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Siebentwärmster Sommer der Messgeschichte

Idyllische Stimmung bei Abendsonne gab es diesen Sommer sehr oft. Die Uni Innsbruck zählte an ihrer Messstation 35 Hitzetage. | Foto: Pixabay (Symbolbild)
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  • Idyllische Stimmung bei Abendsonne gab es diesen Sommer sehr oft. Die Uni Innsbruck zählte an ihrer Messstation 35 Hitzetage.
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Laut der GeoSphere Austria haben wir bald den siebentwärmsten Sommer der Messgeschichte in Österreich hinter uns. In der vorläufigen Auswertung liegt der Sommer 2023 im Tiefland Österreichs um 1,1 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 191 - 2020. An der Messstation der Innsbrucker Uni konnte insgesamt 35 Hitzetage gezählt werden.

TIROL. Der Sommer 2023 bestätigt somit den Trend zu einem immer wärmeren Klima. Österreichs Messreihe seit 1767 umfasst 257 Sommer und unter den 15 wärmsten sind 13 Sommer der jüngeren Vergangenheit: 2003, 2019, 2015, 2022, 2017, 2018, 2023, 1992, 1811, 1994, 2012, 2021, 2013, 1807, 2002 (Datensatz HISTALP Tiefland).

35 Hitzetage in Innsbruck

Zwar blieb die Zahl der Hitzetage (mindestens 30 Grad) im Sommer 2023 unter den Rekorden, doch trotzdem lang die Anzahl deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahrzehnte. An der Messstation der Innsbrucker Universität wurden 35 Hitzetage gemessen. Der Durchschnitt der Klimaperiode 1991-2020 liegt bei 21 Tagen, der Rekord war 43 Tage im Sommer 2015. 
Die höchstgelegene Wetterstation der GeoSphere Austria, die die 30-Grad-Marke erreichte, war Kals (1352 Meter) in Osttirol.

Die gemessene Temperaturmaxima in ganz Österreich 2023. | Foto: Ubimet
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Wie sah der Temperaturverlauf des Sommers 2023 aus?

Der Temperaturverlauf des Sommers 2023 brachte einiges an Abwechslung. So entsprach das Temperaturniveau Anfang Juni vor allem östlich von Tirol meist den durchschnittlichen Bedingungen der Klimaperiode 1991-2020. In der zweiten Junihälfte trat dann die erste Hitzewelle des Sommers auf. Es folgte eine etwa 14 Tage lange Phase mit der Jahreszeit entsprechenden Temperaturen, die schließlich in die zweite Hitzewelle des Jahres überging, die, je nach Region, 10 bis 18 Tage lang andauerte. 

Einer der siebtwärmsten Sommer liegt hinter uns. Hier gibt es die Bilanz zum Tiroler Sommer 2023. | Foto: Pixabay/josemdelaa (Symbolbild)
  • Einer der siebtwärmsten Sommer liegt hinter uns. Hier gibt es die Bilanz zum Tiroler Sommer 2023.
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In der letzten Julidekade entsprachen die Temperaturverhältnisse dem Klimamittel 1991-2020 und die ersten zehn Augusttage waren gegenüber dem Klimamittel deutlich zu kalt. Die negative Abweichung zum Klimamittel 1961-1990 fiel in diesem Zeitraum hingegen nur moderat aus. 
Die dritte und letzte Hitzewelle des Sommers startete im Westen, Norden und Osten des Landes meist um den 13. August und dauerte überwiegend bis zum 26. August und war damit ungewöhnlich lange für eine zweite Augusthälfte (ca. 15 Tage). 
Unterhalb von 500 m Seehöhe gab es in Österreich im Mittel rund 25 heiße Tage. Das entspricht einem Plus zum Klimamittel von 50 Prozent. Von 500 bis 1000 m erreichte oder überstieg die Temperatur die 30 °C-Marke im Schnitt an 14 Tagen und damit um 75 Prozent häufiger als in einem durchschnittlichen Sommer im Zeitraum 1991-2020. Die höchstgelegene Wetterstation der GeoSphere Austria, die noch heiße Tage registriert hatte, war Kals (1352 m) in Osttirol. Insgesamt gab es hier zwei heiße Tage.

Alle drei Monate des Sommers 2023 waren deutlich wärmer als ein Großteil der Sommermonate der vergangenen 256 Jahre. Juni und Juli belegen mit ihren Abweichungen zum Mittel 1961-1990 von jeweils 3,0 °C (HISTALP-Tieflanddatensatz) Platz neun in der gesamten Messgeschichte Österreichs. Der August 2023 wird aller Voraussicht nach um 2,5 °C wärmer sein als das Klimamittel 1961-1990 und damit auf Platz 15 zu liegen kommen.
Die relativ wärmsten Regionen des Landes in diesem Sommer, mit Anomalien von +1,5 bis +1,9 °C, waren Vorarlberg, Teile Nordtirols und das Innviertel.

Tirols Sommer im Detail

Niederschlagsabweichung: 4%
Temperaturabweichung: +1.3 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer: -5%
Temperaturhöchstwert: Innsbruck- Universität (578 m) 37.3 °C am 11.7.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin): Brunnenkogel (3437 m) -9.1 °C am 8.8.
Temperaturtiefstwert unter 1000 m: Ehrwald (982 m) 2.8 °C am 8.8.
Höchstes Jahreszeitmittel der Lufttemperatur: Innsbruck-Universität (578 m) 20.3 °C, Abw. +1.4 °C
Höchste Sonnenscheindauer: Rinn (924 m) 666 h, Abw. k.A.

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