Umfrageergebnis
Tiroler sind mit ihrer Wohnsituation eher zufrieden – Umfrage der Woche
TIROL (SKN). Seit Jahren wird Wohnen in Tirol immer teurer. Ein Eingenheim kann sich kaum mehr jemand leisten. Dafür boomen Anliegerwohnungen. Die Politik findet keine Lösungen, um das Problem zu beheben.
Ergebnis unserer Umfrage der Woche zum Wohnen in Tirol
In unserer Umfrage der Woche wollten wir von euch wissen, ob ihr an eurer Wohnsituation etwas ändern wollt.
Hier das Ergebnis unserer Umfrage
- Insgesamt haben 103 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage zur Wohnsituation in Tirol teilgenommen.
- 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben an, dass sie mit ihrer Wohnung beziehungsweise ihrem Haus total zufrieden seien.
- 47 Personen würden an der Wohnsituation gerne etwas ändern, können es sich aber nicht leisten.
- 6 Personen sparen auf ein Eigenheim oder auf eine Eigentumswohnung.
Insgesamt haben an unserer Umfrage der Woche zur Wohnsituation in Tirol 103 Leserinnen und Leser teilgenommen. Dabei ist knapp die Mehrheit – nämlich 48,5 Prozent – mit ihrer aktuellen Wohnsituation zufrieden. 45,7 Prozent würden gerne etwas ändern, jedoch können sie sich eine Änderung nicht leisten. Nur 5,8 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sparen aktuell auf eine Eigentumswohnung
Eine IMAS-Studie vom September 2020 beleuchtet die Wohnsituation in Tirol. Damals gaben 70 Prozent der Befragten an, mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden zu sein, 17 Prozent waren zufrieden. Nur zehn Prozent waren wenig oder gar nicht zufrieden.
Zufriedenheit mit der Wohnsituation
Anfang des Jahres 2021 veröffentlichte ImmoScout24 die Integral Trendstudie. In dieser Umfrage wollte man wissen, wie zufrieden die Österreicherinnen und Österreicher mit ihrer Wohnsituation seien. Das Ergebnis ist eindeutig: Mehr als die Hälfte der Österreicher (53 Prozent) ist mit der eigenen Wohnsituation sehr zufrieden, weitere 31 Prozent sind immerhin eher zufrieden. Es zeigt sich aber auch, dass Menschen, die im Umland oder Einzugsgebiet wohnen, in 9 von 10 Fällen mit der Wohnsituation zufrieden sind. In Stadtlage sind es nur mehr rund drei Viertel der Befragten.
Die Integral Trendstudie zeigt aber auch: Je höher die finanzielle Belastung ist, desto höher ist auch auch die Unzufriedenheit mit der Wohnsituation. Wenn die Wohnkosten als Belastung wahrgenommen werden beziehungsweise wenn mehr als 50 Prozent des Haushalts-Nettoeinkommens für das Wohnen ausgegeben werden muss, geben nur mehr 7 von 10 Befragten an, mit der Wohnsituation zufrieden zu sein.
Am zufriedensten zeigen sich jene, die in einem Haus wohnen oder eine Immobilie besitzen. Gleichzeitig ist auch die Größe der Immobilie entscheidend. Wer mehr Platz zur Verfügung hat, ist zufriedener. Daneben spielen auch Freiflächen eine große Rolle. So steigern Gärten, Terrassen, Balkone, Loggien oder Wintergärten die Zufriedenheit mit der Wohnsituation.
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Mietkosten sind wieder gestiegen
Im Zeitraum 2016 bis 2020 sind die durchschnittlichen Mieten inklusive Betriebskosten österreichweit um 12,2 Prozent gestiegen. Im Vergleich dazu lag die allgemeine Inflationsrate bei 7,3 Prozent. Tirol ist im bundesweiten Vergleich bei der Miethöhe – laut Statistik Austria – vorne mit dabei. Salzburg und Vorarlberg liegen mit einer Durchschnittsmiete von 9,9 und 9,6 Euro pro Quadramteter vor Tirol mit 9,2 Euro* inklusive Betriebskosten. Damit liegt Tirol auch über den durchschnittlichen Mietpreisen von Wien (8,6 Euro). Besonders deutlich stiegen sie in Innsbruck, im Schnitt um 5,1 Prozent seit 2019.
Die Arbeiterkammer Tirol (AK Tirol) untersuchte für die im Zeitraum Jänner bis Dezember 2020 tirolweit 4.879 Inserate, in denen Mietwohnungen zu vergeben waren. Während die Mietpreise stiegen, stagnierten die Einkommen in Tirol. So stiegen die Mieten im Schnitt von 13,53 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2019 auf 13,62 Euro* im Jahr 2020 (gemittelter Hauptmietzins ohne Nebenkosten).
Allerdings liegt in Tirol der Anteil jener, die im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung wohnen, über dem österreichischen Durchschnitt: 70 Prozent der Tiroler lebt demnach im Eigentum, 30 Prozent zur Miete. In Gesamt-Österreich leben 40 Prozent zur Miete und 60 Prozent im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung.
*Die AK Tirol hat einen andere Berechnungsschlüssel als die Statistik Austria.
Teures Bauland, Freizeitwohnsitze und AirBnB
Seit Jahren steigen die Wohnkosten in Tirol an. Eine Entspannung des Immobilienmarkts ist nicht in Sicht. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Platz ist in Ballungsräumen knapp: Viele Menschen zieht es in die Ballungsräume. Hier werden aber kaum neue Wohnungen gebaut. Das heißt, immer mehr Menschen interessieren sich für dieselbe Wohnung. Dies treibt die Preise in die Höhe.
- Leistbares Wohnen: Leistbare Wohnräume sind in Tirol weiterhin Mangelware.
- Bauland: in Tirol ist Bauland teuer, dies wirkt sich auch auf das Bauland aus. In Tirol gibt es 35 Millionen Quadratmeter gewidmetes, aber seit Jahren nicht bebautes Bauland. Die Mobilisierung dieser zum Bauen geeigneten Grundstücke geht gar nicht oder nur sehr schleppend vorangeht. (Liste Fritz: Baulandmobilisierung wie soll das gehen?)
- Leerstand: Alleine in der Landeshauptstadt rechnet die Politik mit 2000 bis 3000 leerstehenden Wohnungen. Die Tiroler Landesregierung kündigte kürzlich eine Leerstandserhebung und eine Leerstandsabgabe an. Allerdings müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen noch geschaffen werden.
- Freizeitwohnsitze und AirBnB: Freizeitwohnsitze und der Vermietung über AirBnB sorgt für weitere Anspannung am Tiroler Wohnungsmarkt. Bereits 2020 wurde der AirBnB-Vermietung in Tirol der Kampf angesagt. Auch Änderungen in er Raumordnung zur Einschränkung von Freizeitwohnsitzen wurde beschlossen (Airbnb und illegale Freizeitwohnsitze werden eingebremst) (Mehr zu den Freizeitwohnsitzen). Gerade die Freizeitwohnsitze sind solide Anlagemöglichkeit für finanzkräftige Personen.
„Es muss weniger Anreize geben, mit Wohnraum zu spekulieren“ (Tirols AK Präsident Erwin Zangerl)
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