Jahresrückblick Dezember
Keine neuen Windräder am Sieghartsberg
Die Stadtgemeinde Groß Siegharts setzt aktuell neue Schritte zur Anpassung ihrer Windkraftpläne. Dabei ist eine erste Entscheidung bereits gefallen: man wird sich auf die Windkraftzone am Predigtstuhl konzentrieren - der Sieghartsberg ist vom Tisch.
GROSS SIEGHARTS. Zur Erinnerung: Mit der Novellierung der Windkraftvorrangzonen in NÖ haben im Herbst fünf Gemeinden in der Kleinregion Thayaland - Waidhofen-Stadt, Waidhofen-Land, Thaya, Karlstein und Groß Siegharts ein Bekenntnis zu den möglichen Windkraftzonen im Hardwald, Radlbachwald, Predigtstuhl und Sieghartsberg abgegeben.
Alle fünf Gemeinden möchten die Bevölkerung mittels Volksbefragung in die Umsetzung von Windkraftprojekten einbinden. Diese Befragungen sollen 2024 stattfinden.
Predigtstuhl ist bevorzugter Windkraftstandort
Die Stadtgemeinde wird sich in der Volksbefragung auf die Windkraftzone am Predigtstuhl beschränken. Am Predigtstuhl handelt es sich um eine verbundene Windkraftzone der Stadtgemeinde Groß Siegharts mit der Stadtgemeinde Waidhofen, die ebenfalls an der Umsetzung des gemeinsamen Projektes arbeitet.
Insgesamt sind am Predigtstuhl jeweils drei Windkraftanlagen auf Seiten beider Gemeinden geplant. Im Falle, dass nur in einer der beiden Gemeinden ein positives Ergebnis bei der Volksbefragung zustande kommt, so wären noch immer zwischen vier und fünf Windkraftanlagen in der Zone der zustimmenden Gemeinde möglich. Die Gemeinde, in der dann mehrheitlich ein Interesse zur Umsetzung vorhanden ist, würde dann eben durch eine größere Anzahl der Windräder profitieren und dies auch zulassen.
Der Predigtstuhl hatte bereits 2013 einen positiven Beschluss auf Gemeindeebene.
Keine Volksbefragung über den Sieghartsberg
Der Sieghartsberg bietet eine Windkraftzone für bis zu 15 Windrädern. Zuletzt wurde von einer möglichen Umsetzung in der Größenordnung von rund sechs bis acht Windrädern gesprochen. Das Projekt wird seitens der Stadtgemeinde vorerst nicht weiterverfolgt. Ein möglicher Investor, der hier bis zu 80 Millionen Euro investieren wollte, wurde von der Stadt bereits informiert.
Damit wird auch keine Volksbefragung zum Sieghartsberg stattfinden. Bürgermeister Ulrich Achleitner erklärte bei den Windgesprächen seine Gründe für das Vorgehen: „Wir wollen der Bevölkerung eine klare Linie vorgeben und – so weit möglich – einfache Lösungen anbieten. Die Windkraft ist überall in Österreich ein heißdiskutiertes Thema und stößt auf Widerstand bei einzelnen Anrainern. Wir wissen, dass unsere Gesellschaft Lösungen suchen muss, um den Lebensstandard auch für die kommenden Generationen zu erhalten, die Region zu entfalten und gleichzeitig der Herausforderung der Klimakrise mit konstruktiven Lösungen begegnen.“
Mit der Konzentration auf eine Windkraftzone am Predigtstuhl ermögliche die Stadt ihren Bürgern ein Bekenntnis zum Klimaschutz abzugeben und die Handlungsspielräume der Region deutlich zu vergrößern.
„Machen wir einmal gemeinsam den ersten Schritt und entscheiden wir zu gegebener Zeit in der Zukunft, welche weiteren Maßnahmen sinnvoll sind. Ich bin überzeugt, dass die Windkraft ein wichtiger Teil zur Lösung der regionalen Energieversorgung darstellen wird“, meint Bürgermeister Ulrich Achleitner und meint abschließend: „Dazu müssen die Windräder aber auch gebaut werden.“
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