Sammelleidenschaft
Raritäten und Schmankerln der Musik

Hubert Filzmoser aus Ratten hat rund 3.000 Langspielplatten in seiner Sammlung. | Foto: Hofmüller (5x)
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  • Hubert Filzmoser aus Ratten hat rund 3.000 Langspielplatten in seiner Sammlung.
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Schon seit vielen Jahren geht Hubert Filzmoser aus Ratten seinem Hobby nach. Er sammelt Schallplatten, Kasetten, CD's und Autogrammkarten von Künstlern längst vergangener Tage.

Wenn man in die Räumlichkeiten des Sammlers kommt, sieht jeder sofort, woran sein ganzes Leben hängt. Rund 3.000 Schallplatten und unzählige Autogrammkarten von enormen Sammlerwert zieren seine Wohnung. Der 62 jährige "Huwi" arbeitete rund 25 Jahre in Wien bei einer Baufirma. Schon damals nützte er jede freie Minute, um auf Flohmärkten längst verschollen geglaubter Tonträger fündig zu werden. Und in den letzten Jahrzehnten haben sich dadurch Unmengen von Raritäten und Sammlerstücken angehäuft. Die bevorzugte Musikrichtung seiner Sammlerleidenschaft ist die Volksmusik. LP's, Singles, CD's und jede Menge Kassetten unterschiedlichster Künstler kann er sein Eigen nennen. 

Von den Kassetten zu Downloads

Heutzutage haben die meisten Menschen nicht einmal mehr die Möglichkeit, sich Kassetten zu bedienen. Abspielgeräte haben mittlerweile auch schon Seltenheitswert. Nicht so bei "Huwi", den er hat es schon vor langer Zeit gespürt, das es immer schwieriger wird, irgendwann die vorhandenen Kassetten abzuspielen. Deshalb hat er sich früh genug mit einigen Kassettenrecordern eingedeckt, um seine Schätze auch noch in Zukunft hören zu können. Denn was nützen Kassetten, wenn sie dann nicht abgespielt werden können. Und wer erinnert sich nicht an endlosen Bandsalat, den man dann wieder versucht hat, mit dem Bleistift wieder reinzudrehen? Die Kassette war bis in die Achtziger der Tonträger Nummer eins, ehe sie dann von der CD abgelöst wurden. Das war’s dann wohl für die Kassette, dachten alle. Aber es kam ganz anders: sie kommt nämlich wieder langsam zurück: In den USA, in England und sogar in Deutschland steigen die Verkaufszahlen wieder langsam. Blöd ist aber nur: es gibt kaum noch Material, um die Kassetten zu produzieren oder sie auch abzuspielen. 

Schuld war ein Quelle-Katalog

Eines Tages kam per Postbote der neueste Quelle-Katalog ins Haus nach Ratten geflattert. Und der kleine Huwi mit seinen damaligen zarten 12 Jahren sah einen Plattenspieler beim durchblättern des Kataloges. Da war es um ihn geschehen, er wollte unbedingt diesen besitzen. Nach einigen Tränen und Betteleien bei den Eltern war es dann soweit. Der erste eigene Plattenspieler war nun wirklichkeit geworden. "Ich ging sofort mit meinem Ersparten zu unserem Kaufmann im Ort, denn der hatte auch Langspielplatten im Sortiment. Eine Platte von den Kern Buam sollte es sein. Denn die kannte ich schon aus dem Radio und die Musik hat mir auf Anhieb gefallen." so Huwi. Diese Platte hat er auch noch heute im Besitz und wird auch an manchen Tagen aufgelegt. 
Aber auch Plattenspieler sind bei Huwi noch so einige vorhanden. Und zu vielen dieser Tonträger verbindet der Sammler auch seine eigene Geschichte und schöne Erinnerungen. Downloads kommen für den Sammler absolut nie in Frage. "Es sollen die Künstler auch dementsprechend ihre Tantiemen erhalten und für ihre Gefühle und Gedanken die sie auf den Tonträgern den Hörern und Käufern offenbaren und verewigen, bezahlt werden," so Filzmoser. "Die Musik erfreut uns alle und tut der Seele gut, das sollte uns auch etwas wert sein", so Huwi weiter.

Einmal Bregenz -Wien und retour

Mitte der 80iger Jahre entbrannte dann seine totale Leidenschaft, sich seinem Hobby noch mehr Zeit zu widmen. Mitschuld hatte auch seine damalige Lebensgefährtin aus dem Bezirk St. Pölten, die tausende Kilometer mit ihm gemeinsam im Auto oder Zug verbrachte, um in ganz Österreich Volksmusik- Konzerte und Festivals zu besuchen. Die Beiden haben viele Wochenende damit verbracht, um ihre Sammlung kontinuierlich zu erweitern. Dadurch entstanden natürlich auch viele Freundschaften, die auch noch heute gepflegt werden. Die Partnerschaft ist leider in Brüche gegangen, aber wenn es etwas Neues über die Szene zu berichten gibt, ist man noch immer miteinander verbunden. Und auf die Frage, ob er auch eventuell einen Tonträger hergeben würde antwortete er: "Das muß aber schon ein ganz guter Freund sein." Und solche gibt unter den Sammlern immer wieder, denn es wird auch hin und wieder untereinander getauscht, Denn in den letzten 50 Jahren ist es schon öfters vorkommen, das eine Langspielplatte, CD oder Kassette irrtümlich doppelt gekauft wurde, dann ist das hergeben eher leichter zu verkraften. Derzeit besteht die Gefahr eher nicht, denn Flohmärkte finden derzeit nicht statt und solche Raritäten sind meist dort zu finden. Jetzt wird erst einmal die Zeit dazu genutzt, wieder einmal die Sammlung zu reinigen und zu sortieren, damit dann wieder auf "Schatzsuche" gegangen werden kann.

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