahme (ok, der auch), sondern jener nach der Erforschung der Herkunft von Redewendungen. Warum nagt man also an einem Tuch, wenn man wenig zu essen hat?Die Erklärung: Der Begriff ist schon rund 1.000 Jahre alt. Damals wurden in der Fastenzeit in Kirchen ein...

  • Stmk
  • Graz
  • Dieter Demmelmair

Lexikon des unnützen Wissens: Wer kalte Füße bekam, schob das anderen in die Schuhe

Wer Schulden hat, steht bekanntlich bei jemandem in der Kreide - womit ich Sie herzlich beim zweiten Teil meiner Erklärung über die Hintergründe von Redewendungen begrüße. In der Kreide steht man deshalb, weil früher bei Wirten und Geschäften angeschrieben werden konnte - und zwar mit Kreide auf kleinen Tafeln. Hat man die Rechnung bis zum Monatsende nicht bezahlen können, verblieb der Name des Schuldners und der geschuldete Betrag auf der Tafel - man war also "in der Kreide". Wenn man einst...

  • Stmk
  • Graz
  • Dieter Demmelmair

Lexikon des unnützen Wissens: Alter Schwede, es ist alles in Butter

Vielleicht denken sich meine geneigten Leserinnen und Leser auch oft: "Alter Schwede, der Autor dieses Lexikons scheint auch keine Hobbys zu haben!" Doch, hat er. Zum Beispiel herauszufinden, wer eigentlich dieser alte Schwede ist! Die Redewendung ist bereits uralt. Friedrich Wilhelm war ein preußischer Kurfürst, der von 1620 bis 1688 lebte. Er warb nach dem Dreißigjährigen Krieg ältere schwedische Soldaten als Ausbildner für sein Heer an. Die waren sehr beliebt und wurden daher...

  • Stmk
  • Graz
  • Dieter Demmelmair

Lexikon des unnützen Wissens: Wer die Pappenheimer am besten kannte

Vorgestern vor 385 Jahren war ein großer Tag für Gottfried Heinrich zu Pappenheim. Der adelige Feldherr, der für die Katholiken im Dreißigjährigen Krieg kämpfte, nahm am 23. Juli 1635 die Stadt Dortmund ein. Pappenheim? Hat der was mit dem Spruch "Ich kenne meine Pappenheimer" zu tun? Ja, hat er. Sein persönliches Regiment zeichnete sich nämlich durch besondere Tapferkeit aus. Ein "Pappenheimer" zu sein, das war einst eine Ehre. Man war stolz, ein solcher zu sein - und der Begriff...

  • Stmk
  • Graz
  • Dieter Demmelmair
25 38

Einige Redewendungen zum Thema Wasser!

Stille Wasser sind tief: Sagt man, wenn jemand etwas getan hat, was man von ihm nicht erwartet hatte. Die Herkunft des Sprichwortes ist nicht geklärt, es wird jedoch vermutet, dass es aus dem Lustspiel "Stille Wasser sind tief" (1786) von Friedrich Ludwig Schröder stammt. Dabei ist die Metapher naheliegend: Flache Gewässer sind oft turbulent, während man tiefen Gewässern nicht ansieht, was sich in der Tiefe verbirgt. Ins kalte Wasser springen: Das Unangenehme, das man bei einem Sprung ins kalte...

  • Stmk
  • Deutschlandsberg
  • Gerhard Woger

Lexikon des unnützen Wissens: Warum der Toast ins Glas kam

Am Donnerstag habe ich die Herkunft von ein paar gastronomischen Redewendungen erklärt. Hier gibt es mehr davon: Jemand, der nur mit Wasser kocht, ist nicht unbedingt jemand, von dem man zwangsläufig Höchstleistungen erwartet. Die Redewendung kommt aus dem Mittelalter. Wohlhabendere Menschen kochten ihre Speisen auch mit Brühe oder Wein - ärmere Menschen konnten sich das nicht leisten. Sie kochten nur mit Wasser. Eigentlich kann man Toastbrot ja nur essen - oder es aussprechen. Genauer gesagt:...

  • Stmk
  • Graz
  • Dieter Demmelmair
1

Lexikon des unnützen Wissens: Ein Kochrezept für g'schmackige Redewendungen

Selbst wer nicht kocht, redet doch ständig übers Essen. Und manchmal ganz unbewusst - gibt es doch etliche Redewendungen aus dem Gastrobereich, die wir beinahe täglich verwenden. Ich gebe zum Beispiel gerne meinen Senf dazu. Diese Redewendung stammt aus dem 17. Jahrhundert, damals war Senf noch etwas sehr Wertvolles. Wurde eine Mahlzeit mit Senf "verfeinert", galt sie als ein besonderes Essen. Manche Wirte freilich gaben zu jedem Essen etwas Senf hinzu, damit es kostbarer wirkte. Nur: Senf...

  • Stmk
  • Graz
  • Dieter Demmelmair
1

Lexikon des unnützen Wissens: Redewendungen auf der Spur

Wer meine Kolumnen häufiger liest, weiß: Ich habe ein Faible für die Erklärung von Redewendungen. Und das müssen eben auch Sie als LeserInnen meiner Texte ausbaden. Dieser Begriff kommt übrigens aus der Zeit, als warmes Badewasser noch nicht so leicht zu beschaffen war. Da mussten sich eben mehrere Menschen eine Badewannenladung Wasser teilen - die Person, die als letzte ins Wasser stieg, fand dieses schon ziemlich schmutzig vor. Und dann galt noch die Regel, dass der Letzte das Wasser...

  • Stmk
  • Graz
  • Dieter Demmelmair
2

Lexikon des unnützen Wissens: Von großen Glocken und diebischen Freunden

Ich will es ja nicht unbedingt an die große Glocke hängen - aber: Was Redewendungen und deren Herkunft anbelangt, können mir nicht viele Personen das Wasser reichen. Das mit der Glocke kommt übrigens davon, dass Kirchenglocken früher nicht nur zur Messe riefen oder die Uhrzeit verrieten, sondern auch den Beginn von Gerichtsverhandlungen und anderen wichtigen Terminen einläuteten. Wenn die große Glocke läutete, war der Anlass auf jeden Fall bedeutend. Und das Wasser reichten einst Diener den...

  • Stmk
  • Graz
  • Dieter Demmelmair
1

Lexikon des unnützen Wissens: Ein Laufpass für den Kohldampf

Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich mächtig Kohldampf. Sprich: Ich habe Hunger. Daher kommt auch diese Redewendung. Denn die Worte "Koll(er)" und "Dampf" waren in der Rotwelsch-Sprache, die einst vor allem eine Gaunersprache war, Umschreibungen für "Hunger". Streng genommen heißt "Kohldampf haben" also doppelt Hunger haben. Ebenfalls ein Ausdruck aus der Gaunersprache ist "jemandem etwas in die Schuhe schieben". Einst gab es in Gaststätten Schlafsäle, in denen auch Diebe nächtigten....

  • Stmk
  • Graz
  • Dieter Demmelmair
  • 1
  • 2

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.