Kinderbildung und Kinderbetreuung
Das Tiroler Modell als Vorbild
WKÖ-Präsident Harald Mahrer kam eigens zur Pressekonferenz angereist, um gemeinsam mit LH Anton Mattle, Bildungslandesrätin Cornelia Hagele und WKT-Vizepräsidentin Martina Entner das Tiroler Modell "Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung" vorzustellen.
TIROL. Als erstes Bundesland wird Tirol das Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung umsetzen und könnte damit als Vorbild für ganz Österreich dienen. Die Bedeutung dieser Initiative machte LH Mattle ganz deutlich: „Das Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung geht vom Kind aus. Denn jedes Kind in unserem Land verdient die beste Bildung, Betreuung und Erziehung. Dieser Vorstoß hilft auch den Unternehmen und Betrieben in Tirol. Es gilt für die Eltern die Wahlfreiheit, wir werden aber jede Chance nützen, um das gesamte Arbeitspotenzial im eigenen Land zu nützen und den (Wieder)Einstieg in das Erwerbsleben zu erleichtern. Tirol will die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie stärken und das wirtschaftliche Leben beider Elternteile ermöglichen“
Tirol ist mit durchschnittlich 32,4 % das Bundesland mit dem höchsten Anteil Teilzeiterwerbstätiger. Den Fach- und Arbeitskräftemangel sieht auch Präsident Harald Mahrer als maßgeblichen Antreiber für den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen. „Jeder in die frühkindliche Bildung investierte Euro kommt achtfach in die Gesellschaft zurück: Die Kinder profitieren, die Eltern, die Wirtschaft und die Gesellschaft. Die Wirtschaftskammer kämpft dafür, dass die Aufholjagd in Sachen Kinderbildung & -betreuung in Österreich gelingt. In puncto Engagement können sich andere Bundesländer Tirol als Vorbild nehmen“
Viel Luft nach oben
„Aktuell gibt es in Tirol circa 30 betriebliche Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen. Hier ist noch viel Luft nach oben. Das Land Tirol fördert Bildungs- und Betreuungsstätten in Betrieben im selben Ausmaß, wie bei Gemeinden oder anderen privaten Erhaltern. Der Anreiz ist da, nun braucht es die Bereitschaft und Mithilfe der Tiroler Wirtschaft, um auch am Arbeitsplatz der Eltern Bildungs- und Betreuungsplätze zu schaffen. Ein gutes Bildungs- und Betreuungsangebot kann für Unternehmen ein extremer Vorteil bei der Personalsuche sein“, lädt Bildungslandesrätin Hagele alle Unternehmerinnen und Unternehmer ein, sich selbst oder in Zusammenarbeit mit anderen Betrieben einzubringen.
WKT als starke Stütze
Eine große Unterstützung beim Voranbringen der Initiative ist dem Land Tirol, die Wirtschaftskammer. Vizepräsidentin Entner dazu: „Mit dem Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung hat die Landesregierung eine langjährige Forderung der Wirtschaftskammer erfüllt. Jetzt wollen auch wir die Umsetzung vorantreiben. Wir haben innerhalb der Wirtschaftskammer eine eigene Ansprechpartnerin, die unsere Mitgliedsbetriebe bei der Umsetzung von betrieblichen Kinderbetreuungsangeboten unterstützt. Für uns liegt in der frühkindlichen Betreuung eine große Chance für Frauen, gleichberechtigt am Erwerbsprozess teilzunehmen. Und für die Kinder selbst bedeutet ein gutes Angebot Chancengleichheit, da sie in guter Betreuung optimale Förderung erfahren“
4,5 Milliarden für den Ausbau
Kinderbildung und Kinderbetreuung sind ein zentrales Thema, das ist keine Frage. Nicht umsonst hat Bundeskanzler Karl Nehammer 4,5 Milliarden Euro für den Ausbau dieser frühkindlichen Bildungs - und Betreuungsinitiative in Aussicht gestellt. Das Land Tirol und die Wirtschaftskammer freuen sich über diese Aussichten, fordern aber auch eine rasche Klarheit so wie eine konkrete Ausgestaltung: „Im Zukunftsfonds, den der Finanzminister in den Finanzausgleichsverhandlungen ins Spiel gebracht hat, sollen sich auch Kinderbildung und Kinderbetreuung wiederfinden. Hier braucht es rasch Details, wie dieser zentrale Bereich künftig finanziell ausgestaltet ist. Im Rahmen des Finanzausgleichs sollen die Bundesländer – und insbesondere Tirol – mit dem Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung beim Ausbau des Angebots unterstützt werden“, so LH Mattle. „Die großen Gewinner der Finanzausgleichsverhandlungen sollen unsere Kinder sein“, so Präsident Mahrer abschließend.
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